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PR 2659 – Toufec

PR 2659 – Toufec

Titel: PR 2659 – Toufec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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wirst.«
    »Du meinst ... wir ... ich ... ich kann nicht mehr nach Tiamat zurück!?«
    »Für Tiamat bist du tot, Toufec. Das ist der Aspekt deines Schicksals, den auch ich nicht verändern kann. Dein Leben dort ist zu Ende gegangen. Ich biete dir ein neues.«
    »Oh«, machte Toufec. Dann sank er langsam in sich zusammen und begann in der Erkenntnis, was ihm zugestoßen war, zu weinen.
     
    *
     
    Delorian blieb stumm neben dem weinenden Araber stehen, was von besonderem Mitgefühl zeugte: Der Alte war schließlich nichts weiter als die Holoprojektion eines Mannes, der ganze Universen von Toufec entfernt war.
    Er hätte die Projektion einfach unterbrechen und zu einem späteren Zeitpunkt wieder aufnehmen können, wenn Toufec sich gefasst hatte. Aber so, wie Delorian Rhodan das eigentliche Schicksal Toufecs nicht ändern konnte, konnte er auch seinen eigenen Charakter nicht ändern, und dieser war der eines Mannes, der so viel wusste und so viel erfahren hatte, dass das Mitgefühl mit allen Kreaturen zu seiner zweiten Natur geworden war.

Zweites Buch
    Die Seele von Aures
     
    1.
     
    Als Toufec am Ende des ersten Tages auf der TOLBA – so hatte Delorian das riesige, zwischen den Sternen schwebende Haus genannt, in das er Toufec gebracht hatte – in seinem Bett lag, suchte er immer noch nach einem Vergleich für das, was er gesehen hatte. Der Versuch war müßig; er fand in seinem Erfahrungsschatz nicht einmal etwas Vergleichbares für diese Schlafstatt.
    Sie stand in einer geräumigen Kammer, die Delorian Toufecs »Kabine« genannt hatte und die spielend dreimal so geräumig war wie das Haus in Tiamat. Betten waren etwas, worauf man sich niederließ, wenn man vor Müdigkeit nicht mehr stehen konnte. Der einzige größere Unterschied zwischen Toufecs Bett in seinem Haus und einem Lager zwischen den Felsen war der, dass Toufec in seinem Haus ein Dach über dem Kopf hatte. Dieses Bett jedoch ... darin wollte man auch dann liegen, wenn man nicht müde war, einfach weil es sagenhaft bequem und warm und anschmiegsam war.
    Nicht, dass Toufec nicht müde gewesen wäre wie ein Hund. Und während er noch dachte, dass nicht einmal der Oheim über ein ähnliches Bett verfügen musste, schlief er ein und träumte von den Dingen, die er an diesem Tag gesehen hatte.
    Er träumte von der TOLBA, dem riesigen schwebenden Haus Delorians, aber in seinem Traum flog es unter flatternden Segeln über das Wasser, denn Delorian hatte es hartnäckig sein Schiff genannt.
    Er träumte von den Gängen, die keine Fenster hatten, aber dennoch hell waren wie ein Wüstentag, weil die Wände mit einem inneren Licht erstrahlten, in dem grüne Adern pulsierten. Er erlebte die Schrecksekunde wieder, als er Delorian durch eine Tür gefolgt war und erkannte, dass er keinen Boden mehr unter den Füßen hatte, dass der Alte ihn in einen bodenlosen, hell erleuchteten Schacht gelockt hatte – bis ihm auffiel, dass er nicht stürzte, sondern sanft nach oben trieb wie ein Falke, der im Aufwind einer Felswand schwebte.
    Er sah den phantastischen Turm im Inneren der TOLBA wieder, den Delorian den Antrieb genannt hatte, ein Gebilde, anscheinend aus Tausenden fugenlos zusammengesetzter Rubine gemacht, in dessen Herz goldene Fäden glommen, verwirrende Muster bildeten und an vielen Stellen nach außen traten, sich zu dicken Strängen vereinigten und den Turm in seinem eigenen, gewaltigen Schacht verankerten.
    Er erinnerte sich im Traum, dass er außer Delorian niemanden gesehen und gefragt hatte, wo die Knechte und Mägde des Haushalts seien. Delorian hatte ihn erneut berichtigt, dass die TOLBA ein Schiff sei, und Toufec hatte, mit der ihm eigenen Hartnäckigkeit, gefragt, wo in diesem Fall die Besatzung wäre. Delorian hatte lächelnd eine allumfassende Handbewegung gemacht und gesagt: »Hier.«
    Und er träumte von etwas, das er bei Delorians Führung nicht erlebt hatte; er träumte davon, dass im Herzen der gewaltigen schwebenden Kugel, die die TOLBA war, Asin gestanden hatte. Toufec hatte ihn nicht erreichen können, eine transparente Wand war zwischen ihnen gewesen; er hatte gerufen: »Bleib, wo du bist, ich finde einen Weg, dich zu holen!«, und Asin hatte geantwortet: »Wer, wenn nicht du, mein Bruder!«
    Danach schlief Toufec traumlos oder erinnerte sich nicht mehr an seine Träume, bis die Stimme Delorians ihn weckte.
     
     
    2.
     
    »Ich möchte dich in die Zentrale einladen«, sagte Delorians Stimme, nachdem Toufec aus einem Schlaf gefunden hatte,

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