Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
Türen mit Schloss und Zugangskode, keine automatischen Gleittüren. Tormanac nestelte sein Werkzeug aus dem Stiefel, doch Ghlesduul machte nicht lange herum, fummelte ein wenig an dem Kodeschloss herum, drückte mit den Fingern dagegen und brach die Tür kurzerhand auf.
    »Das kann man diskreter machen!«, beschwerte sich Tormanac. »Jetzt ist die Tür kaputt, und wer bezahlt das?«
    Die in der Wohnung befindliche Familie kam aus einem Raum gestürmt – eine arkonidische Frau und zwei halbwüchsige Kinder, Junge und Mädchen.
    »Geht sofort weg da!«, erscholl eine schrille Stimme aus einem anderen Raum. »Seid ihr verrückt geworden?«
    Herm Porlt hatte gleich erkannt, was Sache war, traute sich aber nicht heraus. Ein feiner Kerl, der sich nicht mal vor seine Familie stellt, dachte Tormanac.
    Die Frau und die Kinder standen wie erstarrt, mit weit aufgerissenen Augen.
    »Wer ist da?«, fragte sie mit zitternder Stimme. »Zeig dich!«
    »Vater, die sind unsichtbar!«, rief der Junge. Er hatte gut aufgepasst und durch Tormanacs Worte erkannt, dass sie mindestens zu zweit waren.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Tormanac. »Wir müssen diskret sein, deswegen könnt ihr uns nicht sehen. Es passiert euch nichts, wir wollen nur mit Herm Porlt reden.«
    »Lasst gefälligst meinen Mann in Ruhe!«, schrie die Frau und stürmte unbewaffnet nach vorn. Gleich darauf prallte sie gegen eine unsichtbare Wand – Ghlesduul – und ging ächzend zu Boden.
    Tormanac sah kurz etwas aufblitzen, dann sackte die Frau bewusstlos zusammen. Die beiden Kinder schrien und fielen gleich darauf ebenfalls um. Dann spürte Tormanac einen leichten Windzug, als der Naat sich in Bewegung setzte. Er hörte ein entferntes Poltern und Krachen, dann kam er in den Gang zurück und schleifte einen zeternden Arkoniden hinter sich her, der sich vergeblich zu wehren versuchte.
    »Da, schau dir deine Familie an«, knurrte Ghlesduul. »Das ist deine Schuld! Sei froh, dass ich meinen guten Tag habe, ansonsten wären sie tot.« Der Klang seiner Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass er es ernst meinte.
    Der Berater sabotierte derweil den Wohnungsfunk.
    »Gehen wir«, sagte Tormanac. Es waren nicht einmal fünf Zentitontas vergangen.
    Ein leises Geräusch, das sich wie ein Schnalzen anhörte, und ein kurzes Ächzen. Er nahm an, dass der Naat den Arkoniden mit einem Fingerschnipsen »paralysiert« hatte. Vermutlich wurde er gerade über die Schulter geworfen und abtransportiert.
    Auf dem Gang draußen war alles still. Tormanac schloss sorgfältig die defekte Tür, die gerade noch so hielt.
    Im Schutz des Deflektors verließen sie den Khasurn, und schon kurz darauf flogen sie mit dem Gleiter los. Nun wieder sichtbar, um niemanden auf sich aufmerksam zu machen.
     
    *
     
    Sie flogen zurück zum Fluss des reinen Wassers und landeten an einer beliebten touristischen Aussichtsplattform. Auffällig unauffällig, das war der beste Weg.
    Der Naat schüttelte den gefangenen Arkoniden unsanft wach. Er stieß einen Schrei aus, als er sah, wer ihn entführt hatte.
    »Da staunst du, was?«, sagte Tormanac. »Hast du ernsthaft geglaubt, wir finden das nicht raus?«
    »Das ist nicht von Bedeutung.«
    »Warum machst du dir dann in die Hose?«
    »Würdest du das nicht, wenn dir so etwas passierte?«
    Der Naat knurrte wütend. »So kommen wir nicht weiter, Tormanac! Du bist viel zu freundlich.«
    »Sollte das nicht meine Rolle sein?«, fragte er zurück.
    »Gebt euch keine Mühe!«, sagte Herm Porlt. »Von mir werdet ihr nichts erfahren, egal welche Rollen ihr spielt.« Er fragte nicht einmal nach seiner Familie.
    »Das werden wir ja sehen«, zischte der Naat und bleckte sein Raubtiergebiss. »Du machst es dir und uns leichter, wenn du unsere Fragen beantwortest. Dann kannst du wieder nach Hause zu deiner Familie.«
    »Ich werde nichts sagen.«
    Der Arkonide schlotterte am ganzen Leib, er hatte sich eingenässt und war bleich wie ein Leichentuch. Trotzdem weigerte er sich hartnäckig, die Lippen waren fest zusammengepresst. Egal, welche Frage Ghlesduul stellte, er schwieg oder wiederholte, nichts zu sagen.
    »Mit dem stimmt etwas nicht«, sagte Tormanac nachdenklich.
    »Das sehe ich auch so.« Ghlesduul rief noch einmal die Daten auf, die er über Porlt gesammelt hatte, und führte einen medizinischen Scan durch.
    Tormanac kannte seinen Begleiter inzwischen schon so lange, dass er auch aus seinem nahezu ausdruckslosen Gesicht ablesen konnte, dass der Naat ebenfalls

Weitere Kostenlose Bücher