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PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

Titel: PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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überwältigt zu werden. Also beschränkte man sich vorerst mehr oder weniger darauf, einander zu belauern.
    Bully vermeinte, bis zu seinem Schlupfwinkel beim Saturn die Nervosität spüren zu können, die sich über die Stadt und den ganzen Erdkreis gelegt hatte.
     
    *
     
    Um 16.59 Uhr Terrania-Standardzeit erklärte Delorian Rhodan gegenüber der Ratssprecherin Anicee Ybarri und der Öffentlichkeit, er bitte angesichts der angespannten Situation um eine Verschiebung des geplanten Treffens. Stattdessen böten er und sein Emissär Toufec sich als Vermittler in der Gärten-Krise an.
    »Wenigstens einmal war deine Handlungsweise für mich vorhersehbar«, sagte Bully mit ironischem Unterton zu Perrys verlorenem Sohn, der keine drei Minuten später Funkkontakt zu ihm aufgenommen hatte. »Gut aus der Affäre gezogen. Wirst du tatsächlich hingehen?«
    »Zu den Hängenden Gärten? Nein. Ich bleibe in der TOLBA. Und diese wiederum bleibt, getarnt als alter MINERVA-Kreuzer, am Aldebaran Space Port.«
    Offensichtlich vertraute er darauf, dass ihre Verbindung vollkommen abhörsicher war. Nun gut – dass Delorians merkwürdiges Schiff über außerordentlich hoch entwickelte Technologien verfügte, hatte er Bully ja bereits vorgeführt.
    »Es kann aber gut sein, dass Toufec oder jemand anders vom Bund der Sternwürdigen dort in Erscheinung treten wird«, setzte der mysteriöse Mann fort, dessen Erscheinungsbild jenem seines Mentors ES ähnelte. »Oder auch deine Vertraute Shanda Sarmotte.«
    »Wie geht es ihr?«
    »Gut, denke ich. Sie fügt sich ein, ohne ihr Licht unter den Scheffel zu stellen. Ich kann deine Wertschätzung für diese Person nachvollziehen.«
    »Ein bisschen Menschenkenntnis sollte ich mir in über drei Jahrtausenden wohl angeeignet haben.« Sein Gegenüber allerdings durchschaute Bully immer noch nicht so recht. »Sonstige Neuigkeiten?«
    »Wir konnten in Erfahrung bringen, dass Marrghiz in der Solaren Residenz mindestens ein Transitparkett installieren ließ.«
    »Eine Hintertür für den Fall der Fälle.«
    »Der Sayporaner ist ein kluger und vorsichtiger Mann. Außerdem hat er bei seinem Oberkommando auf Saypor Verstärkung angefordert.«
    »Eine Flotte? Wie groß? Wann ist mit ihrem Eintreffen zu rechnen?«
    »Das weiß ich nicht, weil Marrghiz noch keine detaillierte Hyperfunkantwort erhalten hat.«
    »So oder so müssen wir möglichst bald unsere Schiffe wieder freibekommen.« In diese Richtung kaute Bully an einem Plan herum. Aber der behagte ihm nicht besonders, weshalb er ihn Delorian vorläufig verschwieg.
    »Ah ja. Zumindest eine gute Nachricht habe ich zu guter Letzt doch noch für dich; soeben eingegangen.«
    »Nur her damit!«
    »Die LEIF ERIKSSON IV konnte die Versiegelung abschütteln. Sie befindet sich im Anflug auf Terrania City.«
     
    *
     
    Mit geringer Geschwindigkeit, um keine allzu starken Verwirbelungen zu verursachen, senkte sich der mitsamt dem Ringwulst volle drei Kilometer durchmessende Kugelraumer durch die oberen Schichten der Erdatmosphäre.
    Das Flaggschiff der LFT-Flotte zählte formal als Omni-Trägerschiff der JUPITER-Klasse. Es erreichte eine Maximalbeschleunigung von 220 Kilometern pro Sekundenquadrat. Zehn Hawk-III-Kompensationskonverter inklusive Conchal-Modul und DeBeerschem Kompritormlader vermochten es in einer einzigen Linearetappe bis zu tausend Lichtjahre weit zu befördern.
    Prallschirme, eine hypermagnetische Abwehrkalotte, HÜ-Schirm, Paratronschirm mit Schatten-Modus und Repuls-Paratron unter Ausnutzung des Axapan-Effekts bildeten die Defensivausstattung. Die durchaus Respekt gebietende Offensivbewaffnung bestand aus je fünfzig MVH-Sublicht-Geschützen und Impulsstrahlern, je hundert MVH-Überlicht-Geschützen und Transformkanonen, sechs Paratronwerfern, zwei VRITRA-Kanonen und einem Dissonanz-Geschütz.
    Anders ausgedrückt: Selbst ohne ihre Primärbeiboote, je sechzig Leichte Kreuzer und Korvetten, war die LEIF ERIKSSON den drei auf Terra stationierten Ovoid-Raumern der Fagesy turmhoch überlegen.
    »Euer Flaggschiff hat eine abgeschirmte Funkverbindung zu Flottillenadmiralin Tanny Abro errichtet«, teilte Delorian mit. »Vashari Ollaron hat die Erste Terranische Raumlande-Division offiziell wieder ihrem Oberbefehl unterstellt, ohne konkret in die von Abro angeleiteten Abläufe einzugreifen.«
    »Sie hat es also dank ihrer Anwesenheit an Bord geschafft, den Befehl Winterstille außer Kraft zu setzen, wenngleich nur für die LEIF«, sagte Reginald Bull,

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