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PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

PR 2649 – Die Baumeister der BASIS

Titel: PR 2649 – Die Baumeister der BASIS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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wurde?
    Und wieder war die Antwort erschreckend einfach: QIN SHI brachte diese Dinge zutage. Er reizte und lockte ihn, um seine Integrität und Loyalität auszuloten, mit Mitteln, die Kaowen unverständlich blieben. Er war längst nicht mehr Herr über seinen Geist. Die Superintelligenz brachte ihn dazu, sein Innerstes vor ihm auszubreiten.
    Das Spiegelbild grinste, während Kaowen keinesfalls zum Lachen zumute war.
    Er dachte an seinen Tod zurück und daran, was er über die Wiedererweckung wusste. Die damit befassten Badakk hatten ihm erzählt, dass die Klonkörper dank einer spezifischen hyperphysikalischen Aufladung der integrierten blauen Chanda-Kristalle mit QIN SHIS Hilfe ein beim Exodus freigesetztes Bewusstsein übernehmen konnten. Und so war es mit ihm geschehen: Er war in einen der Reservekörper transferiert und dort wiedererweckt worden, um mit der Ganzheit seines bislang erworbenen Wissens weitermachen, weiterleben zu können.
    Die Superintelligenz ließ ihn mit einem Mal sein Interesse an der Reinkarnation verlieren. Sie schubste ihn gedanklich vorwärts, hin zu einem weiteren Tiefpunkt seiner Karriere:
    Die Rebellen vom Verzweifelten Widerstand hatten eine Waffe unbekannter Bauweise entwickelt, mit deren Hilfe sie die Weltengeißel massiv behindern konnten. Der »Aktivierung« genannte Vorgang war gescheitert, QIN SHI hatte keine Kräftigung erfahren. Trotz all der mühsamen und langwierigen Vorbereitungsarbeiten war es dem riesigen Objekt nicht gelungen, im Pytico-System den Einwohnern Vitalkraft und Bewusstsein zu entziehen und an QIN SHI weiterzuleiten.
    Dabei war das Verfahren längst normiert! Man war an Bord der RADONJU sowie anderer Raumer mit der Routine langjähriger Erfahrung an die Arbeit gegangen – und war gescheitert. Über eine Zeitdauer von 37 Stunden arbeitete die Weltengeißel, niemals länger und nur in wenigen Ausnahmefällen etwas kürzer.
    Um die Bevölkerung in Panik zu versetzen, hatte man Dosanthi herangezogen; Eingreiftruppen hatten für den Notfall parat gestanden, die technischen Parameter waren von den Badakk perfekt aufeinander abgestimmt worden. Ein Rädchen hatte ins andere gegriffen, nichts war dem Zufall überlassen worden ...
    Kaowen dachte an frühere Gelegenheiten, da man die Bevölkerungen ganzer Planeten gezielt herangezüchtet, ihre Ausbreitungsrate künstlich angehoben und ihre Bewusstseine sensibilisiert hatte, um der Weltengeißel dann ein möglichst schmackhaftes Mahl zu servieren. Nun – dies war im Pytico-System aus diversen Gründen nicht möglich gewesen. Womöglich war man deshalb gescheitert. Es hatte einige nicht berechenbare Faktoren gegeben.
    Perry Rhodan.
    Kaowen ballte die Hände zu Fäusten. Der Terraner trug an allem die Schuld! Mit seinem Erscheinen an Bord der BASIS hatte seine Serie von Niederlagen ihren Anfang genommen, auch wenn er nicht jedes Mal eine Beteiligung dieses Individuums nachweisen konnte, es war mehr ein ... Gefühl. Er hätte sich viel früher über diesen Mann informieren sollen; ein nicht wiedergutzumachendes Versäumnis, das QIN SHI in seine Abrechnung mit einbeziehen würde, nur allzu bald ...
    Kaowen wollte schreien, doch es war keine Kraft mehr in ihm. Er krümmte sich unter fürchterlichen Qualen, stürzte zu Boden, verlor jegliche Orientierung. Er meinte zu spüren, dass er aufprallte, dass er sich die Knochen prellte oder gar brach. Doch das war nebensächlich, nicht zu vergleichen mit der Pein, die ihm QIN SHI bereitete.
    Er fühlte sich schwach und schrecklich müde, während er von Wogen der Gier überrollt wurde. Die Superintelligenz vermittelte ihm ihre schier unstillbare Sehnsucht nach Kraft und Leben. Und da war gleichzeitig der Wunsch, nach allem Lebendigen und Kraftvollen in der Umgebung greifen zu müssen, um den eigenen Untergang zu verhindern ...
    QIN SHI ließ ihn fühlen, was er eben durchmachte. Die Superintelligenz machte ihm begreiflich, wie verzweifelt sie bereits war und wie dringend sie die Zufuhr neuer Energien benötigte, nun, da die Aktivierung bereits zweimal nicht gelungen war ...
    »Du ... erstickst mich!«, stieß Kaowen zwischen flachen Atemstößen aus. »Ich sterbe!«
    QIN SHI zeigte keinerlei Reaktion. Kein Erbarmen. Er wühlte und raste durch Kaowens Leib, auf den dieser stets so stolz gewesen war, der aber nun, angesichts der Bedrohung durch die Superintelligenz, so unbedeutend wie ein Staubkorn wirkte. Der Körper war bloß ein Gefäß oder Vehikel, in dem sich sein Herr

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