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PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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uns nicht gefallen lassen.«
    »Nein, dürfen wir nicht.«
    In diesem Augenblick kam jemand durch den Zugang zu den nationalen Sammeltaxis herein. Ein Artgenosse, auf den sich die beiden Unither heftig rüsselnd zubewegten.
    »Endlich, Genosse!«
    »Was für Neuigkeiten bringst du?«
    »Seid gegrüßt, Genossen.«
    Tormanac runzelte leicht die Stirn. Was ging denn da vor sich? Auf dieser abgeschiedenen Welt schien so manches im Umbruch zu sein.
    Stinkwurz war inzwischen wieder bei ihm. Tormanac wandte sich ihm zu. »Übermittle Namen und Lage des Hotels und unsere Zimmernummer an meinen Begleiter.« Es war keine Bitte, sondern ein Befehl. Die devote Haltung des Unterprivilegierten ließ gar nichts anderes zu.
    »Äh ... natürlich ...« Stinkwurz wunderte sich, aber es gehörte sicher nicht zu seinen Aufgaben, einem Vorgesetzten Fragen zu stellen.
    »Ist dort etwas vorbereitet?«
    »Ja, ein kleiner Empfang, bis eure endgültige Unterkunft fertiggestellt ist ...«
    »Wo wird das sein?«
    »Ich, äh, ich ...«
    »Du arbeitest daran?«
    Stinkwurz sank in sich zusammen. Er war kein besonders großer Arkonide, ein bisschen dickleibig, was er mit einer aufwendigen Robe zu kaschieren versuchte. Sein Gesicht war zudem geschminkt. Das hatte Tormanac schon auf anderen provinziellen Planeten ebenso wie am Hofe des Kristallpalasts erlebt und störte sich nicht daran. Er putzte sich zwar nicht heraus wie ein siranisischer Pfau, kleidete sich aber mit Stil und Eleganz. Schlichte Gewandung mochte sich gut bei einem Imperator machen, aber nicht bei dessen Berater, der sich selbst darstellen musste, um etwas darzustellen.
    »Ja«, gestand der Empfangsbeauftragte zutiefst beschämt, ihm fiel nicht einmal mehr eine blumige Ausrede ein.
    »Gut«, sagte Tormanac jedoch zu dessen Überraschung anstatt eines Tadels. »Wir bleiben gern inkognito. Sieh also zu, dass du dir Tarnnamen einfallen lässt, wenn du etwas für uns buchst. Ich könnte ein Handlungsreisender sein, der hier Urlaub machen will.«
    »Genauer gesagt, ist dem auch so«, mischte sich Ghlesduul ein.
    »Selbstverständlich«, stotterte Stinkwurz ganz und gar verständnislos. Aber es gehörte ebenso nicht zu seinen Aufgaben, sich über sonderbare Marotten der Gäste seines Arbeitgebers zu wundern.
    »Ich habe die Daten«, meldete Ghlesduul.
    »Sehr schön. Ich vermute, wir nehmen einen privaten Gleiter?«
     
    *
     
    »Wer ist das?«, fragte Vlck seine beiden Artgenossen Brcl und Stozi und deutete mit dem Rüssel in Richtung des hochgewachsenen Arkoniden, der mit seinem riesenhaften Begleiter im Gefolge des Empfangsbeauftragten – genannt »Puderquaste« – gerade eben zum privaten Gleiterhafen strebte.
    »Touristen«, antwortete Brcl und schnalzte mit der aus seinem Rüssel ragenden Greifzunge.
    »Ach, irgend so ein Händler«, behauptete Stozi zu wissen.
    »Schauspieler!«, übertrumpfte Brcl.
    Vlcks Gehörlappen flatterten. »Kurz gesagt: Ihr habt keine Ahnung.«
    »Woher auch? Was geht uns das an?«
    »Eine Menge«, trötete Vlck und schob den Rüssel zusammen. »Ich glaube nicht an Zufälle. Ein sicheres Gefühl sagt mir, dass wir durch die noch eine Menge Ärger wegen unserer Sache kriegen.«
    »Sollen wir uns um sie kümmern?« Brcl und Stozi waren überaus praktisch veranlagt.
    »Ich brauch erst mal ein Stoderbier«, erklärte Vlck und ging voran.

2.
    Ein Knall und eine Kursänderung
     
    Sie flogen auf das Hotel zu, einen prächtigen Bau im Altstadtbereich der Krone von Tecknoth, wie die Hauptstadt Travnors hieß. Tecknoth war die Krönung des Kontinents mit viel Fläche für wenig Einwohner, nur knapp eineinhalb Millionen. Breite Straßen mit schlichten, hauptsächlich aus Glas, Metall und Kunststoff bestehenden Gebäuden und nur wenigen Trichterbauten. Großzügige Grünanlagen dominierten das Bild, schon ein einziger Keru-Baum mit seinem gewaltigen Wipfel spendete einem ganzen Block Schatten. Darunter murmelten Bäche durch riesige Blumenrabatten, als Auflockerung dienten Springbrunnen und kleine Wasserfälle.
    Rechter Hand, wies Stinkwurz stolz hin, befinde sich das ehemalige Hauptlandefeld des aufgegebenen Raumhafens und gleich daneben das Monument des Keruhmo-Vermächtnisses, mit uralten Ruinen und Riesenstatuen, die wahrscheinlich lemurischer Herkunft seien. »Unsere Hauptattraktion! Jährlich kommen etwa fünf Millionen Besucher, um sich dieses Freilandmuseum anzuschauen.«
    Das Hotel selbst war nicht schwer auszumachen: Es fiel durch seine schlanke Höhe

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