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PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille

Titel: PR 2657 – Geheimbefehl Winterstille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Marrghiz sein Kinn auf die verschränkten Hände. Sich selbst durfte er nur einen kurzen Moment der Entspannung vergönnen.
    Da wartete noch eine besonders knifflige Sache ...

2.
    Kosmische und andere Zahlen
    26. November 1469 NGZ, 12.24 Uhr
     
    »Knifflige Sache«, murmelte Qester Brnowatz. »Aber wie meine selige Urstrumpftante Amaranthe so treffend zu sagen pflegte: Alles ist machbar, Herr Nachbar.«
    »Quassel nicht«, sagte Dredrebaisel, die Koko-Interpreterin. »Deine Zeit läuft ab. Fünfzig Sekunden ...«
    »Nur die Ruhe. Wir haben uns darauf geeinigt, dass Wortspiele nicht zugelassen sind. Wenn die Aufgabe also heißt, ›Wie kann man ohne technische Hilfsmittel ein rohes Hühnerei bei Standardgravitation zwei Meter tief auf Ynkelonium-Terkonit fallen lassen, ohne dass das Ei zerbricht?‹, enthält der Satz tatsächlich keine andere, verborgene Bedeutung?«
    »Nein. Alles echt, kein doppelter Boden. Fünfunddreißig Sekunden.«
    »Ei. Roh. Zwei Meter. Freier Fall bei einem Gravo. Verbundstahl. Peng, kaputt.« Qester rieb sich die Schläfen. Er überlegte fieberhaft. »Verflixt. Worin besteht der Trick ...?«
    »Zwölf Sekunden. Zehn, neun, acht, sieben ...«
    »Stopp. Heureka, ich hab's! Och, das ist billig. Die Lösung lautet: aus einer Höhe von mindestens zweihundertundein Zentimetern! Dann ist das Ei nach zwei Metern noch ganz. Richtig?«
    »Richtig«, gestand Dredrebaisel ein. »Punkt für dich.«
    »Ta-taaa! Und auch dieses Match endet mit Spiel, Satz und Sieg für Leutnant Q. E. D. Brnowatz, den cleversten Sicherheitsoffizier der gesamten LFT-Flotte.« Qester sprang auf den Stuhl und nahm seine patentierte Triumphpose ein. »Meine treue Gefolgschaft möge mir huldigen!«
    Pflichtschuldig klopften die Crewmitglieder in der halbvollen Cafeteria mit den Fingerknöcheln auf die Tischplatten. Die Beifallsbekundung dauerte mindestens fünf Sekunden, was Qester später in seinem persönlichen Logbuch als enthusiastisch verzeichnen würde.
     
    *
     
    Nachdem er sich in alle Richtungen verneigt hatte, setzte er sich wieder hin und sagte: »Okay. Du erledigst eine Woche lang meinen Verwaltungskram. Lust auf eine Revanche?«
    »Von mir aus. Immer noch besser, als Löcher in die Luft zu starren.«
    Tatsächlich litt die Mannschaft der KRAKAU II nicht gerade unter übermäßigem Stress. Das 800-Meter-Schlachtschiff der APOLLO-Klasse stand im Erdorbit. Wie das Gros der fast sechsunddreißigtausend Raumer und Beiboote der LFT-Flotte im Solsystem beteiligte sich die KRAKAU am »Hunderttausend-Sonnen-Projekt«. Überwiegend wurden thermische Energie und Licht erzeugt. Die Photosynthese musste in Gang bleiben, damit die Nahrungskette nicht abriss.
    So wichtig ihre Tätigkeit war, so unspektakulär und eintönig gestaltete sie sich. Aber dass Raumfahrt auch unweigerlich auftretende Phasen der Langeweile einschloss, wurde bereits in den Vorbereitungslehrgängen zur Aufnahmeprüfung der Flottenakademie allen Aspiranten eingetrichtert.
    Qester Brnowatz kannte tausend und noch ein paar Möglichkeiten, an Bord eines LFT-Raumers die Zeit totzuschlagen. Die meisten davon waren sogar legal.
    Am liebsten veranstaltete er Sicherheitstests. Leider lehnte Oberst Karol Spartacou, der Kommandant der KRAKAU II, die meisten der aufwendigen Szenarien, die Qester sich ausdachte, entweder rundweg ab oder reduzierte sie auf halbjährliche Brandschutzübungen in einem Hangardeck.
    Zum Glück war es Qester gelungen, die Stellvertretende Chef-Positronikerin mit seiner Leidenschaft für Denksport-Tennis anzustecken. Major Dredrebaisel Haugh, eine knackige Achtzigjährige, kaum zwei Jahrzehnte älter als er, hätte in ihm auch noch andere Leidenschaften entfachen können. Jedoch hielt sich diesbezüglich die Ansteckungsgefahr in Grenzen.
    »Neues Match, erster Satz, erstes Spiel. Ich habe Aufschlag. Du gestattest, dass ich etwas weiter aushole.«
    »Ausnahmsweise.«
    »Du siehst in mir einen glühenden Verehrer deiner gepflegten Ironie. – Also. Wie dir sicher bekannt ist, entdeckte der terranische Mathematiker Pierre de Fermat bereits im siebzehnten Jahrhundert alter Zeitrechnung, dass der Zahl Sechsundzwanzig eine Besonderheit innewohnt. Sie liegt nämlich als einzige Zahl des gesamten mathematischen Universums eingebettet zwischen einer Zweierpotenz und einer Dreierpotenz.«
    »Fünfundzwanzig ist fünf hoch zwei, siebenundzwanzig wiederum drei hoch drei. Faszinierend. Und?«
    »Geometrisch betrachtet steht das Quadrat für die

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