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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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ich erwachte, befand sich das – wenn auch blockierte – Multiversum-Okular noch immer an Bord der BASIS.«
    »Wann genau bist du erwacht?«
    »Dazu liegen mir keine genauen Informationen vor. Ein von ES angeordneter Schlaf kann sehr verwirrend sein.«
    Rhodan fragte sich, was diese Aussage zu bedeuten hatte, entschloss sich jedoch, nicht weiter darauf einzugehen.
    »Das Thanatos-Programm sieht vor«, fuhr Raphael ungerührt fort, »den Grauen Raum zu aktivieren, die BASIS zu dezentralisieren und mit mir als Leiter umzubauen. Er ist auch mit einer ruhenden, vorgefertigten Armee von Ingenieurdrohnen ausgestattet, die aus Formenergie bestehen.«
    »Den Raphaeliten«, stellte Rhodan fest.
    Raphael nickte. »Während des Umbaus werden die Schiffssegmente automatisch von einem hochwertigen Energieschirm umgeben. Dieses Feld lässt sich jedoch nicht ewig aufrechterhalten, insbesondere nicht, wenn es zusätzliche Belastungen von außen gibt.«
    »Wir haben also Energieprobleme?«
    »Ja. Obwohl die BASIS auf Hyperraumzapfung zurückgreift.«
    »Trotz der Hyperimpedanz-Erhöhung?«
    »Hyperimpedanz-Erhöhung?« Das Geschöpf aus Formenergie sah Rhodan fragend an.
    Der Unsterbliche schüttelte den Kopf. »Nicht weiter wichtig. Fahre fort.«
    »Erwacht bin ich«, sagte Raphael, »weil das Thanatos-Programm aktiviert wurde. Allerdings weiß ich nicht, wer das Programm aktiviert hat. ES war es jedenfalls nicht. Ansonsten wäre ich über die aktuellen Zielsetzungen informiert worden.«
    »Von ES?«
    »Natürlich.«
    »Also hat ES das Thanatos-Programm nicht aktiviert?«
    »Das habe ich doch gerade gesagt.«
    »Ja.« Rhodan hatte sich nur vergewissern wollen. »Hier kann ich in die Bresche springen. Delorian hat das Thanatos-Programm aktiviert.« So viel wusste der Terraner.
    »Delorian?«, fragte Raphael. »Wer ist Delorian?«
     
    *
     
    Rhodan riss die Augen auf. Einen Moment lang war er fassungslos. Das lag zum einen an der Frage selbst, zum anderen an ihrem Wortlaut.
    Die erste Möglichkeit war eher trivial. Raphael als Geschöpf von ES sollte Delorian nicht kennen, den Chronisten der Superintelligenz? Und das, obwohl er gerade noch den Chronisten erwähnt hatte?
    Doch das ließe sich durchaus erklären. ES war schon immer ein Geheimniskrämer gewesen. Es wäre möglich, dass die Superintelligenz Raphael nicht über Details wie den Namen seines Chronisten in Kenntnis gesetzt hatte. Auch dem unsterblichen Terraner hatte er ja nicht von Anfang an enthüllt, dass überhaupt jemand solch eine Funktion wahrnahm.
    Andererseits schien sich ES selbst ebenfalls nicht mehr an Delorian zu erinnern! Als Rhodan vor sechs Jahren auf Wanderer gewesen war und sich bei ES erkundigt hatte, wie es seinem Sohn Delorian ergangen sei, hatte die Superintelligenz mit genau denselben Worten geantwortet. Delorian? Wer ist Delorian?
    Damals lag ES in einer Art Todesschlaf, musste die Superintelligenz sich gegen eine schreckliche Kälte behaupten, die ihr jegliche Lebenskraft raubte. Rhodan hatte diese für ihn völlig unverständliche Antwort der Schwäche und Verwirrung der Superintelligenz zugeschrieben.
    Doch nun sah er diese Szene in einem neuen, völlig anderen Licht. Hatte ES damals wirklich nicht gewusst, wer Delorian war? Delorian – Rhodans Sohn und der Chronist von ES, der die Superintelligenz achtzehn Millionen Jahre lang begleitet hatte dank der Zeitschleife, die nun endlich ein endgültiges Ende gefunden hatte?
    Diese Annahme ließ nur eine Schlussfolgerung zu. Einen Schluss, den Rhodan niemals für möglich gehalten hätte.
    Denn Delorian wiederum sah sich nicht mehr als Chronist. »Nein, ich bin nicht mehr der Chronist der Superintelligenz«, hatte er vor Kurzem zu seinem Vater gesagt. »Zumindest sehe ich mich nicht mehr als solchen.«
    In welches Wespennest habe ich gestochen?, fragte er sich. Was wird hier gespielt, das ich in letzter Konsequenz noch nicht verstehe?
    Ennerhahl räusperte sich und sah Rhodan an.
    Der Unsterbliche konnte sich denken, was im Kopf des geheimnisvollen Fremden vorging. Nach allem, was sie soeben erfahren hatten, mussten sie davon ausgehen, dass ES ebenfalls manipuliert worden war!
    Und zwar von Delorian. Diese Vermutung drängte sich geradezu auf. Und mit dieser Erkenntnis tat sich ein ganzes Füllhorn neuer Möglichkeiten auf.
    Unsinn, versuchte Rhodan sich zu beruhigen. Vielleicht liegt ES im Kampf mit einer anderen Superintelligenz, womöglich mit QIN SHI, und die hat ES manipuliert, die Erinnerungen

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