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PR 2654 – Zeichen der Zeit

PR 2654 – Zeichen der Zeit

Titel: PR 2654 – Zeichen der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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dass die letzte kurze Überlichtetappe bevorstand.
    »Du kannst Raum und Zeit nicht festhalten«, antwortete Ghlesduul. »Niemand kann das, nicht einmal die She'Huhan.«
    »Ich habe es nicht vor.«
    »Doch. Ich kenne dich mittlerweile so gut, dass ich beurteilen kann, was in dir vorgeht.«
    »Ich weiß es selbst nicht«, sagte Tormanac. Sein Kopf ruckte hoch; er wollte Ghlesduul zurechtweisen, aber er tat es nicht. Etwas tief in ihm, eine Ahnung oder eine verborgene Stimme, ließ ihn erkennen, dass sein Begleiter recht hatte.
    »Du sagst nicht die Wahrheit«, behauptete der Naat.
    »Das muss ich mir nicht bieten lassen!« Tormanac fuhr nun doch herum. Wütend schaute er Ghlesduul an.
    Der Naat zeigte sich unbeeindruckt. »Du belügst dich selbst«, stellte er fest. »Weil du dir nicht eingestehen willst, was dir wirklich wichtig ist.«
    »Davon hast du keine Ahnung. Lass mich jetzt in Ruhe!«
    »Ich bin dein Extrasinn, vergiss das nicht.«
    Tormanac lachte spöttisch. Hoffentlich gelang es ihm damit, seine Unsicherheit zu überspielen. »Du verwickelst mich immer öfter in nutzlose Diskussionen«, sagte er. »Am Anfang hast du mich noch zum Denken angeregt, inzwischen langweilen mich viele Gespräche.«
    »Vielleicht, weil du Fortschritte machst ...«
    Tormanac setzte zu einer Erwiderung an und schluckte sie unausgesprochen hinunter. Dass ihm die Überraschung anzusehen war, spürte er.
    »Du denkst mehr als nötig über Raum und Zeit nach«, eröffnete ihm der Naat. »Sogar mehr, als dir gut tut. Erinnerungen und Hoffnungen vermischen sich, du denkst zu oft an Shallowain.«
    Tormanac kaute auf seiner Unterlippe. Er fragte sich, ob Ghlesduul Gedanken lesen konnte. Mitunter fiel es ihm schwer, den Naat zu durchschauen. In solchen Momenten glaubte er zu verstehen, weshalb der Ka'Marentis Aktakul ihm diesen und keinen anderen Helfer zur Seite gestellt hatte.
    Warum hatte er überhaupt einen Begleiter? Nur um mentale Fähigkeiten zu trainieren, die ihm den fehlenden Extrasinn ersetzen konnten?
    Einen völligen Ersatz würde es niemals geben.
    »Du hast Shallowains Tod bis heute nicht verwunden«, hielt Ghlesduul ihm vor. »Du machst den ehemaligen Kralasenen nicht selbst dafür verantwortlich, sondern andere. – Wen?«
    Das war eine Frage zu viel, und sie ernüchterte Tormanac. Beinahe hätte er sich verleiten lassen, sein Innerstes vor dem Naat auszubreiten, doch ein warnendes Flüstern hielt ihn davon ab. Sei vorsichtig!, raunte die lautlose Stimme in ihm.
    Bildete er sich diese Stimme ein – oder gab es sie wirklich? Tormanac hatte das Gefühl, auf einem schmalen Grat zu balancieren. Was geschehen würde, falls er das mentale Gleichgewicht verlor, konnte er nur ahnen.
    Wahnvorstellungen ...?
    Die völlige geistige Zerrüttung ...?
    Ein akustisches Signal zeigte die nächste Linearetappe an.
    Für kurze Zeit wurde das Panoramaholo durch das stete Wogen des Zwischenraums ersetzt. Dann erschien die Kristallwelt Gos'Ranton in der Wiedergabe.
    Tormanacs Gedanken waren bei Shallowain dem Hund. Im Hozarius-Khasurn waren sie zusammengetroffen.
     



 
    Er vermisste seinen Mentor. Eines war er dem alten Mann schuldig, nämlich Rache zu nehmen für seinen Tod.
    Nicht Sühne oder Vergeltung.
    Tormanac dachte an Rache, eines Tages ...
     
    *
     
    Das Kurierschiff, das Tormanac da Hozarius und Ghlesduul auf Arkon I abholte, erwies sich als vollpositronisch gesteuerte kleine Einheit. Ein semitransparenter Energietunnel spannte sich von Schleuse zu Schleuse.
    Während er das große Passagierschiff auf Äquatorhöhe verließ, immerhin gut vierhundert Meter über dem Bodenniveau, schaute Tormanac suchend zum Horizont. Der Marorarg-Raumhafen, mit dreißig Kilometern Durchmesser einer der kleinen, lag nördlich des Arban-Sees.
    Das Interessanteste an dieser Piste war zweifellos, dass sie aus der Zeit des Großen Imperiums stammte, wenngleich längst mehrfach modernisiert und den veränderten technischen Gegebenheiten angepasst.
    Ein heftiger Regenguss ging über dem Areal nieder. Vom Landefeld stieg dichter Dunst auf.
    Ein seltsamer Empfang, fand Tormanac. Nach den Jahren der Abwesenheit hatte er Sonnenschein erwartet, einen tiefblauen Himmel und Schönwetterwolken. Die Kristallwelt stand an der Spitze der schönsten Planeten der Galaxis, sie war ein Paradies für zehn Milliarden Arkoniden.
    Ghlesduul schien all das wenig zu interessieren. Wasser, in welchem Aggregatzustand auch immer, war für ihn eine Zumutung. Die stilvoll

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