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PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

Titel: PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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dessen Laune sich sprunghaft gebessert hatte.
    Ollarons persönliche Hochrang-Kodes funktionierten demzufolge noch – und somit aller Wahrscheinlichkeit nach auch Bullys. Die LFT-Flotte war dem Terranischen Residenten als »commander-in-chief« sowie der Residenz-Ministerin für Liga-Verteidigung unterstellt.
    »Dafür hat sie ganz schön lange gebraucht«, sagte Delorian mit leicht spöttischem Unterton.
    »Möglicherweise wollte sie aus taktischen Gründen abwarten, wie sich die Dinge entwickeln, und zuerst den Versuch unternehmen, den Rest der Flotte zu ›enteisen‹.«
    »Was leider misslungen ist; wie zu erwarten war, ohne LAOTSE-Signet.«
    »Man kann nicht alles haben. Jedenfalls stehen wir nun nicht mehr ganz so wehrlos da.«
    »Soll ich Kontakt zu den streitbaren Damen Abro und Ollaron herstellen? Ich könnte dich einbinden.«
    Bully überlegte. Die beiden wussten nicht, dass er seinen Tod nur vorgetäuscht hatte. »Melde dich bei ihnen, wenn du willst, aber mich lass derweil weiterhin außen vor. Wie es aussieht, kommen sie auch ohne mich zurecht, und ich habe hier im Kastell noch etwas Dringliches zu erledigen.«
    Delorian fragte nicht, worum es sich dabei handelte. Er gestand also auch anderen ein gewisses Maß an Geheimniskrämerei zu. »Die LEIF ERIKSSON bezieht Position zehn Kilometer über der Solaren Residenz.«
    »Siehst du? Ich hätte es nicht anders gemacht. Vashari hatte einen guten Lehrer.«
    »Dich, nehme ich an.«
    »Schön langsam«, sagte Bully, »beginnen wir einander zu verstehen, junger Herr Rhodan.«
    »Alles wird gut. Sorge dich nicht, alter Mann.«

9.
    Bits und Buchstaben
    26. November 1469 NGZ, 19.25 Uhr
     
    Gerhard Uklei kam fast um vor Sorge.
    Einen halben Tag lang hielten die schrecklichen fünfarmigen Schlangenstern-Wesen seine drei Kinder nun schon gefangen. Ihm erschien es wie eine Ewigkeit.
    Sofern er dies aus der Distanz beurteilen konnte, ging es Alina, Jonas und Lea den Umständen entsprechend gut. Sie und ihre Freunde waren wohlauf. Anscheinend hatten die auf akustischen und elektromagnetischen Wellen basierenden Blend- und Betäubungswaffen der Fagesy keine bleibenden Schäden hinterlassen.
    Aber die Teilnehmer des Umzugs wurden nach wie vor im Bereich zwischen den Wohnpyramiden festgehalten, wo der plötzliche Überfall sie ereilt hatte. Nicht einmal Kleinkindern gestatteten die fremden Soldaten, sich zu entfernen.
    Was wollten sie denn? Warum gaben sie sich nicht zufrieden, dass über ganz Terra eine endlose Winternacht verhängt worden war?
    In den Medien hieß es, auf verschiedenen Ebenen seien Verhandlungen im Gange. Das konnte alles und nichts bedeuten.
    Uklei hatte in seiner Werkstatt eine große Holoprojektion eingerichtet, die gleichzeitig alle wichtigen Nachrichtensender zeigte. Außerdem war es ihm gelungen, unauffällig einige Mini-Kameradrohnen so zu postieren, dass sie ihm ermöglichten, das Geschehen unten auf der Fußgängerebene zu beobachten.
    Momentan tat sich nicht viel. Zum hundertsten Mal rätselte Uklei, wieso die Fagesy nicht abzogen. Der Stein des Anstoßes, die sage und schreibe fünf holografischen Karikaturen, waren längst desaktiviert worden!
    Zum zweihundertsten Mal machte Gerhard Uklei sich bittere Selbstvorwürfe. Er hätte Jonas die Projektoren nicht aushändigen dürfen. Nicht, ohne sich zu vergewissern, welche Programme sein halbwüchsiger Sohn und dessen Spießgesellen, die allesamt den Kopf voller Flausen hatten, damit abspielen wollten.
    Letztlich trug er – und kein anderer – die Schuld daran, dass die Fagesy Tausende Bewohner der Hängenden Gärten als Geiseln genommen hatten. Schlimmer noch: Weil er nicht umsichtig genug gewesen war, drohten Terra, Luna, Venus und Mars im Fimbulwinter unterzugehen.
    Der Sayporanische Machthaber und seine Erfüllungsgehilfin, die sich Umbrische Ratssprecherin schimpfte, hatten deutlich zum Ausdruck gebracht, dass es sich bei der Abschaltung der Kunstsonnen um eine Vergeltungsmaßnahme handelte. Dabei war Anicee die Tochter der Ersten Terranerin Henrike Ybarri!
    Noch so ein Generationenkonflikt ...
    Seit Stunden grübelte Uklei darüber, wie er seinen Fehler ausbügeln könnte. Eine vage Idee hatte er, jedoch nur einen geringen Teil der Mittel, die er dafür benötigte.
     
    *
     
    »Okay, Freunde, ihr hattet eure Chance«, sagte Qester Brnowatz, nachdem weitere Vorschläge zur Befreiung der KRAKAU II als undurchführbar verworfen worden waren. »Uns bleibt nur noch der gute alte Trick meiner

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