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PR 2643 – TANEDRARS Puppe

PR 2643 – TANEDRARS Puppe

Titel: PR 2643 – TANEDRARS Puppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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immer ich dir antworte, Alaska, es kann dein Misstrauen nicht ausräumen. Du wirst mir vertrauen müssen.
    Dem konnte er nicht widersprechen, ob ihm das nun gefiel oder nicht.
    Mit der Unbekümmertheit der Jugend ergriff Carmydea Yukk das Wort. Endlich schien es ihr gelungen zu sein, die Lähmung angesichts der Gegenwart der Superintelligenz abzuschütteln. Sie sprach nicht direkt die Puppe an, sondern richtete das Wort allgemein in die Runde, fixierte dabei Alaska Saedelaere.
    »Warum soll ausgerechnet ich TANEDRAR helfen? Unharmonische wie ich sind aus der Sicht der Escalianer und damit auch der Superintelligenz Feinde!« Carmydea warf ihrem Zwillingsbruder einen vernichtenden Blick zu. »Wie ihr wisst, sehen wir selbst uns anders. Meine Freunde und ich werden zu Unrecht verfolgt. Für uns gilt die allgemeine Gleichsetzung nicht, dass ein Fremder automatisch ein Feind ist! Zumal wir nicht einmal Fremde sind!«
    Sie sprang auf, sodass ihr Stuhl rückwärts kippte und laut krachend aufschlug. »Du, TANEDRAR, hast uns keinen Splitter verliehen, warum auch immer! Ich wollte nicht, dass man mich übergeht, ich habe nicht danach gefragt! Ich habe nicht gebeten, ausgeschlossen zu werden!«
    Die letzten Worte schrie sie bereits. »Aber ich bin kein Feind des Reiches der Harmonie. Es ist meine Heimat, auch wenn man mich dort nicht haben will. Mein Bruder jedoch und die anderen militärischen Machthaber – sie haben mich zu einem Feind abgestempelt. Sie wollen nicht, dass wir dazugehören. Wahrscheinlich weil wir unseren eigenen, unbeeinflussten Verstand noch selbst gebrauchen können!«
    Carmydea ging auf ihren Bruder zu, streckte den Arm aus und wies mit zitternden Fingern auf ihn. »Du wolltest mich nicht, Craton.«
    Nun flüsterte sie nur noch. Saedelaere erahnte die Worte nur und musste sie halb auf ihren Lippen ablesen. »Du wolltest mich nicht.«
    Craton Yukk stand inzwischen ebenfalls, sein Gesicht vor Wut verzerrt.
    Ein Wächter eilte bereits auf Carmydea zu, einen Schockerstab in der Hand. Mit einer solchen Waffe war sie während des erst kurz zurückliegenden Banketts außer Gefecht gesetzt worden; das Gerät hatte ihr eine Art elektrischen Schlag versetzt und sie zuckend zusammenbrechen lassen.
    »Schweig, Schwester!«, befahl der Kommandant der DRUSALAI, doch wesentlich sanfter als erwartet. Mit einer energischen Handbewegung schickte er den Wächter zurück. Seine Gesichtszüge entspannten sich kaum, als er sich setzte.
    Carmydea blieb stehen, umklammerte mit beiden Händen die Tischplatte. »Darum solltest du dich kümmern, TANEDRAR, statt dich um Anomalien zu sorgen.«
    »Setz dich!«, befahl die Puppe. »Du fragst mich nach einem Grund, mir zu helfen? Hier ist er, fremde Carmydea Yukk: um mir zu beweisen, dass du und die Deinen tatsächlich keine Feinde sind. Ihr seid im Zugzwang ... beweist euch mir! Welche Gründe gibt es dafür, dass die Anlagerung der Escarano bei euch nicht funktioniert? Ist es ein natürlicher Abwehrmechanismus, der sich im Laufe der Zeit entwickelt hat? Oder steckt mehr dahinter? Ist es Teil des Angriffes von außen auf mein Reich? Eine Manipulation der wahren Feinde?«
    Carmydea senkte den Blick. »Stellst du dir diese Fragen wirklich?«
    »Ich bin bereit, auf die Unharmonischen zuzugehen, wenn du dich im Gegenzug bereit erklärst, mir zu helfen. Das sollte dir als Zeichen meiner Offenheit genügen, kleines, sterbliches Wesen.«
    »Ich werde nicht ...«
    »Carmydea!«, unterbrach Saedelaere. »TANEDRAR hat recht. Das sollte dir tatsächlich genügen.«
    »Wenn es nach eurer Mission gelingt, eine gemeinsame Basis zu finden«, sagte die Puppe, »werde ich dich mit dieser Nachricht zu den Jyrescaboro schicken, damit du die weiteren Bedingungen aushandeln kannst.«
    »Aber ...«, setzte ihr Zwillingsbruder an, wurde jedoch von der Superintelligenz mit einem scharfen Zwischenruf zum Schweigen gebracht.
    Alaska Saedelaere sah es mit Genugtuung. Craton war durch die Harmonisierung offenbar nicht in der Lage, auf seine Schwester auch nur den geringsten Schritt zuzugehen. Für ihn war und blieb Carmydea eine Unharmonische und damit eine Feindin. Die Familienbande wirkten außerdem offensichtlich eher verschärfend, nicht abschwächend, weil er persönlich betroffen und enttäuscht war. Kommandant Craton Yukk stand völlig auf der Seite des Reiches der Harmonie, und Alaska konnte es besser als je zuvor verstehen, seit er selbst einen Splitter trug.
    Die Prinzessinnenpuppe erhob sich zum

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