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PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

Titel: PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Monofilament seine Zuckungen einstellte.
    Ob es allein an den Schlägen lag oder auch daran, dass Anelag langsam wieder zu sich kam, ließ sich nicht erkennen. Nach einer Weile schlug der Neffe die Augen auf. Sein Blick war anfangs unstet, stabilisierte sich dann. Tormanac beobachtete, wie er die Muskeln anspannte.
    Erst starrte er den Naat, dann den Onkel an.
    »Du schon wieder!«
    Der Hass in der Stimme des Gefangenen passte zu dem Gesicht. Tormanac da Hozarius schob sich an Mapoc vorbei.
    »Wir sind nicht an dir interessiert, nur an dem Badakk«, sagte er. »Seine Reaktionen in der Steilwand und während deiner Bewusstlosigkeit sind bemerkenswert.«
    Anelag da Akkat bekam einen Wutanfall. Er beschimpfte seinen Onkel, bis dieser nach einem Tuch griff, es zusammenknüllte und ihm in den Mund stopfte. Anelag spuckte Gift und Galle, aber nicht mehr so laut.
    »Wir schaffen dich in die TRAJAN«, klärte Tormanac ihn auf. »Die USO nimmt sich deiner an. Vor ihren Spezialisten wirst du nichts verbergen können.«
    Die Badakk und QIN SHI hatten sich mit Anelag da Akkat einen Zerstörer geangelt, einen Vernichter.
    Es sagte viel über die Absichten der Invasoren aus.

6.
     
    Anelags Körper bedeckten hauchdünne Folien, von denen Hunderte durchsichtige Röhrchen nach oben in schwebende Gefäße führten. Als Tormanac da Hozarius eintrat, reagierte der Badakk wieder und beulte den Travnorerkörper aus. Ein paar der Folien begannen sich abzulösen. Die Medoroboter griffen ein und drückten sie mit unsichtbaren Prallfeldern wieder an.
    Aus dem Hintergrund tauchte Blo Rakane auf, begleitet von zwei Männern in Uniform. Offiziere der TRAJAN waren das wohl. Der Chefwissenschaftler der JULES VERNE stellte sie nicht vor.
    »Wir versuchen den Diffusionsprozess umzukehren«, sagte der Haluter. »In den Röhrchen ist leichter Unterdruck, der es dem Geneseplasma erlauben soll, leichter nach außen zu diffundieren.«
    »Hat Anelag Angaben zu seinem Verhalten gemacht?«, fragte Tormanac.
    »Nicht direkt. Aber es ist offensichtlich, dass er den Badakk so schnell wie möglich loswerden will. Aber das Wesen kontrolliert ihn zu gut, deshalb wird er es nicht schaffen.«
    Aus einem unsichtbaren Akustikfeld über dem Kopf des Liegenden flüsterte eine Stimme auf Anelag ein. Sie besaß einen einlullenden Tonfall, der auch auf Tormanac wirkte. Der Arkonide entfernte sich ein Stück von dem Prallfeld, in dem der Travnorer hing.
    Die Stimme stellte belanglose Fragen, die einzeln keinen Sinn ergaben. Hörte man länger zu, offenbarte sich einem das System des Flüsterverhörs. Die Fragen dienten dem Zweck, Assoziationen in dem Befragten zu erwecken. Anelag befand sich im Halbschlaf. Er nahm seine Umgebung nur vage wahr, verstand aber jedes Wort.
    Der Verhörautomat streute immer wieder eine konkrete Frage ein, sobald er glaubte, dass der Delinquent genug vorbereitet war.
    Anelag da Akkat bewegte lautlos die Lippen. Einer der Medoroboter verfügte über ein Programm zum Lippenlesen und übersetzte halblaut.
    Sie erfuhren, dass Anelag nichts über den Badakk wusste. Er hielt es für eine neuronale Erkrankung, die sich auf seine Muskeln auswirkte. Ab und zu fragte er sich aber auch, ob es sich um eine fremdartige Krankheit handelte. An das Becken und die Gallerte erinnerte er sich nicht.
    Tormanac wunderte das nicht. Die Nervenknoten des Monofilaments versuchten ihr Opfer einzulullen, so gut es ging. Gegen seine Vorlieben vermochten sie nicht immer etwas auszurichten, wie die Vorfälle beim Klettern zeigten. Badakk waren in der Sparausführung als Monofilament mit Nervenknoten offenbar nicht schwindelfrei.
    »Was machen wir mit ihm?«, fragte Tekener, als sie wenig später den Gleiterhangar betraten, um zur Oberfläche Travnors zurückzukehren.
    »Der Badakk sorgt dafür, dass Anelag sich nicht erinnert«, antwortete Tormanac. »Der Fremde kann es sich nicht leisten, dass sich der Travnorer zu viele Fragen stellt.«
    »Für die Pläne der Invasoren dürfte Anelag keine Rolle mehr spielen«, ergänzte Ghlesduul. »Sie werden ihn abschalten oder töten.«
     
    *
     
    Wenn sich der Prozess nicht stoppen ließ, sah Kormph bald so weißhäutig aus wie Blo Rakane. Für den Unither bedeutete es allerdings das Todesurteil. Seine Artgenossen waren längst am Ende ihrer Kräfte. Die Bewegungen der Rüssel auf der Haut des Artgenossen wirkten verkrampft. Die Unither saßen, weil sie sich nicht mehr auf den Beinen halten konnten. Ihre Arme standen auch nicht

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