PR 2653 – Arkonidische Intrigen
Hozarius-Khasurn erinnern, dem zu seiner Zeit als einem der Ersten die potenzielle Unsterblichkeit gehörte.«
Tormanac wollte etwas erwidern. Er konnte es nicht, er schluckte nur krampfhaft.
»Es war nicht leicht, das herauszufinden«, fuhr Cregon unbewegt fort. »Nur die alten Frauen wissen davon und der jeweils jüngste männliche Hozarius-Spross, der den Stern zurückgeben muss, sobald er als erwachsen gilt, in aller Regel mit dem Bestehen der ARK SUMMIA.«
Erneut setzte Tormanac zu einer Entgegnung an, doch was der Alte sagte, jagte wie ein Stich unter seine Brustplatte. Cregon hatte ihn vorgeführt, hatte ihm bewiesen, dass er ohne aktivierten Extrasinn immer der Unterlegene sein würde.
Ohne dass er es eigentlich bewusst wollte, fasste Tormanac unter seine Kleidung und umklammerte den Kristallstern. Was, wenn er den Stern nie den Frauen zurückgeben konnte?
»Die Struktur zu durchschauen, die den Einsatz des ›verschollenen‹ Kristallordens bestimmt, war nur eine Frage der richtigen Folgerungen«, fuhr Cregon fort. »Aus deiner Aufgabenstellung musste ich zudem geradezu schließen, dass du derjenige bist, der den Stern zurzeit besitzt. Legatem wird zufrieden sein, sobald er erfährt, dass du nun mit mir gehst. Deine Ausbildung hat bereits begonnen, Tormanac da Hozarius. – Sieh mich an! Von nun an wirst du dir mein Gesicht merken müssen.«
Das Diffusorfeld war erloschen.
Tormanac blickte in ein Gesicht, das ihm nicht nur hart erschien, wie er es schon erwartet hatte, sondern geradezu brutal. Die vorstehenden Wangenknochen und das Kinn verrieten zudem eine Willensstärke, wie er sie selten bei jemandem bemerkt hatte.
Die Haut wies überall den ungesunden grauen Schimmer auf wie die Kinnpartie. Die buschigen weißen Augenbrauen waren über der Nasenwurzel zusammengewachsen und wölbten sich weit vor. Das alles komplettierte Tormanacs Bild eines unbeugsamen alten Mannes.
Erschrocken reagierte er, als er die Augäpfel sah. Sie waren weiß und wirkten auf den ersten Blick leer. Entsetzlich leer, als wäre Cregon irgendwann geblendet worden. Da war nicht einmal der Hauch einer rötlich gefärbten Iris.
Diese Augen wirkten künstlich.
Und noch etwas fiel Tormanac auf: Der Mann blinzelte nicht. Sein Blick war starr, geradezu stechend unnachgiebig.
»Ich warte auf deine Antwort, Tormanac!«, drängte Cregon. »Wir beide werden nun drei Jahre lang miteinander auskommen müssen.«
*
Lange drei Jahre ...
Das ging Tormanac da Hozarius zwei Tage später immer noch durch den Kopf. Ein schneller Bodengleiter brachte Cregon und ihn in den gesicherten Bereich des Shuluk-Raumhafens. Einhundertundzwanzig Kilometer durchmaß der größte Raumhafen der Kristallwelt.
Ein eigentlich unscheinbares Kugelraumschiff wartete. Ein Schiff der TRC, hatte Cregon ohne jede Regung erklärt.
Die Tussan Ranton Celis, die Augen der Imperiums-Welten. Cregon gehörte also dem überall in der Galaxis bekannten und gefürchteten arkonidischen Geheimdienst an.
Welche Position hatte der Alte in der Tu-Ra-Cel inne? Tormanac wusste es nicht. Gerade deshalb fragte er sich, ob Cregons tote Augen einen besonderen Zusammenhang erwarten ließen.
Sein Leben war bereits anders geworden. Es würde sich weiterhin intensiv verändern, davon war Tormanac überzeugt.
6.
Ein anderes Leben
»Die letzten Vorbereitungen laufen. Unsere Leute beziehen derzeit ihre Einsatzpositionen. In eineinhalb Tontas trifft die Delegation von Arkon mit der planetaren Regierung zusammen. Nicht schon in der ersten Phase, aber sehr schnell wird die Situation eskalieren ...«
Cregon schüttelte den Kopf. Abwehrend hob er beide Hände.
»Ihr werdet es nie verstehen!«, sagte er heftig. »Vorbeugend einzugreifen ist in diesem Fall das Gebot. Wir dürfen gar nicht erst in die schlechte Position geraten und zur Deeskalation gezwungen sein. Eines vor allem: Keiner von euch scheint die Medien im Fokus zu haben. Gerade die kleinen wendigen Robotkameras werden eure größten Widersacher sein und nicht der Mob, der skandierend Steine wirft oder mit Energiewaffen ziellos um sich schießt.«
»Jeglicher Waffeneinsatz aus der Menge heraus wird umgehend die Auflösung der Demonstration nach sich ziehen«, widersprach ein Orbton.
»Natürlich.« Cregon schaute den Offizier durchdringend an.
»Dann ist es gut«, stellte der Orbton fest. »Ich wusste, dass du diesen Abschnitt der Genehmigung nicht bewusst übersehen hast. Das gibt uns jede benötigte Handhabe
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