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PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube

Titel: PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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unterwandern und ihre Stabilität lockern. QIN SHI verfügt über ein gut ausgebautes Spionagesystem.«
    »Seit wann? Wie lange funktioniert dieses System schon?«
    »Zwei eurer Planetenjahre.«
    Jetzt hat er sich verraten, erkannte Tormanac da Hozarius. Ein Unither, der seit Jahren auf Travnor arbeitet, würde nie so distanziert von der hiesigen Zeitrechnung sprechen. Es ist der Badakk, der die Antworten gibt.
    Die Frage, warum er überhaupt antwortete, ließ sich relativ leicht beantworten. Er war überfordert. Soeben erst »geboren«, konnte der Badakk nicht zwischen Freund und Feind unterscheiden.
    »Mit welchen Mitteln versucht QIN SHI sein Ziel einer Destabilisierung zu erreichen?«, fragte Tek.
    »Es ist gelungen, Nagelraumer als Destabilisatoren in die Milchstraße zu schleusen. Sayporaner sind gekommen.«
    Nagelraumer, Sayporaner – die beiden Begriffe hörte Tormanac nun zum zweiten Mal –, und Tekener erkannte, dass sich endlich die ersehnte Querverbindung ergab.
    »Weißt du etwas über das Prinzip der Destabilisierung?«
    Der Unither schwieg.
    Die beiden Männer zogen sich in eine Ecke des Raumes zurück.
    »Das passt zu den Informationen des TLD und den Erkenntnissen NATHANS über die Sayporaner, die seit April 1467 NGZ auf Terra, Luna, Venus und Mars erschienen«, sagte Tek. »Sie fielen nicht auf, waren einfach nur vorhanden. Einige Wochen vor dem Verschwinden des Solsystems traten sie in Kontakt mit Jugendlichen. In den Komnetzen wurden sie aufgrund ihres seltsamen Benehmens als Auguren bezeichnet.«
    Tormanac da Hozarius zog Parallelen zu den Ereignissen, von denen er wie alle anderen Milchstraßenbewohner auch Kenntnis hatte. Die Entführung der BASIS, das Verschwinden des Solsystems – beides hatte sich nicht von einem Tag auf den anderen ereignet. Für so etwas bedurfte es umfangreicher Vorbereitungen.
    Die Nagelraumer und die Sayporaner standen damit im Zusammenhang.
    Tormanac holte tief Luft. Da gab es auch noch diesen Super-Tryortan-Schlund, der im Dezember 1466 NGZ nahe dem Doppelstern Antares entstanden war und seither seine Position und Stabilität hielt. Mit einem Durchmesser des Aufrisstrichters von einer Milliarde Kilometern bei einer Länge der Ausläufer von hundert Milliarden Kilometern war er ein Gigant, wie es normalerweise keinen gab.
    Dieses Gebilde saugte nicht nur wie ein überdimensionierter Staubsauger Energie und Masse aus der Umgebung an, sondern stieß wiederholt beides in unregelmäßigen Abständen aus. Eine Beobachtung war nur mit ausreichendem Sicherheitsabstand möglich, dennoch fielen ungefähr ab März 1467 Materieeruptionen auf, die kurzlebige Hyperkristalle mit sich führten, deren Spezifikation nicht genau ermittelt werden konnte.
    Die Wissenschaftler hatten damals Ähnlichkeiten zum Prinzip der Hyperkristalle im Kristallschirm des Solsystems ermittelt. Da wie dort bildeten sich permanent Nanohyperkristalle und vergingen wieder, da sich ein Teil der Hyperstrahlung als instabile Hyperbarie manifestierte.
    Tormanac da Hozarius zog automatisch Parallelen zwischen diesem Phänomen und den Nagelraumern, die Kormph als Destabilisatoren bezeichnet hatte.
    »Erinnerst du dich an die Meldung eines Objekts, das am 1. April 1467 NGZ vom Supertryortan ausgespuckt wurde und eine halbe Sekunde später aus der Ortung verschwand?«, fragte Tekener. »Es war nicht genau ersichtlich, ob es sich um ein Raumschiff oder das Wrack eines solchen handelte. Hochrechnungen der Ortungsimpulse wiesen auf ein dünnes, lang gestrecktes Gebilde hin mit einer Verdickung am einen Ende.«
    »Ich erinnere mich vage. Nach der Ankunft dieses Schiffes nahm der Zufluss fluktuierender Hyperkristalle enorm zu und stabilisierte sich ab 1468 NGZ auf hohem Niveau. Die Form des Schiffes erinnert tatsächlich an einen Nagel.«
    »Nägel schlägt man bekanntlich irgendwo ein. In diesem Fall war es das Solsystem. Der Supertryortan kann sich aber auch gegen jedes andere Sonnensystem richten. Und wer sagt uns, dass es der einzige Riesenschlund in der Milchstraße ist?«
    Tormanac konnte es drehen und wenden, wie er wollte. QIN SHI erwies sich als immer größerer Brocken.
    Kormph wurde unruhig. Er begann hin und her zu gehen, warf die spanische Wand um und gebärdete sich irrational, fast schon dement.
    »Er sucht die Badakk«, sagte Ghlesduul.
    »Dann sollten wir ein Experiment starten«, schlug Tormanac vor. »Vielleicht kann er uns zu ihnen führen.«
     
    *
     
    »Die Badakk ... sind hier ...«
    Kormph

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