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PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

PR 2650 – Die Phanes-Schaltung

Titel: PR 2650 – Die Phanes-Schaltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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was das Arresum ist, und das genügt. Um dir, Rhodan, den Übergang zur anderen Seite des Universums zu ermöglichen, wurde die BASIS bereits bei ihrem Bau Anfang 3586 alter Zeitrechnung mit den Voraussetzungen ausgestattet, den Grauen Raum zum benötigten Zeitpunkt zu materialisieren.«
    Den Grauen Raum, in dem er Delorian begegnet war. Den man nie zuvor entdeckt hatte und in dem er vom Multiversum-Okular erfahren hatte. »Warum blieb uns der Graue Raum bis vor Kurzem verborgen?«
    »Er befindet sich auf einer anderen Existenzebene«, antwortete Raphael lapidar. »Der Weg zum Arresum führte zur Großen Leere, und dort habt ihr damals die Sampler-Planeten entdeckt. Das Multiversum-Okular sollte euch ursprünglich die Navigation dort ermöglichen, falls ihr nicht auf die Sampler-Planeten zurückgreifen konntet. Diese Redundanz-Funktion erwies sich jedoch als überflüssig. ES wollte das Multiversum-Okular, das ein Machtmittel unvorstellbaren Ausmaßes darstellt, so lange wie möglich zurückzuhalten. Im Übrigen war es damals gar nicht mehr möglich.«
    Rhodan verspürte einen kurzen, scharfen Schmerz – aber wirklich nur einen Augenblick lang. Dann wurden ihm die Beweggründe der Superintelligenz ersichtlich. Ein Multiversum-Okular in den Händen der Terraner, zu jenem Zeitpunkt, als ihr Verständnis von den kosmischen Zusammenhängen wesentlich beschränkter gewesen war als heutzutage ...
    Aber er dachte schon einen Schritt weiter, fragte sich, wieso die BASIS überhaupt auf Geheiß von Homer G. Adams reaktiviert worden war, und das ausgerechnet zu jenem Zeitpunkt, als QIN SHI das Multiversum-Okular benötigte. Sein Instinkt mahnte ihn eindringlich, diesen Punkt nicht zu vergessen. Auch dahinter steckte womöglich viel mehr, als es den Anschein hatte.
    »ES hielt uns also noch nicht für reif genug, uns das Multiversum-Okular zur Verfügung zu stellen?«, fragte er nach.
    »Genau so war es.«
    »ES mag damit sogar recht gehabt haben«, sagte Rhodan gelassen. »Ich kann diesen Gedankengang nachvollziehen.«
    Raphael nahm die Einsicht unbeeindruckt zur Kenntnis. »Im Jahre 448 NGZ bezog die BASIS im Zuge der terranischen Aktivitäten in der Nähe der materialisierenden Galaxis Hangay Position im Raumsektor X-DOOR, wo sie vergeblich auf die Rückkehr des Tarkan-Verbands wartete«, fuhr er sachlich fort. »695 Jahre später fanden die Tarkan-Heimkehrer nur die rund 100.000 Einzelteile, in die die BASIS inzwischen zerlegt worden war, und im Oktober 1143 NGZ wurde damit begonnen, den Raumer wieder zusammenzufügen.«
    Rhodan erinnerte sich daran, als wäre es gestern gewesen. »Und?«
    »Dadurch – möglicherweise durch eine gezielte Manipulation von Monos – wurden der Graue Raum und mit ihm das Thanatos-Programm blockiert. ES konnte dir dieses Werkzeug nun nicht mehr zur Verfügung stellen ... selbst wenn die Superintelligenz es gewollt hätte!«
    Durch eine gezielte Manipulation ... Was, fragte sich Rhodan, wenn nicht Monos dafür verantwortlich gewesen war, sondern eine ganz andere Person?
    Monos hätte das Okular zu benutzen versucht, wenn er davon gewusst hätte. Es sei denn, ES hatte das Okular vor Missbrauch gesichert, sodass Monos es nur hatte blockieren können.
    Rhodan behielt seine Gedanken für sich, doch die gesamte Erklärung, die Raphael ihm so bereitwillig lieferte, kam ihm in ihrer Logik äußerst problematisch vor.
    Zum einen setzte diese vermaledeite Zeitschleife voraus, dass ES die gesamte Entwicklung kannte, also zur Zeit des BASIS-Baus bereits wissen musste, dass das Okular zu dem Zeitpunkt, in dem es dem Zugang zum Arresum dienen sollte, bereits blockiert sein würde. Wenn nicht der Selbsterfüllungszwang der Schleife ES die Option einer anderen Vorgehensweise genommen hätte. Dann hatte sich die Redundanz-Funktion zum Glück als überflüssig erwiesen. Aber hätte ES nicht auch das bereits vorher wissen müssen?
    Rhodan fluchte leise. Diese verdammte Zeitschleife ... Sie enthielt ein zwanghaftes Element, das ES' Handlungsweise manchmal als offensichtlich sinnwidrig erscheinen ließ. Völlig sinnvoll wurde das Geschehen jedoch, wenn man von einer weiteren Manipulation ausging ...
    Und er ahnte, wer sie durchgeführt hatte. Das wollte er jedoch vorerst für sich behalten.
    »Aber das hat ES nicht gewollt, oder?«, griff er Raphaels Faden wieder auf.
    »Dazu kann ich wirklich nichts sagen.« Raphael schaute leicht irritiert drein. »Mit der Zerlegung der BASIS verlor ich mein ... Bewusstsein. Als

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