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PR 2658 – Die Stunde des Residenten

PR 2658 – Die Stunde des Residenten

Titel: PR 2658 – Die Stunde des Residenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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worden, nachdem sie sich einer Übermacht gegenübersahen. Einige wurden gefangen genommen, doch die meisten flohen über die Hangars auf die drei Ovoidraumer, die nicht gewagt hatten, in den Kampf einzugreifen.
    Über Anzugfunk hatte Bull Weisung gegeben, dass Marrghiz und Chossom nichts getan werden durfte, solange es nicht unumgehbar war. Er selbst kehrte nach der Reaktivierung der Kunstsonnen in Raum Eins-Eins zurück, um dort gemeinsam mit dem Umbrischen Rat zu warten, bis der Kampf um die Residenz endgültig entschieden war.
    LAOTSES Kopf hing nicht mehr über dem Tisch, und Bull konnte keine Verbindung zu ihm aufbauen. Später teilte Toufec ihm mit, dass Talbor und Esleve weitere Nanogenten mitgebracht hatten, die sich um den Großrechner kümmerten. Genaueres erfuhr Bull vorerst nicht, lediglich, dass LAOTSE »suspendiert« sei. Er nahm an, dass es ein ähnlicher Zustand der Entstofflichung ohne anschließende Abstrahlung war, wie ihn Chourtaird und Shamsur Routh für ihre Reise an Bord der im normalstofflichen Raum viel zu kleinen ANÄIRY genutzt hatten. Zumindest hatte Routh den gleichen Begriff benutzt.
    Der Umbrische Rat kapitulierte und trat zurück, nahm jedoch weiter für sich in Anspruch, als Vertretung der Sayterraner und Bindeglied zu den Sayporanern zu fungieren. Marrghiz und Chossom waren verschwunden; wohin, war unklar und durch LAOTSES Suspendierung vorerst nicht über Datenverfolgung nachvollziehbar.
    Als die wieder erstrahlenden Kunstsonnen hinter den Horizont sanken, war der Sieg errungen.
    Aber war es der Sieg der Terraner oder Delorians und seiner Helfer? Und wie lange würden sie ihn genießen können?
     
    *
     
    »Alle Schiffe sind wieder einsatzbereit«, meldete Vashari Ollaron. »Die Sternengaleonen haben sich von unseren Raumern zurückgezogen, verharren jetzt aber auf ihren Positionen. Sie wirken unschlüssig.«
    »Lasst uns ihnen bei ihrem Entschluss helfen«, empfahl Bull. »Mach ihnen Beine. Sorg dafür, dass sie auf die eine oder andere Weise nicht mehr an den Kämpfen teilnehmen können, falls die Flotte vor Delorians Verstärkung eintrifft. Vorzugsweise die eine.«
    Die Liga-Ministerin für Verteidigung lächelte schmal. »Ich habe ihnen bereits ein Ultimatum für die Übergabe ihrer Schiffe gestellt. Oachono könnte dabei helfen, sie zu überzeugen.«
    »Lass dich aber nicht auf lange Diskussionen ein. Die Entsatzflotte sitzt uns im Nacken, und ich möchte unseren Innenhof sauber haben, bevor die Meute kommt.«
    »Wir werden tun, was wir können.« Sie schaltete ab.
    Bull musterte die Runde, die sich in Eins-Eins versammelt hatte. Henrike Ybarri saß ihm gegenüber, und die restlichen Residenzminister, die in der Solaren Residenz gewesen waren, hatten sich ebenfalls eingefunden.
    Zwei der leeren Sitze wurden von Delorian Rhodan und Shanda Sarmotte besetzt. Der Umbrische Rat war in die Gästeräume eskortiert worden, wo er vorerst unter Hausarrest stand.
    »Irgendwelche Neuigkeiten von Riordan oder seiner Begleiterin?«, fragte Bull in die Runde.
    Hermon Draft hob die Hand. »Mir liegen Berichte von Kämpfen im TLD-Tower vor. Die Vermutung liegt nahe, dass sie dort sind – wie auch immer sie hier rausgekommen sind.«
    »LAOTSE könnte uns vielleicht mehr sagen, auch über Chossom und Marrghiz. Delorian, wann werden wir ihn wieder zur Verfügung haben?«
    »Wir haben die meisten Peripherierechner von allem befreit, was den Sayporanern externe Zugriffe ermöglichen könnte. An LAOTSE selbst arbeiten wir noch. Seine Programmierung hat schon im Vorfeld der Invasion subtile Änderungen erfahren, ohne die er die neue Regierung nie akzeptiert hätte. Bevor wir ihn neu starten, muss völlig sichergestellt sein, dass alles rückgängig gemacht wurde.«
    »Deine Leute arbeiten mit den Biopositronikern der Residenz zusammen?«
    Die Antwort kam nach kurzem Zögern. »Mindestens einer der Mitarbeiter muss die Umprogrammierungen vorgenommen haben. Daher habe ich es vorgezogen, sie nicht mit einzubeziehen, ehe wir nicht genau wissen, wer vertrauenswürdig ist.«
    »Shanda Sarmotte sollte dir helfen können, das herauszufinden. Die leitenden Angestellten werden gefragt, wer sich freiwillig einer Überprüfung unterzieht. Ich will, dass später auch sie wissen, was an der Biopositronik verändert wurde.«
    Bull sah Delorian an. Die jungen Augen erwiderten seinen Blick, ohne etwas preiszugeben. »Wenn du es so wünschst, Talbot wird gerne die Zeit investieren, zu erläutern, was er getan

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