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PR 2648 – Die Seele der Flotte

Titel: PR 2648 – Die Seele der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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eines schweren energetischen Geschützes inmitten einer rot schillernden Panzerung.
    Zehn, zwanzig kleine Holos zeigten unterschiedliche Details der verschiedenen Raumschiffstypen; eins jedoch blieb überall gleich. Der Kristallnebel war in Bewegung gekommen und ... formierte sich.
    »Es hat begonnen«, sagte Rhodan und drehte sich zu Partijan. »Wie ...?«
    »Die Kristalle haben auf Ramoz gewartet, das ist richtig. Seine Ankunft stößt alles an! Aber er versteht es nicht, daher habe ich getan, was getan werden musste!«
    »Ich nehme an, dass das Energieniveau der Kristalle und das der Schiffe zusammenhängt, dass also die Stasis durch einen Saugeffekt hervorgerufen wurde und dieser sich nun umkehrt«, folgerte Rhodan aus den Ereignissen. »Bedeutet das, dass wir in Kürze eine schlagkräftige Flotte zur Verfügung haben?« Er spürte, dass es nicht so einfach sein würde, und Nemo Partijan bestätigte diese Befürchtung sogleich.
    »Das ist etwas knifflig, weißt du? Ja, die Kristalle erhalten mit ihrer gespeicherten Energie die Stasis der Flotte«, erklärte der Stardust-Wissenschaftler. »Ich kann die Stasis auflösen und die Energie zurückführen, aber diese Energie reicht leider höchstens, um ein paar Schiffe in einen funktionsfähigen Zustand zu versetzen, wenn überhaupt. Es ist einfach zu viel Zeit vergangen.«
    Partijan griff in das projizierte Eingabepult und zog etwas heraus – ein leuchtendes Band, das in seiner Hand zerschmolz. Er strich über eine der Eingabeflächen. »Überall sind Reparaturen nötig, wobei dies nicht gegenständlich, sondern auf einer hyperphysikalischen Ebene abläuft. Sobald die Stasis endet, hat dieser Spuk ein Ende. Diese grundlegende Entscheidung allerdings musst du treffen, Perry. Soll ich alles lassen, wie es ist, oder es zu einem Ende bringen?«
    Rhodan musste nicht lange nachdenken. Das Für und Wider stand in diesem Fall fest, und als Sofortumschalter war er es gewohnt, auch schwierige Entscheidungen schnell zu treffen.
    Es endet – so oder so.
    In dieser Situation, in einem entrückten Versteck in einem Miniaturuniversum, das in einer fremden, feindlichen Galaxis verankert lag, nutzte ihm der status quo überhaupt nichts. Veränderungen taten Not, und es lockte die Aussicht auf eine zwar nur kleine, aber grundlegende Verbesserung.
    »Tu es!«, forderte er.
    Nemo Partijan betätigte die letzte, alles entscheidende Schaltung.

12.
    Zerfall und Sterblichkeit
     
    »Du erholst dich, Mikru«, stellte Numenkor-Bolok fest, und er wusste nicht, ob diese Tatsache ihn erleichtern oder entsetzen sollte.
    Die Gestalt der projizierten Schiffsseele wirkte fester und stabiler als während ihres Besuchs in der Zentrale. Das Haar wurde voller, die Augen klarer. Mikru ging voran, inzwischen durch die mittlere Sektion des Obeliskenraumers. »Du weißt, wo wir uns befinden?«
    »Selbstverständlich«, antwortete der Lare. Er ärgerte sich, dass Mikru mit keinem Wort auf seine Feststellung einging. »Mitten in den Aggregaten, die für die Energieversorgung zuständig sind.«
    »Dein mentales Echo ist in mir, so wie das aller Piloten. Du existierst nur noch wegen mir.«
    »Ich bin dein Pilot.«
    »Du warst es. Perry Rhodan hat aktuell diese Stelle eingenommen.«
    Er blieb stehen, lehnte sich gegen eines der Aggregate, das mit einer anthrazitfarbenen, organisch anmutenden Außenschicht bedeckt war. »Noch.«
    »Du bist ...«
    »Ich spreche nicht von mir, Mikru! Vergisst du etwa, dass ich alles weiß, was du auch weißt? Ich war Teil des ewigen Informationsstroms, und ich kann immer noch darauf zugreifen.« Er tippte sich gegen die Stirn. »Es kostet nur ein wenig Konzentration. Ich weiß, dass du von diesem Iothonen namens Quistus begeistert bist. Er fasziniert dich.«
    »Er hat erstaunliche Navigationsfähigkeiten«, gab die Schiffsseele zu. »Eine perfekte Ergänzung meiner selbst. MIKRU-JON könnte von ihm profitieren. Du könntest von ihm profitieren.«
    »Hast du nicht selbst betont, dass es mich nicht mehr gibt?«, fragte der Lare. »Dass ich bloß ein mentales Echo bin?«
    »Und doch existierst du in Fleisch und Blut.« Mikru deutete auf sich selbst. »Anders als ich.«
    »Warum zeigst du dich in dieser Gestalt?« Numenkor-Bolok fühlte, wie die Eiseskälte des Aggregats, an dem er lehnte, verschwand. Es erwärmte sich, und er glaubte, die von alten Zeiten her bekannte Bewegung zu verspüren. »Wieso siehst du aus wie eine schwächliche, zerbrechliche Menschenfrau aus dem Volk dieses

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