Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2656 – Das Feynman-Kommando

PR 2656 – Das Feynman-Kommando

Titel: PR 2656 – Das Feynman-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
Vom Netzwerk:
demnach aus diesem Edelgas. Es entstand durch Kaliumzerfall in der Erdkruste, gaste bei Schmelzprozessen aus; ging in das Grundwasser über; wurde mit dem Wasser in die Pflanzen aufgenommen, ins Holz eingelagert, zu Papier, das Papier zu einem Flugticket – und voilà!, dachte Talbot.
    Das Atom war eine vollkommene Kugel. Sarmotte fasste sie mit beiden Händen und presste. Es gelang ihr, das Argon-Atom zu etwa einem Zehntel zusammenzudrücken. Dann wurde der Widerstand unüberwindbar. Sie ließ los. Das Atom schnellte in seine perfekte Ausgangsform zurück.
    Drollig, dachte sie.
    Schau hinein!, forderte Talbot sie auf.
    Sarmotte blickte in das Atom. Es war leer.
    Sie vernahm Talbots Heiterkeit. Der Atomkern ist zehntausend- bis hunderttausendmal kleiner als die Hülle. Verstehst du die Pointe?
    Sarmotte war sich nicht sicher.
    Sie hörte Talbot den Spaß an der Sache an. Die materielle Welt ist aus Atomen aufgebaut. Die Atome aber bestehen überwiegend aus Leere. Kannst du dir vorstellen, welche ungeheuren Räume, welche Universen sich dem öffnen, der unterhalb der Ebene von Protonen, Neutronen und Elektronen zu arbeiten vermag? Welche Macht der hätte, für den Moleküle, ja Atome Riesengebilde sind, Systeme, in denen er zu reisen versteht wie du und deinesgleichen im Sonnensystem?
    So klein?, dachte Sarmotte, tatsächlich erschüttert.
    So klein, triumphierte Talbot. Und noch millionenfach kleiner. Das ist das Schlachtfeld, auf dem das Feynman-Kommando kämpft!

14.
    Terrania, Solare Residenz
    24. November 1469 NGZ, 20.30 Uhr
     
    Chossom fehlte.
    Marrghiz saß kalt und unbeweglich.
    Anicee Ybarri schaute interessiert von dem Sayporaner zu Fydor Riordan, neben dem Kekolor mit angezogenen Beinen auf dem Sessel hockte, dann wieder zurück.
    Marrghiz sagte: »Ich verstehe dieses Manöver im SIN-TC nicht.«
    Riordan verzog das Gesicht. »Delorian will sich in den Vordergrund spielen; das hängt auch damit zusammen, dass er mit Superintelligenzen zu tun hatte oder noch hat. Er schenkt Hoffnung. Hoffnung ist ein billiges Geschenk. Er geht mit seinen Heilsversprechungen übrigens ein hohes Risiko ein.«
    »Ich meinte nicht das Manöver des Rhodan-Sohnes«, sagte Marrghiz. »Ich meine dein Manöver.«
    »Die Exekution der Journalistin?«, fragte Riordan nach.
    »Du wusstest, dass es Berichte über diese Exekution geben würde.«
    »Oh ja«, sagte Riordan. »War das nicht in deinem Sinne? Nun haben die Menschen, was sie brauchen: ein Hassobjekt.« Er schenkte Anicee ein unschuldiges Lächeln. »Fühlt man sich im Umbrischen Rat etwa nicht von der Plage entlastet, den Zuchtmeister zu geben? Jetzt kann man dem bösen TLD-Mann publikumswirksam weitere Exzesse untersagen, und der TLD-Mann wird brav sein. Oder gönnt man dem TLD-Mann diese schauerliche Popularität nicht?«
    Marrghiz senkte einen Augenblick den Kopf. »Wovon hat Delorian geredet? Welche Arbeit nähert sich ihrer Vollendung?«
    Ein blasses Lächeln huschte über Riordans Gesicht. »Die Flotte hält still, solange wir die Erde künstlich erschüttern und Erdbeben auslösen können. Wenn ich Delorian wäre und die Mittel dazu hätte, würde ich die Nanowaffe angreifen.«
    »Die terranische Nanotechnologie ist dieser Waffe bei Weitem unterlegen.«
    »Da fällt uns auf, dass Delorian sich nur vorübergehend als Terraner bezeichnet hat. Und dass sein Emissär ganz offenbar über ganz hervorragende Nanomaschinen gebietet.«
    »Nein«, sagte Marrghiz. »Das Risiko wäre zu groß.«
    »Wer kontrolliert die Erdbebenmaschinen?«
    »Die Aufsicht und die Wartung liegen bei den Fagesy«, antwortete Marrghiz. »Chossom hätte jede Unregelmäßigkeit im Betrieb der Kriegs-Ovulen gemeldet.«
    »Bist du sicher?«, fragte Riordan mit einer Schärfe, die Anicee ihm nicht zugetraut hätte.
    Riordan fragte: »Was, wenn unser gemeinsamer Freund Chossom aber die Unregelmäßigkeiten, die er selbstverständlich schnell melden würde, gar nicht als Unregelmäßigkeiten erkennte?« Er wandte sich an Anicee Ybarri. »Hat der Umbrische Rat eine Meinung?«
    Anicee sagte: »Der Umbrische Rat bildet sich Meinungen aufgrund von Informationen.«
    »Gut«, lenkte Marrghiz ein. »Stellen wir eine Verbindung zu Chossom her.«

15.
    Reisgebäck/Das Kastell
    25. November 1469 NGZ, 7 Uhr
     
    »Du hast gesagt, dass du hier bist, um dein Volk zu retten«, sagte Bull, nachdem er sich gesetzt hatte. »Und dafür brauchtest du unsere Hilfe.«
    »Ja«, sagte Chourtaird.
    »Was müssten wir tun, um dein

Weitere Kostenlose Bücher