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PR 2658 – Die Stunde des Residenten

PR 2658 – Die Stunde des Residenten

Titel: PR 2658 – Die Stunde des Residenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Themsen
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hat.«
    »Gut.« Während sie sprachen, bediente Bull sein Multifunktionsarmband. »Die entsprechenden Anweisungen gehen bereits an die Leitung der biopositronischen Abteilung raus. Shanda, mach dich bitte auf den Weg zu LAOTSE. Ich werde dir die Leute dorthin schicken. Sie sollen einen dauerhaften Uplink zu NATHAN herstellen, damit wir auf ihn als Ersatz zugreifen können, bis LAOTSE wieder einsatzbereit ist. So macht es auch keinen großen Unterschied, ob LAOTSE eine halbe Stunde früher oder später wieder verfügbar ist.«
    Einen Moment zögerte die Informationsextraktorin, nickte dann jedoch und stand auf. »Wir sehen uns später?«
    Sie betonte die Worte auf eine Weise, die Bull hellhörig machte. Er sah sie an. »Ich werde bei euch vorbeikommen, wenn wir hier fertig sind.«
    »Erst musst du ins Marco Polo, fürchte ich«, warf die Residenzministerin für Gesundheit, Xena Harpoon, ein. »Dort wird eine große Feier vorbereitet.«
    Bull runzelte die Stirn. »Feier? Ist das nicht ein wenig verfrüht? Im TLD-Tower wird noch gekämpft, und eine riesige Feindflotte ist auf dem Weg hierher.«
    »Die Leute wollen feiern, dass du lebst und wir wieder frei sind. Ich kann es ihnen nicht verdenken, dass sie damit nicht warten wollen, bis die Flotte der Sayporaner da ist. Außerdem gibt es nicht viel anderes, was die Leute im Moment tun können, oder? Das Erste Raumlandekommando versucht, die regierungstreuen Kräfte im TLD-Tower zu unterstützen. Alles andere liegt in den Händen der Flotte und Delorians.« Sie nickte Delorian zu, der sie im Gegenzug anlächelte.
    »Es mag sein, dass wir nicht viel tun können. Trotzdem möchte ich einen Punkt noch möglichst bald geregelt sehen.« Bull strich über sein Haar. »Wir sollten einen Nachfolger für Urs von Strattkowitz berufen. Was die Sayporaner zurückgelassen haben, muss gesammelt und gründlich untersucht werden.«
    »Die Namen der möglichen Kandidaten und sämtliche relevanten Daten liegen euch vor«, übernahm Henrike Ybarri das Wort. »Bitte bildet euch eine Meinung. Spätestens in einer halben Stunde stimmen wir ab. Danach können wir alle feiern gehen.«
    Delorian stand auf. »Ich denke, dass alle für mich relevanten Dinge besprochen sind. Ich werde auf die TOLBA zurückkehren und meine eigenen Projekte weiterverfolgen. Die Feier werde ich mir allerdings nicht entgehen lassen.« Er lächelte. »Bis dann.«
    Sein Abschiedsgruß wurde murmelnd erwidert, während die fünf Minister sich in die Unterlagen vertieften. Bull hatte schon bei der Auswahl alles gelesen. Er beschäftigte sich stattdessen mit den von der Flotte eingehenden Meldungen.
     
    *
     
    Es waren tausend LFT-BOXEN der QUASAR-Klasse, die Vashari Ollaron gemeinsam mit der LEIF ERIKSSON IV in den Einsatz schickte. Die Fagesy hatten das Ultimatum ungenutzt verstreichen lassen. Paratronwerfer verhinderten, dass die Sternengaleonen Kriegs-Ovula gegen die LFT-Schiffe einsetzen konnten. Mit gezieltem Beschuss wurden die Waffen- und Antriebssysteme lahmgelegt.
    Einigen Schiffen gelang die Flucht, andere wehrten sich so heftig, dass der Schlagabtausch zur Zerstörung führte. Am Ende trieben 48 der zuvor 63 Schiffe so wehr- und antriebslos wie zuvor die Schiffe der LFT-Flotte im All. Die Evakuierung der Fagesy lief an.
    Bull konnte die Ereignisse nicht mehr ungestört bis zum Ende verfolgen. Gegen seinen Willen wurde er genötigt, mit den anderen Ministern in das Restaurant Marco Polo zu kommen. Schon drei Stockwerke unter der obersten Ebene des Hauptpylons begannen die Feiern. Als sie schließlich den Antigravschacht in der obersten Ebene verließen, überwältigte ihn die Welle an Lärm und ausgelassener Fröhlichkeit fast. Er wäre am liebsten sofort wieder umgekehrt.
    Das aber ließen die Feiernden nicht zu. Sosehr ihn diese Sympathiebekundungen auch berührten, so wenig war er im Moment in der Stimmung, sie entgegenzunehmen.
    Vielleicht trennen uns nur Stunden von einem neuen Blutbad, an dessen Ende wir die Verlierer sind.
    »Weißt du, wo Delorian ist?«
    Ybarri, die neben ihm stand, schüttelte den Kopf. »Vielleicht hat ihn etwas länger in der TOLBA aufgehalten.«
    Es dauerte nicht allzu lange, bis Bull trotz allem von der Feierlaune der anderen mitgerissen wurde. Die Nachricht, dass die Sternengaleonen unschädlich gemacht worden waren, wurde auf allen Holos projiziert und rief erneuten Jubel hervor. Über eine Kommunikationsstation vergewisserte Bull sich, dass der Einsatz auf terranischer Seite

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