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PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

Titel: PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Gewohnheiten, mitten im Alltag hinaus zur Familie zu fliegen.«
    Der Shekur behielt recht. Anelag hielt auf die Steilküste zu. Der Gleiter verschwand in einem Felsspalt und tauchte nicht mehr auf.
    »Interessant«, meinte Tormanac. »Offensichtlich bist du nicht der Einzige in deiner Familie, der an der Küste eine geheime Station unterhält.«
    »Es ist völlig untypisch für Anelag.«
    »Dann handelt es sich um ein Versteck der Ark'Tussan oder der Fremden.«
    Tormanac da Hozarius hätte am liebsten den Felsspalt erkundet, aber damit hätten sie sich verraten. Er ließ den Gleiter einen Bogen fliegen, der ihn von der Küste wegbrachte. Im Schutz eines Hügels sank das Fahrzeug zu Boden. Der Arkonide schaltete die Systeme in den Schlafmodus.
    Sie warteten.
    Weitere Fahrzeuge näherten sich nicht. Entweder war Anelag allein, oder die anderen waren alle vor ihm eingetroffen.
    Es dauerte über drei Tontas, bis der Gleiter wiederauftauchte. Er beschrieb einen weiten Bogen über dem Gelände, der ihn ein Stück hinaus über das Meer trug. Dann schlug er die Richtung nach Süden ein.
    Tormanac musterte erst die Zeitanzeige, dann den Shekur.
    »Wo fliegt er jetzt hin?«
    »Um diese Zeit geht er immer zum Klettern.«
    Tormanac da Hozarius sah eine konkrete Chance, den Travnorer bei dieser Gelegenheit festzunehmen. Wenn sie nah genug an das Fahrzeug herankamen, konnten sie es mit dem Traktorstrahl ins Schlepptau nehmen und das Fahrzeug hinauf in die TRAJAN bringen.
    Anelag flog wieder im Zickzack.
    Tormanac gewann den Eindruck, als wolle der Pilot des Ovoids sie zum Narren halten mit seinen ruckartigen Richtungswechseln. Ghlesduul ließ sich davon nicht beeindrucken. Unbeirrt zog er seine Bahn entlang einer unsichtbaren Schnur, wartete geduldig, bis der andere Gleiter wieder zurückkehrte und seiner ursprünglichen Richtung folgte.
    »Das ist eine Marotte Anelags«, sagte Tormanac da Hozarius irgendwann. »Sie dürfte dir bekannt sein, Mapoc.«
    Der Shekur schaltete das Deflektorfeld ab, vermutlich als Zeichen, dass er das Versteckspiel aufgab. »Ja«, sagte er. »Seit einem Jahr.«
    »Du weißt natürlich, dass es einen planetaren Meister im Garrabo gab, der aus deiner Familie stammt.«
    »Ja. Anelag. In jungen Jahren schon erbrachte sein messerscharfer Verstand Höchstleistungen. Nachdem er die Meisterschaft errungen hatte, zog er sich jedoch vom Garrabo zurück und widmete sich anderen Sportarten. Zurzeit ist das Klettern seine Lieblingsbeschäftigung.«
    Tormanac senkte leicht den Kopf. Es war die Erklärung für das auffällige Verhalten des Shekur, als er vom Garrabo gesprochen hatte. Mapoc hatte als Erstes an Anelag gedacht.
    »Ein Garrabo-Meister ist für die Invasoren ein Leckerbissen«, fuhr der Arkonide fort. »Mit seiner Hilfe können sie jedem Mitglied des Imperiums die Stirn bieten.«
    »Ich habe nichts davon gewusst!« Mapoc klang kleinlaut, fast schüchtern.
    »Wenn du es gewusst hättest, hättest du schwerlich etwas daran ändern können, oder? Es sei denn, du hättest deinen Neffen getötet.«
    »Du hast recht. Es gibt Dinge, die sind mir zuwider. Ich bin Geschäftsmann. Ich baue auf. Zerstören sollen andere.«
    Damit hatte er den Charakterunterschied zwischen sich und seinem Neffen klar beschrieben. Da der Akkat-Khasurn mit seinen Konzernen und Firmen ein stetig expandierendes Unternehmen war, konnte Tormanac da Hozarius sich lebhaft vorstellen, wie lange der Neffe gebraucht hätte, um all das zu ruinieren, was Generationen vor ihm aufgebaut hatten.
    »Er landet und steigt aus«, sagte der Naat.
    »Wir bleiben auf Abstand, behalten ihn aber im Auge.«
    Die Felsbastionen des Hinterlands eigneten sich vorzüglich für den Klettersport. Und sie stellten einen idealen Treffpunkt zum Austausch von Informationen dar.
    Tormanac beobachtete, wie Anelag da Akkat den Gleiter verließ. Der Travnorer trug festes Schuhwerk und einen eng anliegenden Anzug. Die Schnalle des Gürtels sah nach einem Multifunktionsgerät aus. Anelag machte es sich so einfach wie möglich. Er benötigte kein Seil, keine Haken, keinen Hammer, nur Hände und Füße und ein gutes Gleichgewicht.
    Vor der Felsbastion hielt er an. Er band das lange Haar mit einem elastischen Gummi zusammen und zog Handschuhe mit Greifprofil an. Ein kurzer Blick nach oben, dann war er unterwegs.
    »Seit wann genau klettert er?«, wandte sich Tormanac an Mapoc.
    Der Shekur senkte den Blick. »Es dürfte seit der Zeit sein, als er von dem Badakk befallen

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