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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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fragte der Mausbiber.
    »Nein. Das hat schon Position bezogen.« Rhodan dachte kurz nach. »Ich vermute, dass sich dieser Teil der BASIS soeben in Bewegung gesetzt hat. Die Konfiguration Phanes ist abgeschlossen, und jetzt nimmt das Multiversum-Okular seine eigentliche Aufgabe auf.«
    »Und woraus besteht die?«, warf Ennerhahl ein. »Wohin fliegen wir? Oder wurden lediglich Apparaturen oder Geräte aktiviert, die irgendetwas bewirken werden?«
    »Aber was?«, fragte Nemo Partijan. »Und was ist mit der großen Kugel mit dem Multiversum-Okular?«
    Rhodan lauschte in sich hinein, doch vom Anzug der Universen kam nicht der geringste Impuls. »Ich habe den Eindruck, dass die BASIS unmerklich langsam beschleunigt«, sagte er. »Wenn wir uns Gewissheit verschaffen wollen, können wir zu MIKRU-JON zurückkehren und die Ortungen analysieren.«
    Ennerhahl sah ihn an, als habe er den Verstand verloren. »Du beliebst zu scherzen, nicht wahr?«
    Rhodan wollte gerade die Achseln zucken, als vor ihm die Luft flimmerte. Eine seltsame Gestalt erschien, aber nicht wie bei einer Teleportation, eher wie bei einem fehlerhaften Holo, das sich nicht umgehend stabilisieren konnte.
    Sie war mehr als zwei Meter groß, überaus hager, von unbestimmbarem Alter und hatte dunkle und merkwürdig traurige Augen. Ihre Bekleidung war schlicht, sie trug einen weit fallenden Umhang über einer Hose.
    Raphael!, dachte Rhodan.
    Raphael war ein reines Formenergie-Geschöpf, das von NATHAN geschaffen worden war. NATHAN, die Mondpositronik, hatte seinerzeit die BASIS im Auftrag von ES im Rahmen des Plans der Vollendung erbaut. Und NATHAN war auch für den jüngsten Umbau verantwortlich gewesen, in der gleichen Mondwerft, in der sie einst entstanden war – dem sublunaren Fertigungssektor Germyr C-VIII-128-P.
    Doch im nächsten Augenblick erkannte Rhodan, dass er sich getäuscht hatte. Irgendetwas verriet ihm, dass es sich bei dieser Gestalt nicht um Raphael persönlich handelte. Lag es daran, dass ihre Umrisse leicht verschwommen waren, zu flackern schienen? Oder dass ihr jene Ausstrahlung fehlte, die den echten Raphael auszeichnete, obwohl er nur aus Formenergie bestand? Die Aura von Wissen, Selbstsicherheit und Größe?
    »Du bist nicht Raphael«, sagte Rhodan, »sondern ein Raphaelit.«
    Die Gestalt sah ihn verwirrt an und musterte intensiv den Anzug der Universen.
    Wortlos trat Ennerhahl an Rhodans Seite. Als sei der geheimnisvolle Fremde dafür verantwortlich, verschwand die Gestalt spurlos.
    Nur, um im nächsten Augenblick durch eine andere ersetzt zu werden.
    Auch sie sah seltsam aus, doch Rhodan war sich sicher: Diesmal handelte es sich um jenen Raphael, mit dem er an Bord der BASIS gesprochen hatte, auch wenn die Gestalt durchscheinend war und Rhodan leicht verwirrt und einfach nicht komplett vorkam.
    »Hallo, Raphael«, sagte er. »Bist du es, oder bist du es nicht?«
    Ennerhahl schaute entgeistert drein. Er hatte bei ihrer ersten Begegnung Raphael nicht einmal sehen können, das war nur Rhodan möglich gewesen. Nun nahm er jedoch offensichtlich etwas wahr.
    »Ich bin es«, antwortete die transparente Gestalt.
    »Warum kommst du mir so unwirklich vor? Woher soll ich wissen, dass du nicht wieder einen deiner Lakaien geschickt hast? Einen Raphaeliten?«
    »Weil du nur eine Hälfte von mir siehst. Die andere ist an Bord des zweiten Teils der BASIS, die das Multiversum-Okular beherbergt.«
    Das genügte Rhodan als Erklärung. »Warum hast du den Galaktikern aus der anderen Hälfte der BASIS, die sich hierher retten konnten, keinen Schutz geboten? Warum hast du sie gegen die Xylthen kämpfen lassen, obwohl du ihnen Sicherheit versprochen hattest?«
    Raphael schaute Rhodan ratlos an, als würde er die Frage nicht verstehen. »Weil sie in dem Plan nicht vorgesehen sind. Wir sind nicht davon ausgegangen, dass sich Besatzungsmitglieder an Bord der BASIS aufhalten könnten. Geschweige denn Angehörige zweier verschiedener Fraktionen, die sich bis aufs Blut bekämpfen.«
    »Und deshalb hast du sie sterben lassen?«
    »Deshalb haben wir sie in einer unbedeutenden Sektion dieses BASIS-Körpers isoliert und sie gewähren lassen.«
     



 
    »In der Hoffnung, dass sich das Problem von selbst erledigt?«
    »Sie waren nicht vorgesehen.« Die Worte kamen Rhodan kalt oder unbeteiligt vor, desinteressiert. »Aber du verschwendest deine Zeit. Es gibt Wichtigeres zu besprechen.«
    Die durchscheinende Gestalt drehte sich zu Ennerhahl um. »Ich bin froh, dass du

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