PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube
wurde.«
»Wir steigen aus. Ghlesduul, du kümmerst dich um die Steuerung des Gleiters.«
Das musste reichen, um den Travnorer wie eine reife Frucht aus der Bastion zu pflücken.
»Einkreisen«, fuhr Tormanac fort. »Mindestabstand einhalten. Er darf uns nicht zu früh bemerken.«
Sie verschwanden unter den Deflektorfeldern und machten sich auf den Weg durch die Lüfte. Mit diesen Wunderwerken galaktischer Technik waren sie ihrer Umgebung verborgen, aber sie konnten sich gegenseitig sehen. Der Gleiter befand sich irgendwo hinter Tormanac und stieg in die Höhe, bis er die Felsbastion unter sich gelassen hatte.
Bostichs Berater warf einen kurzen Blick auf den in den Gürtel integrierten Projektor. Winzig, kaum lesbar, gab es einen Hinweis auf den Hersteller. »MoS« hieß es da. Die Kürzel im Speicher der Mikropositronik lieferten die Erklärung. Made on Siga.
In jüngster Zeit, genauer genommen seit TRAITOR, überschwemmte immer mehr Hightech aus dem Machtbereich der LFT die Galaxis. Die Terraner machten wahr, was sie damals versprochen hatten, nämlich alle raumfahrenden Völker in Sachen Defensivtechnologien auf ein Niveau zu bringen.
Tormanac da Hozarius kannte Details und Hintergründe von Shallowain und auch von Bostich. Anfangs hatte es ihn Überwindung gekostet, aber inzwischen zollte er dieser weitreichenden Entscheidung der Barbaren von weit draußen am Rand des Orion-Armes Respekt.
*
Klatschende Geräusche lenkten die Aufmerksamkeit des Arkoniden auf die Felswand. Anelag da Akkat hing in einer Nische, einen Fuß in einer Kerbe, die ihm Halt gab, den zweiten frei in der Luft hängend.
Mit einer Hand klammerte er sich an einem Vorsprung fest, mit der anderen schlug er sich abwechselnd gegen Arme und Beine. Als sein Körper im Bereich des Beckens zu zucken anfing, versetzte er auch diesem Bereich einen kräftigen Schlag. Anschließend kletterte er zügig weiter.
Ein Stück weiter oben, nachdem er einen Überhang bezwungen hatte und sich auf den Boden setzte, wiederholte sich das Schauspiel.
»Bei den Sternengöttern, Ghlesduul, was tut der da?«, zischte Tormanac.
»Er verprügelt das Monofilament. Vermutlich ist der Badakk nicht schwindelfrei und fängt an zu rebellieren.«
Anelag da Akkat hatte inzwischen die Hälfte der Bastion erklettert. Tormanac gab das Signal zum Zugriff. Von drei Seiten näherten sie sich. Der Gleiter sicherte von oben und hielt ein weitfächeriges Energienetz bereit.
Die Mikropositronik meldete, dass er den Mindestabstand unterschritt.
»Jetzt!«, flüsterte Tormanac.
Anelag reagierte. Er stieß sich vehement von der Felswand ab und raste seitlich weg.
»Es ist der Badakk«, fuhr der Arkonide fort. »Er hat unsere Anwesenheit gespürt.«
»Er hat auf die Restsubstanz in deinem Körper reagiert«, vermutete der Naat.
Die Traktorstrahlen griffen ins Leere. Der Travnorer verschwand hinter einem Schirmfeld, das von ihren eigenen nicht neutralisiert wurde.
»Zangenformation einnehmen und schließen!«
Die drei Männer rasten aufeinander zu. Anelag befand sich nicht in ihrer Mitte. Dafür gab es weiter südlich und ein Stück über ihnen einen dumpfen Schlag. Der Gleiter schaltete den Deflektor ab. Sie sahen die Gestalt, die schlaff im Traktorstrahl des Fahrzeugs hing.
»Der zu Verhaftende ist bewusstlos«, meldete der Steuerautomat.
»So kann man ihn natürlich auch fangen, indem man ihn rammt«, sagte Tormanac da Hozarius. »Ist er unverletzt?«
»Ja.«
Mapoc war erleichtert und schwebte nach oben, um sich persönlich um den Neffen zu kümmern.
Tormanac bewegte sich deutlich vorsichtiger. Spürte der Badakk tatsächlich etwas? Als er sich dem Travnorer näherte, bildete der eng anliegende Kletteranzug Beulen.
Tormanac tastete. Es handelte sich um Wölbungen unter der Haut, die bei Berührung blitzartig verschwanden.
Die Männer schafften den Bewusstlosen in den Gleiter und schälten ihn aus dem Anzug. Das Monofilament bewegte sich hektischer. Die Beulen wurden mittlerweile gut faustgroß. Es sah aus, als wolle der Badakk aus dem Körper ausbrechen.
Anelag klettert ungefähr seit dem Zeitpunkt, als er von dem Badakk befallen wurde, überlegte Tormanac. Das ergibt durchaus Sinn. Er will den Fremden wieder loswerden, versetzt ihn in Todesangst und hofft, dass er stirbt. Die Zickzackfliegerei des Gleiters könnte auch damit zusammenhängen. Er will den Badakk in sich desorientieren.
Tormanac schlug mit den Handflächen auf die Wölbungen, bis das
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