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PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

Titel: PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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nur glaubt. In Wirklichkeit ist er verrückt geworden, ähnlich wie ein Geisteskranker, der in einer Wahnwelt lebt. Genau, er hat sich in diese Wahnwelt hineingezaubert und ist darin rettungslos verloren – wenn er sich nicht von den Überrangbefehlen löst.«
    Die Begeisterung der anderen war enden wollend. Spartacou wiegte den Kopf hin und her. Achmedsson blickte angestrengt zur Decke, als stünde dort die Lösung geschrieben.
    »Kann mir nicht vorstellen, dass das funktioniert«, sagte Dredrebaisel. »Wie willst du deine doch recht gewagte Behauptung untermauern?«
    »Mittels der Namen.«
    »Welcher Namen?«
    »Der Rechner soll in seinen Speichern nachforschen, was es mit Krakau und FAUSTUS auf sich hat.«
    »Wozu?«
    »Dann kommt er drauf, dass Doktor Faustus, geboren zu Knittlingen, in Heidelberg zum Theologen ausgebildet wurde – und zum Magier in Krakau! Auf einer Universität, die für ihre Zauberer und Nekromanten berühmt-berüchtigt war.«
    »Aber das ist alles Legende«, sagte Achmedsson. »Tiefste Vergangenheit. Wir befinden uns auf der KRAKAU ZWO.«
    »Eben«, rief Hamlog O'Crouch, der seinerseits gleich zwei Spitznamen hatte: Wenn er dabei war, nannte man ihn Hammer, hinter seinem Rücken jedoch Groucho. »In einem zweiten, doppelten, metaphysischen Krakau! Eine Erinnerungsspur an FAUSTUS' wahre Existenz, an das wahre Krakau.«
    »Zwanzig?«, flüsterte Dredrebaisel, nur für Qester hörbar.
    »Ist sieben«, gab er ebenso zurück. »Sieben ist bekanntlich sechs, sechs ist fünf, fünf ist vier, und vier ist kosmisch.«
    »Dreiundzwanzig.«
    »Ist vierzehn, ist acht, ist vier, daher kosmisch.«
    Groucho ließ sich von dem Getuschel nicht irritieren, sondern steigerte sich noch mehr in seine Idee hinein. »Und jetzt kommt's – du, Kommandant, heißt Spartacou.«
    »Was du nicht sagst.«
    »Und weißt du auch, warum?«
    »Weil meine Eltern ebenfalls so hießen?«
    »Ja. Natürlich. Vor allem aber, wie FAUSTUS nach kurzer Recherche herausfinden wird, war Spartakus ein Sklavenbefreier, ein Kämpfer für die Freiheit. Weswegen solltest du dich an diesem Ort aufhalten, wenn nicht, um FAUSTUS aus der Gefangenschaft des Wahnsinns zu befreien?«
    »Ich weiß nicht, wer hier ein Gefangener des Wahnsinns ist ... Sosehr ich dich um deine blühende Phantasie beneide, Hammer, aber nichts für ungut, das ist vollkommen absurd.«
    »So absurd, dass es schon wieder klappen könnte. Wir brauchen FAUSTUS bloß so weit zu bringen, dass er das Bedürfnis verspürt, sich zusätzliche Informationen zu beschaffen. Das geht nur mit einem Funkspruch. Hat er erst einmal die Funksperre gebrochen, wird er auch erkennen, dass es sich bei dem Überrangbefehl in Wahrheit um einen Angriff der Sayporaner auf die Flotte handelt.«
    »Nein«, sagte Dredrebaisel Haugh kategorisch. »Keine Chance. Deine Idee ist originell, aber total improbabel. Die Biopositronik wird dir was pfeifen. Allein von ihrem Kontracomputer-Segment ist sie noch viel schrillere Theorien gewohnt. Von so etwas lässt sie sich nicht irritieren. Der Überrangbefehl ordnet totale Funkstille an, punktum.«
    »Damit soll ja verhindert werden, dass eine wie auch immer gekaperte Flotte sich mit anderen Feindeinheiten verständigt«, unterstützte Qester seine Spielpartnerin. »Die Bordrechner machen buchstäblich die Schotten dicht, bis ein neuer Überrangbefehl eintrifft; und aus.«
    »Im Übrigen halten FAUSTUS' Datenspeicher auch sämtliche Science-Fiction-Klassiker vorrätig, in denen Computer so lange bequasselt werden, bis ihnen die Sicherung durchbrennt.« Die Koko-Interpreterin tätschelte Groucho tröstend die Schulter. »Im richtigen Leben und mit heutiger Technologie haut das leider nicht hin.«
     
    *
     
    »Die Terraner können die Krise sehr leicht beilegen«, dröhnte Chossom. »Sie brauchen nur Buße für die begangene Blasphemie zu tun, indem sie endlich den gestohlenen Korpus ALLDARS herausrücken und an uns übergeben.«
    »Wenn ihnen dies aber gar nicht möglich wäre?«, fragte Anicee. »Du hast deinen Mit-Fagesy Oachono gehört. Ziehst du überhaupt nicht in Erwägung, dass er die Wahrheit gesagt haben könnte?«
    »Nein. Nicht im Mindesten. Man hat ihn offensichtlich vernunftgewaschen und umgedreht. Ein Volk von Dieben und Terroristen in Schutz zu nehmen und stattdessen den Obersten Marschgeber Facao zu beschuldigen, würde keinem Fagesy einfallen, der Herr seiner Sinne und seines freien Willens ist.«
    »Diese Einschätzung teile ich«, sagte

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