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PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

Titel: PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Durchleuchtung noch bei einer Operation oder einer Wunde. Das Badakk-Gewebe diffundiert in den Körper und lagert sich überall an, an den Organen, den Knochen, dem Gehirn, den Nervenbahnen. Wir sprechen von Monofilament, weil die Schicht eine Dicke von einem einzigen Molekül besitzt.«
    Tormanac da Hozarius atmete tief durch. Die Beschaffenheit des Gewebes deutete auf die Möglichkeiten und die Gefährlichkeit ihres Gegners hin.
    »Das Plasma bildet einen kohärenten Überzug. An manchen Stellen sind rudimentäre Verdickungen festzustellen, Netzknoten gewissermaßen. Sie dienen vermutlich als Gehirnersatz.«
    Es passte gut zu dem, was Tormanac bisher wusste und am eigenen Leib erfahren hatte.
    »Badakk-Gewebe also, das Denkprozesse ausführt und den Wirtskörper beeinflusst – die Gefahr ist größer als befürchtet. Danke, Rakane! Wir wissen jetzt, woran wir sind.«
    Es war nicht auszudenken, welche Auswirkungen es auf die Milchstraße und ihre Bewohner hätte, wenn plötzlich Milliarden beeinflusster Wesen herumliefen.
    Sie mussten es verhindern. Irgendwie.
    »Ein Erkennungsmerkmal gibt es«, ergänzte der Haluter. »Das Körpergewicht der Betroffenen nimmt um zehn Prozent zu. Ihre Nahrungsaufnahme erhöht sich um fünfzehn Prozent. Das lässt sich problemlos nachweisen. Am Ernährungsverhalten des Unithers Kormph lässt sich zusätzlich sagen, dass er im Unterschied zu vorher hochwertige Nahrung bevorzugt.«
    Badakk stellten also Ansprüche an ihre Wirtskörper.
    »Wir haben Kormphs Verhalten untersucht und uns Aufzeichnungen aus der Unithersiedlung angesehen«, fuhr Blo Rakane fort. »Kormph zeigte Symptome einer Bewusstseinsspaltung, die auf den Einfluss des Gewebeplasmas zurückzuführen sind. Hochgerechnet ergibt sich nach dem endgültigen Abschluss des Tauchbads eine Doppelpersönlichkeit, in diesem Fall ein Unither und ein Badakk. Folgt mir dort hinüber!«
    Auf einem Tisch lagen mehrere Kunststoffdöschen mit Beschriftung in Interkosmo. In ihnen befanden sich Gewebestücke, die ihrer hellbraunen Farbe nach zur Haut eines Unithers gehörten. Rakane deutete nacheinander auf die Proben.
    »Das Monofilament verbindet sich nicht mit dem Wirtskörper. Es verwächst nicht. Wir halten es für möglich, dass der aus dem Geneseplasma entstandene Badakk-Teil mit der Zeit abgestoßen wird oder abstirbt. Eventuell kann das Opfer diesen Vorgang beschleunigen, indem es dem Plasma die Nahrung verweigert, die es braucht.«
    Tormanac dachte nach. Wenn das stimmte, musste die Prozedur im Becken regelmäßig wiederholt werden.
    »Mehr werden wir mit dieser indirekten Methode nicht herausfinden.« Er nickte und war fest entschlossen, sich durch nichts von seinem Vorhaben abbringen zu lassen.
     
    *
     
    Die TRAJAN schwebte in einem Parkorbit hoch über Travnor. Auch wenn sie sich als Forschungsschiff angemeldet hatte, bestand kein Zweifel, weshalb sie präsent war. Die Waffensysteme des Giganten reichten aus, um Travnor zu zerstören und alle anderen Himmelskörper des Perlitton-Systems in ein Trümmerfeld zu verwandeln.
    Anelag da Akkat war mit Sicherheit alarmiert. Er würde versuchen, über seinen Onkel etwas zu erfahren. Aber Mapoc wusste in Bezug auf das Schiff nichts oder nur wenig. Anelag musste davon ausgehen, dass die USO wegen der Invasoren kam und nebenbei den Anschlag auf einen Berater Bostichs untersuchte.
    Mapoc stürmte in die Gästesuite, die Tormanac nach wie vor bewohnte. »Dein Verdacht ist ungeheuerlich, Zhdopandel!«
    »Die Indizien fügen sich zu einem Puzzle zusammen. Wir tun nicht mehr als unsere Pflicht. Alle, die nicht durch das Raster gefallen sind, werden überprüft.«
    »Meine Familie ist über jeden Ver...«
    »Sag nichts, was dir hinterher leidtut«, bat Tormanac. »Sieh dir das Gesicht deines Neffen an. Und lies und hör dir an, was er über das Imperium denkt. Als Ideenlieferant für die Ark'Tussan könnte ich ihn mir gut vorstellen.«
    »Ich lege ...«
    Ghlesduul trat hinter ihn, legte ihm die Arme um den Körper, hob ihn mühelos hoch und trug ihn in den Korridor. »Du kannst gern zurückkommen, nachdem du wieder bei Sinnen bist«, hörte Tormanac ihn sagen.
    Mapoc zeigte sich besonnen. Eine Weile ging er draußen auf und ab. Mit der Zeit wurden seine Schritte bedächtiger, und irgendwann kehrte er in die Suite zurück.
    »Was gedenkst du zu tun?«
    »Wir bitten dich zunächst, dir seine persönlichen Daten anzusehen. Es gilt, etwas ganz Bestimmtes zu klären.«
    Mapoc da Akkat aktivierte

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