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PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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entgehen zu können, die sich auf Haupt- und Lieferanteneingänge konzentrierten.
    Mit dem Überrangkode war es kein Problem, hineinzugelangen. Sie befanden sich im Foyer, in einer seitlichen Einbuchtung, mit halb verstecktem Blick auf den Haupteingang, ohne selbst gesehen werden zu können.
    »Hier gibt es einen kleinen Lift«, erklärte Porlt. »Wir müssen bis ganz nach unten. Wir werden jedoch nicht in den Lift gelangen.«
    »Mit unserer Zugangsberechtigung schon«, erwiderte Tormanac.
    »Das wird registriert«, warnte Ghlesduul. »Ich wiederhole: Ich halte das für die dumme Idee eines Anfängers.«
    »Du musst nur hier oben aufpassen – und ich werde auf meinen Status als Berater pochen und mich als Kontrolleur aufführen, der im Auftrag des Imperators eine überraschende Inspektion durchführt. Ich kann so herumbrüllen, dass sie total eingeschüchtert sein werden.«
    »Aber du fährst nach unten .«
    »Eben darum! Da befindet sich womöglich eine geheime Einrichtung, die Steuerhinterziehung und Schlimmeres betreibt.«
    »Tu es nicht, Tormanac.«
    »Ich habe dich als Rückendeckung. Du bist unbesiegbar. Das haben wir doch schon öfter gemacht.«
    »Nur, diesmal ... ich weiß nicht. Es ist anders.«
    »Also, wenn ihr mich nicht mehr braucht ...«, sagte Herm Porlt dazwischen, »... kann ich ja wieder gehen.«
    Die Hand des Naats fiel schwer auf seine Schulter. »Du bleibst bei mir, Kleiner!«
    »Was ist denn da los?« Tormanac drehte sich um, als er einen Tumult an der Pforte vorn beim Haupteingang mitbekam, und lugte um die Ecke. Eine Gruppe Unither versuchte aufgeregt zwitschernd Zugang zu erhalten. Ihre Rüssel fuchtelten erregt, und dazu gestikulierten sie heftig mit den Armen.
    Schon wieder Unither, dachte Tormanac, und seine Miene verdüsterte sich.
    »Aber ich muss hinunter!«, rief eines der Rüsselwesen, das die anderen stützten. Selbst für einen Arkoniden war ersichtlich, dass es sich in einem fürchterlichen Zustand befand. »Ich brauche das Bad!«
    Das Bad ...
    Das Durcheinander wurde größer, als die Unither sich weiterhin weigerten, das Gebäude zu verlassen, und anfingen, die Arkoniden mit den Rüsseln zu schubsen. Daraufhin entstand eine Rangelei, und der Sicherheitsdienst wurde gerufen.
    »Ich muss hinunter, und zwar sofort«, entschied Tormanac. »Die Gelegenheit ist günstig. Pass hier oben auf, Freund. Ich melde mich.«
    Er verschaffte sich mit seinem »Superkode« Zutritt zu dem Lift – auch dabei funktionierte es problemlos – und schwebte nach unten.
     
    *
     
    Tormanac kam unangefochten ganz unten an. Falls bereits Alarm gegeben und registriert worden war, dauerte es offenbar eine Weile, bis man ihn aufspürte. Ein wenig hilfreich mochte hierbei der Anti-Ortungsschutz in seinem Anzug sein. Er war natürlich nicht so leistungsstark wie das System in Ghlesduuls Anzug und würde wahrscheinlich auch nicht lange vorhalten bei dem Energieverbrauch, aber besser als nichts. Er hatte vor, den integrierten Deflektor kurz vor Verlassen des Liftes einzuschalten.
    Das Problem war: Wenn er »ganz unten« ankäme – wohin musste er sich dann wenden? Herm Porlt hatte keine Auskunft darüber erteilen können, als Ghlesduul ihn auf dem Flug danach ausgefragt hatte.
    Der Naat hatte unterwegs versucht, Pläne des Gebäudes aufzutreiben, doch Fehlanzeige. Er fand zwar Pläne, doch keine subplanetaren. Anscheinend waren die irgendwo versteckt, wo er sie in der Eile nicht finden konnte. Jedenfalls gab sich der Khasurn ganz harmlos als Sitz verschiedener Firmen und drei Banken, die sehr diskret mit den bei ihnen deponierten Devisen umgingen. Die anderen Gebäude hatten alle keinen »Keller«.
    Tormanac war deswegen sicher, dass Herm Porlt sie richtig geführt hatte: Mit diesem Gebäude stimmte eindeutig etwas nicht. Wie mit dem ganzen Planeten.
    Wenn er von seinem Ausflug zurückkam, wartete Mapoc wahrscheinlich schon auf ihn. Im besten Fall wies er ihn und Ghlesduul aus und setzte sie in das erstbeste startende Raumschiff. Im schlimmsten Fall gab es einen »Unfall«, den sie beide nicht überstanden. Bostich würde untröstlich sein, und Mapoc würde ihm glaubhaft versichern, dass er alles unternommen habe, um weitere Anschläge zu verhindern.
    Deshalb musste er handeln und konnte nicht auf das Eintreffen der Tu-Ra-Cel warten. Wenn er »merkwürdige Dinge« vorfand, von denen Mapoc nichts wusste, konnte er seine Haut, seine Pläne und seine Verabredung mit dem Shekur immer noch retten. Es gab kein

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