PR 2652 – Traum der wahren Gedanken
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Naats
Auf Naat und seinen Monden leben insgesamt rund neun Milliarden Naats: Seit jeher, wenn auch nicht ganz freiwillig, gelten sie als die Treuesten der Treuen im Verbund der zum arkonidischen Imperium zählenden Fremdvölker.
Ihre Umwelt hat die Naats geprägt. So verwenden sie zum Beispiel generell keine Duschen, Bäder oder Ähnliches. Wasser erscheint ihnen zu kostbar, als dass es für etwas Derartiges verschwendet werden könnte. Als Abkömmlinge einer extrem trockenen Welt haben die Naats ein ausgeprägtes Nierenorgan zur Wasser- und Salzrückresorption; es umgibt sattelartig den gesamten mittleren Rumpf und wird durch kräftige Muskelbündel nach außen geschützt.
Seit Jahrtausenden sind die Naats ein Hilfsvolk der Arkoniden, in deren Augen sind sie oftmals nicht mehr wert als Sklaven, andererseits aber auch bevorzugte Mitglieder der Leibgarde nicht nur des Imperators. Trotz ihrer hohen Intelligenz werden sie aufgrund ihres Äußeren von vielen arroganten Arkoniden als dumme Wesen betrachtet – was sie keineswegs sind.
Nach der Ablösung des Robotregenten durch Atlan und erst recht unter dem demokratischen Einfluss des Vereinten Imperiums gewannen die Naats politische Eigenständigkeit und ein neues Selbstbewusstsein, das nach dem Zusammenbruch Arkons weiterwuchs und dazu führte, dass Naats eigenständig neue Planeten besiedelten und – ausgehend vom Planeten Naatsdraan – ein kleines Reich, die Naat-Föderation, gründeten. Damit einher gingen große Fortschritte auf naturwissenschaftlichem, technischem und wirtschaftlichem Gebiet.
Unither
Unither können bis zu 200 Jahre alt werden und wirken auf den ersten Blick für Terraner wie aufrecht gehende, kleine Elefanten von etwa 1,70 Metern Körpergröße. Sie stammen von Unith, dem achten Planeten der gelben Sonne Unatha, und wiegen unter Standardbedingungen rund 150 Kilogramm.
Die Körper der Unither wirken klobig und plump. Die glatte, zähe Haut ist hellbraun. Die dicken Stummelarme enden in vierfingrigen, daumenlosen Händen. Als Hilfe zum Klettern und Greifen weisen die Hände an jeder Seite knöcherne Stummel auf. Die Beine sind säulenartig. Der halbrunde Kopf sitzt ohne erkennbaren Hals direkt auf den Schultern und ist kaum beweglich. Die Augen sind auffallend groß. An den Seiten des Kopfes herabhängende Gewebestreifen erfüllen die Funktion der Ohren. Der breite, von Knochenkämmen gesäumte Mund wird normalerweise vom Rüssel überdeckt.
Der hoch bewegliche, einen Meter lange und armdicke Rüssel ist ein Multifunktionsorgan, das sowohl als zusätzliches Tast- und Greifwerkzeug als auch zur Nahrungsaufnahme und als Atmungsorgan dient. Er besteht aus zahlreichen ringförmig und längs verlaufenden Muskelgruppen und endet in einem fein beweglichen, zungenförmigen Greiflappen.
Die Spitze dieses Lappens ist besonders dicht mit Tastrezeptoren besetzt. Unmittelbar auf die Rüsselöffnung folgt eine Zone mit hochsensiblen Chemorezeptoren, die eine sensorische Prüfung von Gasen, aber auch von aufgesaugten Flüssigkeiten ermöglichen. Die vielfältigen Muskelgruppen erlauben eine fast beliebige Verformung des Rüssels. Eine Reihe gegeneinander verschiebbarer Knorpelringe sorgt dafür, dass die Luftröhre dabei stets offen bleibt.
Da sich der Rüssel bei Erregung zusammenzieht und zudem gestikulieren kann, spielt er auch in der nonverbalen Kommunikation der Unither eine zentrale Rolle. Ein gegenseitiges Verhaken der Rüssel drückt Freundschaft aus. Die Stimme der Unither klingt im Normalfall zwitschernd. Zusätzlich können durch den Rüssel trompetende Geräusche ausgestoßen werden.
Durch ihr klobiges Aussehen rufen Unither den falschen Eindruck geistig unbeholfener Wesen hervor. Es handelt sich jedoch um hochintelligente und sehr sensible Geschöpfe.
Die Unither waren ursprünglich ausgeprägte Gruppenwesen, die in Clans oder Herden lebten und viel Zeit gemeinsam verbrachten. Mehrere Dutzend schliefen gemeinsam nackt in einem dichten Knäuel auf Flechtmatten in ihrem »Nest«. Gegenseitiges Betasten mit dem Rüssel festigte die Bindungen innerhalb der Gruppe.
Aufgrund dieser sozial engen Lebensweise war gegenseitige Rücksichtnahme oberstes Gebot. Die größte Strafe für
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