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PR 2656 – Das Feynman-Kommando

PR 2656 – Das Feynman-Kommando

Titel: PR 2656 – Das Feynman-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Finsternis.
    Die inneren Planeten erhielten ihr Quäntchen Licht durch die Kunstsonnen. In den äußeren Regionen, zumal über die Saturn-Bahn hinaus, existierten solche Notbehelfe nicht. Wie zu Beginn der terranischen Expansion in den Raum lag diese Zone menschenleer – sah man von einigen Eremiten ab, die auf den Monden der Gasriesen hausten, von einigen einsamkeitssüchtigen Inspektoren der Mondfabriken und von dem einen oder anderen Kloster in stummer Abgeschiedenheit.
    Uranus stand an diesem 22. November 1469 NGZ über dreieinhalb Milliarden Kilometer von Jupiter entfernt und auf der anderen Seite der ausgeblendeten Sonne. Von Uranus aus waren es 2,7 Milliarden Kilometer bis zu der schwarzen Blase aus Ephemerer Materie. Wenn die Folie in diesem Augenblick risse, würde das befreite Licht der Sonne den Eisriesen erst in etwa zweieinhalb Stunden erreichen.
    Bull beschleunigte die KLEOPATRA mit 180 Kilometern im Sekundenquadrat. Nach knapp 14 Minuten Bordzeit hatte das Schiff die halbe Lichtgeschwindigkeit erreicht. Über 60 Millionen Kilometer von der Matrix entfernt ging das Schiff auf eine Linearetappe von nur wenigen Sekunden Dauer.
    Nach der Rückkehr ins Standarduniversum bremste das Schiff in der nächsten Viertelstunde – Zeit für Sarmotte, mit Bull zu reden.
    »Was hältst du von Delorian?«
    Bull zuckte die Achseln. »Ich habe mir bisher kein Bild von ihm gemacht.«
    »Was weißt du über ihn?«
    »Er isst gern Bananen«, sagte Bull und verstummte dann für eine Weile. Sarmotte drängte ihn nicht. Schließlich sagte er: »Vieles, was ich von Perry über Delorian weiß, klingt wie eine Legende. Delorian wurde an Bord der GLIMMER gezeugt, einer sogenannten Bebenyacht, und zwar während eines Linerarflugs in der Galaxis DaGlausch. Wenn du so willst: außerhalb unserer Zeit und unseres Raumes. ES hat ihn bereits als Embryo manipuliert.«
    Sarmotte warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. Hatte er zu empört geklungen? Er räusperte sich kurz.
    »Inwiefern manipuliert?«, fragte Sarmotte.
    »Ohne Perry oder Mondra darüber zu informieren, hat er das ungeborene Kind mit einem psionischen Imprint versehen. Angeblich hat dieser bewirkt, dass das gesamte historische Wissen von ES auf Perrys Sohn übertragen wurde. Er wurde geboren, als Mondra mit ihm bereits im elften Monat schwanger war, am 30. April 1291 NGZ, und zwar im PULS von DaGlausch. Sein Geburtshelfer war ein Haluter.«
    »Warum nicht Rhodan selbst mit irgendeinem Hebammen-Medorobot?«
    »Weil Perry bei der Geburt nicht anwesend war.«
    »Aha.« Sarmotte versuchte womöglich, sich die Umstände dieser Geburt vorzustellen, die Lage, in der sich Delorians Mutter befunden haben musste: irgendwo in einem raumzeitlichen Konstrukt, einer Singularität, die »der PULS« hieß, umsorgt von einem hünenhaften Haluter. Sie schüttelte den Kopf. Das war zu weit verstiegen aus allen menschlichen Dimensionen. Beinahe transzendent. Ein von einer Superintelligenz adoptiertes Menschenjunges – konnte daraus ein Mensch werden? »Du fürchtest, er sei ein Agent von ES?«
    »Kein Agent«, sagte Bull. »Delorian hat gesagt, dass er sich nicht mehr als Chronist der Superintelligenz empfindet.«
    »Vielleicht ist er befördert worden«, mutmaßte Sarmotte.
    »Wie kommst du auf diese Idee?« Bull musste lächeln: Manchmal dachten er und Sarmotte geradezu parallel.
    »Er ist also etwa 180 Jahre alt«, überschlug sie die Daten.
    »Ich habe keine Ahnung, wie alt er ist. Ich weiß nicht, ob irgendwer sein wahres Alter kennt, von ES einmal abgesehen. Er wurde von ES«, Bull machte eine Geste, die zugleich Ratlosigkeit und Zorn signalisierte, »in eine Zeitschleife eingespeist.«
    »Zeitschleifen«, sagte Sarmotte. »Eine Verbiegung des Zeitstrahls, die bezahlt wird mit einem Verlust an Kausalität. Das Spielzeug von Superintelligenzen und kosmischen Mächten.«
    Bull blickte Sarmotte verwundert an. »Spielzeug? Das macht ja beinahe Hoffnung. Hoffnung darauf, dass sogar die Superintelligenzen eines Tages erwachsen werden.«
    Sarmotte lachte. »Niemand wird erwachsen. Jedenfalls nicht so erwachsen, dass er keine Spielzeuge mehr braucht. Oder?« Sie schaute ihn fragend an. »Was sagt die Erfahrung einem Vieltausendjährigen?«
    Bull grinste. Er hatte zu Sarmotte nicht immer das beste Verhältnis gehabt. Dass er sie zu der Mission in die Sonne bestellt hatte, war eine Notlösung gewesen. Mittlerweile hatte er das Gefühl, als gehörte sie zur Familie.
    »Du wirst mich nicht dazu

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