PR 2655 – Garrabo schlägt Phenube
drehte sich einmal um sich selbst. »Sind ... dort!«
»Weißt du, wo sie sich aufhalten? Kennst du den Namen der Stadt, der Siedlung oder des Berges?«
Die großen Augen des Unithers schienen Tormanac zu verschlingen. »Sind hier und dort!«
»Hier? Komm, zeig sie uns!«
Der Arkonide ging davon aus, dass der Badakk im Körper des Unithers nichts von den Veränderungen im Labyrinth und der Flucht der anderen Badakk wusste. Es konnte jedoch nicht lange dauern, bis das Monofilament die eigene Einsamkeit erkannte und daraus die richtigen Schlüsse zog.
»Bring uns hin!«, forderte Tormanac den Unither erneut auf. »Wo sind die Badakk?«
Aus verschiedenen Stadtteilen der Krone von Tecknoth trafen beunruhigende Nachrichten ein. Nicht der Vorgang an sich ließ die anwesenden Männer und Frauen aufhorchen, sondern die Anzahl der Fälle.
Immer mehr Travnorer und Unither verhielten sich irrational. Dutzende waren es, dann Hunderte. Manche irrten nur orientierungslos umher. Andere erlitten Zusammenbrüche, wieder andere stürzten sich von Dächern, nachdem sie die Sicherheitssysteme abgeschaltet hatten. Wieder andere durchwanderten die Stadt, als seien sie auf der Suche nach etwas.
Die letzte Meldung kam aus der TRAJAN: Anelag da Akkat zeigte dieselben Symptome.
Sie alle suchten nach den Badakk.
Tormanac da Hozarius setzte sich mit Mapoc in Verbindung. »Sammelt sie alle ein. Ihr Verhalten weist sie als Übernommene aus. In jedem von ihnen sitzt ein Badakk.«
Das Verhalten der Betroffenen war so ausgeprägt, dass keiner übersehen werden konnte. Tormanac rechnete mit ein paar Stunden, bis sie alle in und um die Krone von Tecknoth ansässigen Agenten in sicherem Gewahrsam hatten.
Der Arkonide wandte sich wieder zu Kormph, der inzwischen direkt auf die Tür zuging, die Halle durchquerte und den Gang entlangschritt, der zum Ausgang an die Oberfläche führte. Sein Verhalten erschien Tormanac nun ausgesprochen zielstrebig.
»Wir stellen ihm einen Gleiter zur Verfügung und begleiten ihn«, sagte Tekener.
Zur Unterstützung nahmen sie ein paar USO-Spezialisten mit, die aktuell den Eingang in das Labyrinth sicherten.
»Ich rücke mit dem Schwertkämpfer Kormph drei Felder vor«, sagte Tormanac und adelte den Unither damit zur Garrabo-Figur.
Tekener wusste sofort Bescheid: Drei Felder auf einer Linie vorzurücken bedeutete einen direkten Angriff. »Kormph, sag uns, wo du hin willst.«
Der Unither murmelte ein paar Wörter, hinter denen sich mit etwas gutem Willen Richtungsangaben erkennen ließen. Ein Vergleich mit dem Verhalten der anderen Übernommenen förderte die Einmaligkeit seines Verhaltens zutage.
Tormanac erklärte es sich dadurch, dass Kormph als Letzter im Becken gelegen hatte und deshalb am ehesten Bescheid wissen konnte. Dass eine unsichtbare mentale oder telepathische Verbindung zwischen den Badakk und ihrem künstlichen Gewebe existierte, wäre in diesem Fall bewiesen.
Der Gleiter flog nach Westen, dann nach Süden. Irgendwann murmelte der Unither etwas, das wie »Noross« klang und wohl »Nordost« bedeuten sollte. Kurz darauf dirigierte er das Fahrzeug nach Norden um, später nach Westen und Süden, dann wieder nach Osten. Die Positroniken des Fahrzeugs und der Anzüge erstellten ein Profil dieser erratischen Flugbahnen, rechneten sie hoch und versuchten daraus das eigentliche Ziel zu bestimmen.
Es war der Hauptraumhafen östlich der Stadt.
»Ein Versteck im Kraterwall womöglich«, sagte Tekener. »Oder in einem Schiff.«
»Am wenigstens fiele ein travnorisches Schiff auf.« Tormanac da Hozarius stellte eine Verbindung mit dem Shekur her.
»Bitte, überprüf die Aktivitäten deines Neffen Anelag in den letzten zwei Jahren. Hat er ein Raumschiff gebaut oder gekauft?«
»Gewiss.« Mapoc da Akkat ließ sofort den Raumhafen abriegeln. Wenig später erkannten sie die ersten Roboterkompanien, die rund um das Areal aufzogen, die Zinnen des Kraterwalls besetzten und unten auf der Ebene des Raumhafens erste Kontrollposten einrichteten.
Der Shekur kam persönlich in einem Gleiter und wechselte per Traktorstrahl zu ihnen über.
»Anelag hat ein Raumschiff gekauft, aus einer schwarzen Kasse, vorbei an allen Buchhaltungen des Khasurn«, berichtete er. »Es handelt sich um die TRAUM VON TRAVNOR, ein 500-Meter-Kugelschiff, das zurzeit auf dem Landefeld steht.«
Tormanac da Hozarius ließ die Positronik ein Abbild des Schiffes auf seiner aktuellen Position projizieren. Es zeigte keine energetischen
Weitere Kostenlose Bücher