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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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von teilweise etlichen Lichtjahren Durchmesser gebildet.
    In der Do-Chan-Za-Materiebrücke selbst herrschte hyperenergetischer Aufruhr. Mehrere gewaltige Hyperstürme tobten in der Umgebung. Darüber hinaus trat an zahlreichen Stellen das Phänomen auf, das Nemo Partijan Paraflimmern genannt hatte. Weite Teile der Materiebrücke bestanden aus grellen blauen Sternentstehungsgebieten, in denen es heftig brodelte. Dabei handelte es sich nicht nur um Sektoren mit jungen Sternen, sondern häufig auch um Viibad-Riffe.
    Im Unterschied zu den anderen bekannten Polyport-Galaxien hatten sich in Chanda die bei der Ersten Hyperdepression aufgewühlten Elemente nie wieder beruhigt. Damals waren Tryortan- oder, in der hiesigen Sprache, Viibad- Riffe entstanden. Sie waren über beide Teil-Galaxien und die sie verbindende Materiebrücke verstreut, in der die BASIS materialisiert war, nahmen relativ stabile Positionen ein und wurden als Transportsystem genutzt, eine Art rohe, wilde Form des Polyport-Netzes, entsprechend gefährlich und mit unangenehmen Nebenerscheinungen verbunden.
    Da sich in diesem Chaos ein Teil der Hyperstrahlung als instabile Hyperbarie manifestierte, wurde ein beträchtlicher Teil der Gas- und Staubpartikel der Materiebrücke von bläulichen Nano-Hyperkristallen gebildet, die permanent entstanden und wieder vergingen. Die Hyperbarie selbst war durch ständige Fluktuation zwischen winzigen kurzlebigen pseudomateriellen Hyperkristallen und dem übergeordneten Hyperbarie-Zustand ein multifrequenter Hyperstrahler. Dadurch entstanden Bruchzonen im Raum-Zeit-Gefüge, die wiederum einen pararealen Resonanz-Austausch hervorrufen konnte.
    Dieses hochaktive Brodeln natürlicher Phänomene erzeugte, wenn starke Strahlung auf die Oberfläche der umliegenden Wolken aus Wasserstoff und Staub traf, zahlreiche interstellare Wirbelstürme von mehreren Lichtjahren Durchmesser. Damit verbunden waren gewaltige stellare Orkane, die die kühleren Wolken zerrissen. Wie bei atmosphärischen Wetter-Phänomenen führte die große Temperaturdifferenz zwischen der heißen Oberfläche und dem kühlen Inneren der Wolken, kombiniert mit dem Druck des Sternenlichts, zu starken Scherkräften, die die dunklen Wolkenschläuche zu tornadoförmigen Gebilden verwirbelten, die wie überdimensionierte Pfeiler aufragten.
    Die intensiven Hyperfelder, die die hyperenergetischen Emissionen der Sterne überlagerten, sorgten dafür, dass sich an den Spitzen dieser Tornadopfeiler Trichtererscheinungen von Tryortan-Schlünden entwickelten und stabil blieben. Diese Phänomene nannte man in Chanda Viibad-Kluft oder Hyperschlund.
    Kein Wunder also, dass sie fünfzehn Stunden benötigt hatten, um zur Werft zu gelangen. Die Lichtzelle hatte einen Weg suchen müssen, der den größten dieser Gefahren auswich und zahlreiche Ausweichmanöver bedingte.
    Ennerhahl schien keinen Blick für die beeindruckenden Naturschauspiele zu haben und behielt Mikru im Auge, die die Lichtzelle aus der Zentrale von MIKRU-JON steuerte. Rhodan hatte darauf bestanden. Ennerhahl hatte sofort eingewilligt und eine zeitverlustfreie Verbindung hergestellt, wohl, weil er mit den anderen zusammenbleiben und keinen Fremden in wichtigen Bereichen seines Schiffs haben wollte.
    Natürlich ging Rhodan davon aus, dass Ennerhahl im Notfall jederzeit auch von hier aus die Kontrolle übernehmen konnte. Für den geheimnisvollen Fremden schien das ein kindisches Spiel zu sein, das ihn immerhin ein wenig amüsierte.
    In Schleichfahrt drang die Lichtzelle langsam vor, hielt dem Ziel entgegen.
    Rhodan verspürte eine gewisse Nervosität. Zwar näherte er sich nicht zum ersten Mal unter Tarnung einem feindlichen Posten an, doch nun begann die kritische Phase des Unternehmens. Was, wenn auf einmal ein Geschwader Zapfenraumer den Überlichtflug in ihrer unmittelbaren Nähe beendete? Selbst wenn sie sich dem Zugriff feindlicher Schiffe entziehen konnten, wovon Rhodan ausging, würde eine Entdeckung wohl das Ende ihrer Pläne bedeuten.
    Würde ihr kombinierter überlegener Ortungsschutz also Bestand haben? Würde er verhindern, dass MIKRU-JON und die Lichtzelle entdeckt wurden? Er war noch einmal auf Basis der vom Verzweifelten Widerstand verwendeten Störstrahlung und dem natürlichen Vii-Schleier verbessert worden. Dieses Paraflimmern beruhte auf den typischen Emissionen der blauen Chanda-Kristalle, und die Entwicklung des Widerstands verstärkte deren Strahlung, wenn auch lokal eng begrenzt, massiv in

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