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PR 2658 – Die Stunde des Residenten

PR 2658 – Die Stunde des Residenten

Titel: PR 2658 – Die Stunde des Residenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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Besonders der Aufstieg durch das Museum, inmitten projizierter Szenen, die ihnen Sichtdeckung boten, kam ihr wie ein surrealer Traum vor.
    »Abwarten.« Ein schwarzer Schatten glitt an Toufec hoch und nahm an seinem Gürtel wieder die Form der rauchigen Flasche an. »Und ein wenig spielen. Pazuzu – Wüstenwind!«
    Ohne ihn und seine Spielereien wären wir während des Aufstiegs mehrfach aufgerieben worden. Die Übermacht der TARAS ... und wir wären nie zu allen fünf Paratronschirmprojektoren gekommen. Es hätte uns viel zu viel Zeit gekostet.
    Diesen Teil der Arbeit hatten andere Nanogenten übernommen, die Toufec sofort nach dem Gang über das Transitparkett aktiviert hatte. Sie hatten ihren Weg zur Basis der Solaren Residenz und hinaus allein gefunden, um dort durch 250 Meter Erde zu den fünf Paratronkonvertern vorzudringen und sie lahmzulegen. Nur die innere Schirmstaffel war Aufgabe des Kommandotrupps gewesen. Vermutlich strömten sie inzwischen bereits durch die unteren Schleusen. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis der Sieg gesichert war. Eigentlich mussten sie nur noch aushalten, bis die Verstärkung kam. Toufec war das aber anscheinend nicht genug. Er hatte Spaß daran, seine Überlegenheit auszuspielen.
    Shanda ließ den Blick nicht von dem rätselhaften Mann. Er ging nach vorn und umrundete die Schirme, während seine Tarnung sich aufbaute und ihn zu einem Schatten machte. Sein Gehen wurde zu einem Rennen, dann einem Fliegen. Wie ein Wirbelwind raste er zwischen die Feinde. Rüstgeleitteile flogen nach allen Seiten, manchmal noch mit den Gliedern darin. Mal wuchs der Schatten ins Riesenhafte, mal schrumpfte er fast zu Toufecs normaler humanoider Form zurück. Es war schwer, ihm mit den Augen zu folgen.
    Aber das musste Shanda auch nicht. Sie spürte ihn, seine Gedanken. Und sie nutzte den Moment, in dem er abgelenkt und sie in relativer Sicherheit war, um einzutauchen.
     
    *
     
    Die äußeren Bereiche waren evakuiert, die Kräfte in der inneren Kugelzelle konzentriert. TARAS hatten die Nebenpositroniken heruntergefahren, um dem Feind dort keine Zugriffsmöglichkeit zu geben. Überall glitten die Schotten zu. Der Feind würde es nicht leicht haben.
    Die Fagesy der ersten Welle hatten sich zurückgezogen. Sie warteten auf die Verstärkung, die in Form dreier weiterer Sternengaleonen langsam näher kam. Arpad Herriman wusste nicht, ob sie tatsächlich so zögerlich waren oder ob es ihm nur aufgrund seiner Anspannung so vorkam.
    Vielleicht sollten wir einfach kapitulieren. Es scheint, als wollten sie nur an die Rechner ... Vielleicht lassen sie die Besatzung in Ruhe, wenn wir uns ihnen nicht weiter in den Weg stellen.
    Allerdings hatte er Zweifel, dass seine Besatzung dabei mitmachen würde. Sie hatten deutlich gezeigt, wie satt sie es hatten, von den Fagesy gegängelt zu werden. Unter teilweise aberwitzigen Bedingungen hatten sie sich den Schlangensternwesen entgegengestellt. Selbst in der Kombüse.
    Der Kommandant legte die Hand auf den Kombistrahler an seiner Seite. Sämtliche Mitglieder der kämpfenden Besatzung und alle höheren Offiziere trugen nun SERUNS. Zumindest würden sie dem kommenden Angriff gut ausgerüstet entgegentreten.
    »Kommandant.« Major Ingrolfs Stimme klang atemlos.
    »Was ist?«
    »Wir haben eine Meldung von der Erde. Anscheinend wurde die Solare Residenz zurückerobert. Der Paratronschirm ist gefallen.«
    Herriman biss sich auf die Unterlippe. »Gib die Nachricht weiter. Das wird die Moral der Leute heben. Auf der Erde geht das Leben weiter. Wenigstens dort.«
    »Das Beste kommt noch.« Ingrolf sah mit einem breiten Lächeln zu seinem Kommandanten. »Bully lebt.«
    »Was?«
    Sämtliche Gespräche in der Zentrale verstummten.
    »Reginald Bull lebt.« Als wäre die Meldung das geheime Kennwort gewesen, sprangen in diesem Moment sämtliche Bildschirme und Anzeigen der MANNHEIM an.
    Herriman reagierte im Bruchteil einer Sekunde.
    »Schutzschirme aufbauen! Warnschüsse vor die anfliegenden Schiffe! Verstärkung anfordern! STAMITZ?«
    »Ja, Kommandant?«
    Herriman lächelte grimmig.
    »Schmeiß diese Fagesy-Parasiten aus unserem Schiff.«
     
    *
     
    Das Ende kam schnell.
    Die Schirme waren erloschen, und der Sturm von Abros Raumlandetruppen ins Innere der Residenz hatte bereits begonnen, als die Kunstsonnen wieder leuchteten. Es war noch immer das gedämpfte Rot, das die Sayterraner bevorzugten. Aber es war Licht – und Wärme.
    Der Widerstand der Fagesy war schnell gebrochen

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