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PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

PR 2641 – TANEDRARS Ankunft

Titel: PR 2641 – TANEDRARS Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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muss festgesetzt werden; koste es, was es wolle.
    Der abartige Duft des Jyresca zieht mich wie ein Magnet in seine Richtung. Ich fädle mich in den Strom der Besucher ein und lasse mich genau wie er in Richtung Rathaus treiben. Seine falsche Ausstrahlung schmerzt. Sie ist für mich wie ein Schlag gegen das Maul. In all den Jahren als Harmoniewächter habe ich meine Sinne sensibilisiert.
    Es handelt sich unzweifelhaft um einen Rombina. Mit meinem Blick sondiere ich alle Harmonischen vor mir. Ich schließe bei meiner Suche ein Wesen nach dem anderen aus, bis nur noch ein Rombina übrig bleibt. Er trägt eine auffällige braune Jacke.
    Ich dränge mich an Harmonischen vorbei und hole allmählich auf. Plötzlich schwenkt mein Opfer nach rechts, in Richtung der Heroen der Harmonie. Vermutlich möchte er durch das Antigravfenster entkommen.
    Nicht mit mir, Jyresca!
    Rücksichtslos remple ich andere Wesen beiseite. Ich ignoriere die wütenden Proteste. Sie werden mich als Retter und treuen Diener TANEDRARS feiern, sobald sie erkennen, dass ich einem Unharmonischen folge.
    Der Rombina erreicht den offenen Platz der Statuen und läuft auf den darin eingebauten Transmitter zu. Ich stoße eine Lirbal-Frau aus dem Weg und eile meiner Jagdbeute hinterher. Ich sehe, dass der Mann nach seiner Waffe greift, und zücke selbst den Strahler. Er weiß, dass er mir nicht mehr entkommen kann.
    Er wirbelt herum, legt an und feuert. Der Schuss ist schlecht gezielt. Eine Feuerlanze entlädt sich ins Nirgendwo, während die Lebewesen ringsum in Panik davonstieben.
    Ich bewahre Ruhe. Ich knie nieder. Ziele. Und ... und ...
    Ein Feuchtigkeitsschub treibt mir das Wasser in die Poren. Glück, unendliches Glück durchströmt mich, während mein Escaran erscheint.
    Die Ankunft bricht mit derartiger Intensität über mich herein, dass ich die Welt rings um mich vergesse. Ich sehe nur noch die geisterhaft durchscheinenden Schwingen eines Herlaks. Die Federn glitzern und strahlen auf eine ganz besondere, ätherische Art. Die Energie des Escaran durchströmt mein Inneres und füllt mich aus.
    Ich bin er und er ist ich. Gemeinsam sind wir TANEDRAR, der uns umarmt, der sich selbst umarmt. TANEDRAR, der sich vereinigt hat. TANEDRAR, der mit mir spricht ...

16.
    Vor 10.800 Jahren
     
    Die Vier, die Eins geworden waren, herrschten über Escalian, das »Reich der Harmonie«. Sie waren nun eine ... eine Superintelligenz. Ein Geschöpf, das eine weitere Stufe auf der Leiter der Schöpfung erklommen hatte und nun sanft lächelnd auf die vier einfachen Wesen hinabblickte, die sie einstmals gewesen war.
    Sie.
    Obwohl nur Arden als weiblich wahrgenommen worden war, begriff TANEDRAR insgesamt sich selbst durchaus als weibliches Wesen. Nicht immer – dies war möglicherweise ein Symptom ihrer oder seiner Genese –, aber oft.
    Denn TANEDRAR, die Superintelligenz und Herrscherin im Reich der Zufriedenheit und der Harmonie, war weder zufrieden, noch konnte sie für sich selbst in Anspruch nehmen, mit ihrem viergeteilten Wesen in Harmonie zu leben. TANEDRARS Komponenten hatten zu lange ein selbstbestimmtes Leben geführt. Allesamt sehnten sie sich danach, den gemeinsamen Pool aus Vitalkraft und Wissen zu verlassen und in ihre frühere Existenz zurückzukehren. Sie strebten auseinander, obwohl alles sie zueinander zog. In diesem Dilemma war TANEDRAR gefangen.
    TANEDRAR bereiste die vier Galaxien. Die Superintelligenz versuchte das Wesen der Raumbeben und der damit verbundenen höherdimensionalen Effekte zu erforschen; doch sie erkannte, dass auch sie nicht allwissend war.
    Der Wanderdrang, den sie stets verspürte, hing womöglich mit ebendiesen Zuständen zusammen. Nichts in den Galaxien Netbura, Tafalla, Arden und Dranat währte ewig. Stetiger Wandel war eine der wenigen Fixkomponenten in ihrem Herrschaftsgebiet, und er färbte auch auf die TANEDRAR ergebenen Völkerscharen ab.
    Alles steht miteinander in Zusammenhang, dachte Lanistar von Breugelt, der nun kaum noch in Erscheinung trat. Je mehr wir zu wissen glauben, desto größer die Rätsel, die sich vor uns auftürmen.
    Andere, innere Bestandteile TANEDRARS stimmten zu. Lediglich einige TAFALLA-Komponenten taten Lanistars Gedanken ab. Das Teilwesen erfüllte im gemeinsamen mentalen Reigen die Rolle des Rebellen und Konträrdenkers.
    Die Superintelligenz sonderte permanent winzigste Bruchstücke ab, die sie an so viele Lebewesen niedriger Ordnung wie möglich verteilte. Längst waren es nicht mehr bloß

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