Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

Titel: PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
Vom Netzwerk:
mehr waagrecht, sondern hingen an den verschränkten Fingern deutlich durch.
    Einen Lichtblick gab es dennoch: Die Medoroboter empfingen Tormanac da Hozarius und den Naat mit der Meldung, dass Kormph sich aus der Abkapselung löste und Kontakt zu seiner Umgebung aufnahm. Er bewegte die Gliedmaßen, reagierte auf Berührungen und streckte immer wieder probeweise den Rüssel aus.
    Mapoc da Akkat schaltete sich über eine Holoverbindung dazu. »Man lässt mich nicht zu meinem Neffen!«, beschwerte er sich. »Wirst du ein Wörtchen mit Tekener reden?«
    »Selbstverständlich. Aber es dauert. Im Augenblick geht Kormph vor. Er befindet sich in einer wichtigen Phase. Er braucht unsere Unterstützung.«
    »Du willst ihm immer noch Gesellschaft leisten?«
    »Sieh ihn dir an. Ähnlich wird es auch Anelag irgendwann ergehen, wenn der Badakk die Geduld mit ihm verliert.«
    Längst war klar, dass der Travnorer nichts erreichte, wenn er das Monofilament verprügelte. Auf diese Weise verließ es seinen Körper nicht. Die Analysen der Labors zeigten einen ganz anderen Weg: Wenn der Badakk starb, stieß der Körper das leblose Monofilament höchstwahrscheinlich ab. Das Prügeln tötete es nicht, und wann ein solcher Todesfall auf natürliche Weise eintrat, konnte niemand sagen. Es hing von der Lebenserwartung des Badakk im Vergleich mit der eines Arkoniden ab.
    Ein leises Röcheln erklang. Kormphs Rüssel schwankte hin und her. Eine klare Flüssigkeit rann aus der Öffnung und tropfte zu Boden.
    »Becken«, hörte Tormanac da Hozarius den Unither flüstern. »Becken!«
    Es hatte sich nichts geändert. Sein Körper verlor weiter an Kraft. Kormph konnte sich nicht mehr allein auf den Beinen halten. Er sackte in dem Prallfeld zusammen. Die Medoroboter wollten das Feld modulieren und ihn wieder aufrichten, aber Tormanac wehrte ab.
    »Lasst ihn. Er sucht den Weg zum Becken. Solange er den Impuls dazu aufbringt, ist das in Ordnung. Es wird ihn am Leben halten.«
    »Ihm bleiben maximal zehn Stunden«, sagte einer der schwebenden Kegel. »Alles Notwendige für eine künstliche Ernährung wurde bereits angefordert.«
    »Eine sorgfältig abgestimmte Diät könnte helfen. Das Monofilament darf keine Nährstoffe erhalten.«
    Sie wussten nichts über die Zähigkeit des Badakk-Gewebes und wie lange es in inaktivem Zustand überlebte. Tormanac war bereit, es auszuprobieren, trotz des hohen Risikos.
    Kormph fiel auf die Knie. Er stemmte den Oberkörper auf die Enden seiner Arme und rutschte Zentimeter um Zentimeter vorwärts.
    Tormanac fiel sofort auf, dass er sich nicht in Richtung des Ausgangs bewegte, sondern auf die linke Wand zuhielt. Ein kurzes Gespräch mit der Mikropositronik ergab, dass in genau dieser Richtung das Keruhmo-Vermächtnisfeld lag mit dem Trichterbau und dem Labyrinth darunter.
    »Er ist ein Wrack«, sagte Mapoc da Akkat. Das erinnerte den Arkoniden daran, dass der Shekur noch immer holografisch anwesend war. »Er ist nicht mehr in der Lage, uns Informationen zu geben.«
    »Das sehe ich ähnlich«, stimmte Tormanac ihm zu. »Aber er ist nicht allein.«
    Der Unither stieß einen lauten Ruf aus. Seine Artgenossen erhoben sich mühsam von den Stühlen und schleppten sich ihm hinterher. »Becken ... wahre ... Gedanken ...« Er murmelte die Worte in einem fort. Irgendwann brachte er die Reihenfolge durcheinander. »Wahre ... Becken ...danken ...«
    Tormanac ging neben ihm in die Hocke. »Ich helfe dir, Kormph. Ich bringe dich zurück ins Becken. Gib mir deine Hand!«
    Der Unither kroch weiter. Zwei seiner Gefährten stießen den Arkoniden ungestüm zur Seite und schirmten Kormph ab. Wieder begannen sie ihren Singsang, dieses Mal ohne Resonanz durch den Kranken. Aus seinem Rüssel tropfte inzwischen eine grünrote Flüssigkeit.
    »Mapoc, ich brauche einen Gleiter, so schnell es geht.«
    »Es stehen dir alle Fahrzeuge der Klinik zur Verfügung.«
    Tormanac bedankte sich hastig und stapfte hinter Ghlesduul her, der schon auf dem Weg zum Ausgang war.
    »Wie hoch schätzt du die Chance ein, dass er durchkommt?«, fragte der Naat.
    »Hoch. Er wird durchkommen. Der Badakk handelt aus purem Selbsterhaltungstrieb, wenn er alles daransetzt.«
    Tormanac versetzte sich in Gedanken wieder in das Becken, in das die Fremden ihn gelegt hatten. Die Lebendigkeit und Schnelle, mit der das Geneseplasma auf den Fremdkörper reagiert hatte, nahm er als Zeichen für die Wirksamkeit des künstlichen Produkts. Wenn die Badakk in der Lage sind, so etwas zu

Weitere Kostenlose Bücher