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PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

PR 2652 – Traum der wahren Gedanken

Titel: PR 2652 – Traum der wahren Gedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Zaudern und Zögern, dazu war es zu spät.
    Die letzte Tür lag vor ihm. Es war weit hinabgegangen, er steckte nun tief in einem ausgebauten natürlichen Höhlensystem. Tormanac gab seinen Überrangkode ein – ohne Erfolg. Er steckte seinen Chip rein, der innerhalb kürzester Zeit alles knackte und den passenden übergeordneten Kode einspeiste. Fehlanzeige.
    Das brachte den Arkoniden kaum aus der Ruhe. Er holte sein Spezialwerkzeug aus der Stiefeltasche. Jedes Schloss musste irgendwann gewartet werden, also war es auch zu öffnen, und dann brauchte es mit einer gewissen Schaltung nur noch den Wartungskode – der bei allen Völkern gleich war, wie Tormanac schon mehrmals festgestellt hatte –, und er war drin.
    Allerdings ließ es sich nicht vermeiden, dass die Manipulation gemeldet wurde; vermutlich war sein erster Versuch schon angezeigt worden. Es wurde also allmählich eng, und er sollte sich besser beeilen.
    Ghlesduul wäre praktisch gewesen, der durch die meisten Türen einfach hindurchgehen konnte. Nun gut, durch diese hier vielleicht nicht, die bestand aus gutem Metall und war eigentlich ein Schott.
    Tormanac fummelte und pfriemelte, stocherte und tippte – und dann hatte er es geschafft. Das Schott glitt zur Seite – und der Eindringling fand sich einem Arkoniden gegenüber. Der starrte ins Leere, ließ sich jedoch nicht täuschen. Sein Arm ruckte in dem Augenblick vor, als das Schott zur Hälfte offen war, nur war Tormanac vorsorglich zur Seite gewichen. Es hätte ja sein können, dass gleich scharf geschossen wurde.
    Der Berater packte den ausgestreckten Arm und schlug mit der anderen Hand kraftvoll gegen die Schulter des Arkoniden. Der stieß einen Laut aus Überraschung und Schmerz aus, dann wurde er beiseitegeschleudert, als Tormanac hereindrängte, und im nächsten Moment war er mit einem gezielten Hieb außer Gefecht gesetzt.
    Tormanac sah sich hastig um, doch niemand sonst war zu sehen. Er überlegte kurz, den Arkoniden in den Lift zu werfen, doch es ging nicht mehr weiter abwärts. Und aufwärts – gut, da wartete zwar Ghlesduul, aber das Risiko war zu hoch, dass andere schneller waren mit der Entdeckung. Er schleifte den Bewusstlosen zu einer Nische, nahm ihm den Zugangschip ab und ließ ihn liegen.
     
    *
     
    Ein langer Gang lag vor ihm, also fiel die Wahl zunächst nicht schwer. Er trabte über den grauen Boden. Der Arkonide, den er beim Lift getroffen hatte, wollte offenbar dienstlich nach oben, er hatte nicht zum Wachpersonal gehört. Ein Zufall also. Doch es konnte nicht mehr lange dauern, bis es von Sicherheitsleuten nur so wimmeln würde.
    Noch halfen ihm Deflektor und Antiortung, dass zumindest die Überwachungssysteme verwirrt, wenn nicht sogar überlistet wurden. Aber ein Grundrissplan wäre gut gewesen, um zum einen festzustellen, wie groß diese Anlage war, und zum anderen, wo sein Ziel lag, mit dem schnellsten Weg dorthin. Jemand hatte während der Ausbildung einmal scherzhaft festgestellt, dass er gern eine Karte des Herumtreibers bei sich tragen würde, die sich automatisch in alle Anlagen einloggte und zudem noch Bewegungen »des Feindes« anzeigte.
    So eine Karte wäre nun tatsächlich sehr praktisch gewesen.
    Da kam der Trupp nämlich schon, um nachzusehen, was beim Lift vor sich gegangen war.
    Sie waren zu viert, die Kombiwaffen bereits im Arm, im Laufschritt. Tormanac berechnete blitzschnell seine Chancen, quetschte sich an die Wand, machte sich so dünn wie möglich, hielt den Atem an ... und hatte Glück.
    Hastig setzte er seinen Weg fort. Hinter ihm hörte er, wie einer der Sicherheitsleute plötzlich stehen blieb und ein anderer fragte: »Was ist?«
    »Weiß nicht, ich hatte das Gefühl eines Luftzugs ...« Doch da rief schon ein anderer, dass er den bewusstlosen Arkoniden entdeckt habe, und sie eilten weiter.
    Es wurde knapp, knapper, äußerst knapp. Tormanac genoss im Grunde solche Situationen, die einen gewissen Nervenkitzel mit sich brachten. Sein Vorteil war, dass er sich notfalls als Berater Bostichs zu erkennen geben und herumbrüllen konnte, was hier für Schweinereien hinter dem Rücken des Imperators liefen. Das würde die Verantwortlichen zumindest insoweit nachdenklich machen, als sie ihn nicht sofort umbrachten, sondern über die sich daraus ergebenden Konsequenzen nachdachten. Damit wuchsen seine Chancen zu überleben um fünfzig Prozent. Versuchten sie gar, ihn zu bestechen, stiegen sie sprunghaft an. Es gab immer eine Möglichkeit der

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