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PR 2648 – Die Seele der Flotte

Titel: PR 2648 – Die Seele der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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anhaben, war mit dem Ende der Traumprüfung ebenfalls verschwunden.
    »Wir sind zurück?«, fragte Ramoz.
    Nemo Partijan blieb am Boden liegen, zog allerdings die Beine an und hob sie leicht. »Wie man sieht. Wir müssen uns beeilen!«
    Ramoz starrte ihn offenbar verwirrt an. »Was tust du?« Sein Blick blieb leer, als würde sich sein Geist noch immer in anderen Gefilden befinden.
    »Es ist gut für den Rücken«, antwortete der Stardust-Wissenschaftler. »Allerdings ist es hier zu kalt. Aber noch mal – wir müssen uns beeilen.« Er stand auf.
    »Wo willst du hin?« Rhodan kniete bereits neben Mondra und stellte erleichtert fest, dass ihr Puls ruhig und regelmäßig schlug. Sie fühlte sich noch nicht einmal besonders kalt an, als könne die Kälte nicht bis zu ihr durchdringen. Bei dem Mausbiber und dem Báalol verhielt es sich genauso, wobei Gucky als zusätzlichen, natürlichen Schutz immerhin sein Fell hatte.
    Ob MIKRU-JON ihre letzten Energien darauf verwendete, ihre Passagiere zu schützen und wenigstens um sie eine winzige Restwärme-Zone schuf? Dagegen sprachen die Schneekristalle in Guckys Fell und die Eisschicht, die teils auf der Kleidung und in den Haaren der anderen glitzerte. Etwas hielt sie alle von innen warm.
    Der SERUN gab einen leisen Signalton von sich: Die Systeme meldeten grundlegende Bereitschaft.
    Rhodan atmete erleichtert auf, wollte sofort Messungen anstellen, nach dem Laren suchen, dessen Lebenszeichen und Körperwärme für den SERUN wahrnehmbar sein mussten.
    Doch in dieser Hinsicht wurde er enttäuscht. Hyperphysikalische Strahlung störte jede Ortung, die über einen Umkreis von wenigen Metern hinausging.
    »Wo ich hingehen will?«, wiederholte Partijan. »Zurück natürlich. Der Transmitter erwartet uns, aber dieses Mal in der Realität und nicht im Traum! Wir können alles verändern, aber uns bleibt nicht viel Zeit. Die Verbindung kann jeden Augenblick zusammenbrechen.«
    Perry Rhodan nickte. Es gefiel ihm nicht, die anderen schutzlos zurückzulassen, und das diesmal aus freier Willensentscheidung und nicht, weil der Oracca – oder wer immer es gewesen sein mochte – ihn beeinflusste.
    »Du bist mehr, als du zu sein scheinst oder zugibst«, sagte er zu Partijan. »Worin liegt dein Geheimnis?«
    »Später.« Der Wissenschaftler grinste auf jene jungenhafte Art, die Rhodan während der Prüfung mehrfach beobachtet hatte. »Ich werde genau das tun, was die Oracca von Ramoz erwarten. Mich erklären. Allerdings dir gegenüber und erst, wenn Zeit dazu bleibt. Ich bin nicht wichtig genug. Ich habe die Transmitterverbindung in der zweiten Zentrale tatsächlich aktiviert, weil ich nicht nur im Traum dort war ... aber auch das fremde Schiff verfügt über fast keine Energie mehr. Alles endet, und wir müssen schnell genug sein, wenn wir nicht wieder in den Untergang gerissen werden wollen.«
    Während der letzten Worte sprang er schon in den zentralen Antigravschacht und sank in die Tiefe.
    Ramoz und Rhodan wechselten einen kurzen Blick und folgten ihm. Sie schwebten hinab.
    »Was haben sie nur mit mir gemacht?«, murmelte Ramoz geistesabwesend.
    »Du erinnerst dich?«, fragte Rhodan.
    »Teilweise. Ich bin die Seele der Flotte, und sie ...« Er brach ab.
    »Du hast gesagt, sie haben dich erschaffen und missbraucht. Was meintest du damit?«
    »Sieh mich an! Was denkst du?« Ramoz wandte ihm das Gesicht zu und schloss die Augen; das eine Auge, das ihm geblieben war. Der Metalldorn, der aus dem zweiten ragte, leuchtete und verbreitete sein buntes Licht. Die Hände zitterten.
    Wenig tiefer verließ Nemo Partijan bereits den Antigravschacht. Zu dritt eilten sie der Bodenschleuse entgegen. Rhodan ließ den SERUN immer wieder die Umgebungswerte aufnehmen. Die Temperatur stieg langsam an.
    Die Kälte war zwar schneidend, aber nicht mehr so mörderisch wie zu Beginn. Erholte sich der Obeliskenraumer? Wenn ja, wieso? Weil die Prüfung vorüber war und von dem fremden Schiff kein wie auch immer gearteter Einfluss mehr ausging? Diese Fragen konnte Rhodan nicht beantworten – und sie mussten warten.
    Noch immer konnten sie das verwaschene, wabernde Grau in der zehn auf zehn Meter durchmessenden Öffnung in das fremde Schiff mit ihren Blicken nicht durchdringen. Genau wie während der Traumprüfung vermochten sie aber leicht hinüberzuwechseln.
    Nemo Partijan übernahm wie selbstverständlich die Führung. Rhodan sträubte sich nicht dagegen. Zielstrebig eilten sie in Richtung der zweiten

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