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PR 2653 – Arkonidische Intrigen

PR 2653 – Arkonidische Intrigen

Titel: PR 2653 – Arkonidische Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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und dann aus dem Khasurn tragen, so etwas erregt nur unnötig Aufsehen. Trotzdem würde ich es tun, wenn es sein muss.«
    »Was hast du vor?«
    »Hast du unsere Vereinbarung vergessen?«, stellte Cregon die Gegenfrage.
    »Du hast den Kristallstern gefunden? Wo?«
    »Das wirst du erfahren, sobald wir am richtigen Ort sind. Unser gemeinsamer Ausflug führt über keine große Distanz.«
    »Wir gehen zu Fuß?«
    Cregon schüttelte den Kopf. Das war eine Geste, die viele Arkoniden von den Terranern übernommen hatten. Eigentlich dachte längst niemand mehr darüber nach. Seltsam nur, Tormanac hätte gerade das von dem alten Mann nicht erwartet.
    »Wir nehmen deinen Privatgleiter!«, sagte Cregon. »Das enthebt uns beide des Zwangs, darüber nachzudenken, ob wir verfolgt werden oder nicht.« Auffordernd bewegte er die Waffe.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte Tormanac. »Ich will sehen, was du gefunden hast.«
     
    *
     
    Tormanacs Gleiter war ein raumflugtaugliches Modell. Es gab nicht einmal den üblichen Kontrollanruf der positronischen Überwachung, als die ockerfarbene Scheibe den Hangar im Trichterbau verließ und sich wie ein Vogel im Aufwind in die Höhe schraubte.
    Cregon saß an den Kontrollen unter der gewölbten Panzertroplonkuppel. Den Paralysator hatte er in den unergründlichen Falten seines Ledermantels verschwinden lassen. Offenbar fürchtete er nicht, dass sich der junge da Hozarius überraschend gegen ihn wenden könnte. Warum auch?
    Tormanac war brennend daran interessiert, zu erfahren, wo das Ziel des Alten lag. Außerdem waren sie keine Feinde, lediglich Gegenspieler in diesem Kräftemessen, das Tormanac selbst herausgefordert hatte. Wenngleich die Art und Weise, wie Cregon bei ihm erschienen war, alle Zeichen einer Entführung trug.
    Noch hing die Nacht über dem Äquatorialkontinent Laktranor. Der Himmel über diesem Bereich der Kristallwelt schimmerte stählern blau im Schein der Sterne.
    Tormanac hatte in einem der beiden Passagiersessel Platz genommen. Der Transparentboden, der sich während des Starts selbsttätig aktiviert hatte, erlaubte ihm einen guten Blick über das schlafende Land.
    Das Lichtermeer des Khasurn versank rasch zwischen den Gebirgsausläufern. Cregon flog momentan auf Südostkurs und folgte dem sichelförmig gewölbten weitläufigen Gebirge.
    Für kurze Zeit hatte Tormanac den Eindruck, der Alte wolle den Hügel der Weisen und den Kristallpalast anfliegen. Aber schließlich drehte der Gleiter nach Süden ab und gewann weiter an Höhe.
    Die Berge wurden schroffer, eine unbesiedelte, wild zerklüftete Region, in der bald blankes, von der Erosion geschliffenes Gestein das Bild bestimmte. Nur in den schmalen Tälern mit ihren Gebirgsbächen prägte noch Vegetation das Bild. Manche Pflanze, die irgendwann von fremden Welten eingeschleppt worden war, fristete in diesem unwegsamen Gelände ein karges Dasein. In den weiten und fruchtbaren Ebenen waren oft genug genetische Feldzüge gegen alle nicht auf Arkon heimischen Gewächse geführt worden, hier in den Bergen gab es für manche Art ein Rückzugsgebiet.
    Tormanac schwieg zu der Flugroute. Mittlerweile war er überzeugt davon, dass Cregon den zentralen Bergstock im Shuluk-Ahaut-Gebirge anflog.
    15 Grad nördliche Breite und 30 Grad westliche Länge, das waren die Koordinaten, die wohl jeder auf Arkon I lebende Arkonide wiedergeben konnte, ohne nachdenken zu müssen. Ein Areal mitten im kahlen Gebirge, das sich über mehrere Kilometer hinzog und durchaus im Rang eines nationalen Heiligtums stand.
    Eukolards Kunstwerk.
    Tormanac wartete darauf, dass Cregon ihm dieses Ziel nannte. Aber offenbar lauerte der Alte auf einen entsprechenden Kommentar des »Entführten«. Tormanac dachte nicht daran, sich zu äußern.
    Eukolards Kunstwerk »Die Versinnbildlichung über die Eroberung der Galaxis« bestand aus Dutzenden kristalliner Riesenköpfe und aus dem harten Fels hervorgeholten Halbfiguren. Imperatoren vieler Epochen sowie andere Größen des Imperiums erhoben sich Seite an Seite. Zu Lebzeiten waren sie einander nie begegnet, aber von den höchsten Gipfeln aus wachten sie seit mehr als zehntausend Arkonjahren über Tiga Ranton, die drei Hauptwelten arkonidischer Macht, die ihre Sonne als Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks auf einer gemeinsamen Umlaufbahn umrundeten.
    Sein ganzes Leben, hieß es, habe der Künstler in der kargen Abgeschiedenheit des Hochgebirges verbracht und jede einzelne Szene, jede Hautpore der Dargestellten und

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