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PR 2659 – Toufec

PR 2659 – Toufec

Titel: PR 2659 – Toufec Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Dübell
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günstig. Ich brauchte nicht einmal ein Imago zu hinterlegen, weil der Staubsturm dich verschluckte – bei dem Versuch, deinen Bruder Asin zu retten.«
    »Er hat mich aber nicht verschluckt ...«
    »Weil ich in deinen Zeitstrahl eingegriffen habe«, erklärte Delorian geduldig.
    »Stattdessen hat er Asin verschluckt«, stieß Toufec hervor.
    Delorian horchte wieder in sich hinein. »Ich verstehe.« Er nickte. »Pazuzu hat mir das Einsatzprotokoll gezeigt. Nun ist mir auch klar, warum die Interaktion mit dem Energiepotenzial des Staubsturms geschah.«
    Der Alte musterte Toufec von der Seite. »Du wirst das meiste von dem, was ich dir erklären will, nicht verstehen. Ich möchte deine Frage nach Asin deshalb zu einem späteren Zeitpunkt beantworten, wenn du für die Antwort reif bist.«
    »Stell mich auf die Probe!« Toufec knurrte.
    Es schien, als würde der alte Mann ein Schmunzeln unterdrücken. »Pazuzu hat die elektrische Spannung im Inneren des Sturms so gepolt, dass dieser begann, sich um sich selbst zu drehen – wie ein Hurrikan. Damit wollten wir sicherstellen, dass wir das Phänomen beherrschen, dich darin nicht verlieren und ein ruhiges Auge erschaffen können. Doch dann geschah eine Frequenzstörung. Das Protokoll berichtet von einem Eingriff von außen, gerade als Pazuzu das Energiefeld aufbaute.«
    Toufec starrte Delorian an. Er hatte tatsächlich so gut wie gar nichts verstanden, aber ein Wort war hängen geblieben. »Ein Eingriff? Asin hat sich in den Sturm begeben, weil er glaubte, dass darin die Dschinni tanzen und dass, wenn er einen von ihnen zu fassen bekäme, seine Wünsche erfüllt würden!«
    »Offensichtlich hat er versucht, Pazuzu zu fassen zu bekommen«, sagte Delorian.
    »Und der Dschinn hat ihn getötet!«
    »Niemand hat Asin getötet. Du kannst dir von den Kräften, die ich entfalten musste, um Pazuzu auf dem richtigen Punkt des Zeitstrahls zu platzieren und ihn gleichzeitig zu ermächtigen, den Sturm zu kontrollieren, keine Vorstellung machen. Ich fürchte, Asin ist – wie soll ich dir das erklären? – an irgendeinen Punkt in der Zeit geschleudert worden. Dieser Punkt kann Millionen Jahre in der Zukunft liegen – oder zehn Stunden in der Vergangenheit.
    Wie auch immer, dein Bruder befindet sich nicht mehr auf deinem Zeitstrahl. Sein Zusammenstoß mit Pazuzu hat dazu geführt, dass das Feld nicht korrekt aufgebaut werden konnte. Deshalb ist meine Holoprojektion zusammengebrochen und kurz danach das gesamte Energiefeld. Pazuzu hat dich im letzten Moment gerettet. Ich bin beeindruckt von seiner Leistung – bislang war ich es gewohnt, dass er für die Errichtung komplexer Gebilde wie der Energieblase ein paar Minuten braucht. Diesmal hat er es in wenigen Sekunden geschafft.«
    Toufec hatte wieder nur eine einzige Aussage verstanden: »Das heißt, Asin lebt? Irgendwo?«
    »Eher irgendwann«, sagte Delorian.
    »Ich werde ihn finden!«
    »Wer weiß«, sagte Delorian, »vielleicht tust du das sogar. Zutrauen würde ich es dir. Aber du wirst ihn niemals finden ohne meine Hilfe. Du hilfst mir, und ich helfe dir. Einverstanden?«
    »Wobei soll ich dir helfen?«, fragte Toufec. »Ich bin gut darin, Karawanen zu überfallen.«
    »Nicht gut genug«, erwiderte Delorian trocken.
    Toufec räusperte sich. »Die Schlappe gegen Yazid ben Zair hat nichts zu bedeuten ...«
    Delorian winkte ab. »Ich benötige deine anderen Qualitäten. Qualitäten, von denen du selbst die meisten noch nicht kennst. Wirst du bei mir bleiben?«
    »Habe ich eine Wahl?«, fragte Toufec.
    Delorian wirkte überrascht. »Natürlich.«
    Toufec erinnerte sich, was der Alte ihn ganz am Anfang gefragt hatte. Seine Miene verfinsterte sich. »Die Alternative ist mein Tod«, brummte er. »Ha, ha! Sehr großzügig.«
    »Diese Alternative stammt nicht von mir«, sagte Delorian. »Sie ist dein Schicksal, weiter nichts. Die Alternative, die ich dir biete, ist das Leben. Wählst du nun ...?«
    »Schon gut«, sagte Toufec. »Aber ich stelle eine Bedingung: Wenn ich Asin gefunden habe, lässt du ihn und mich gehen.«
    Diesmal dauerte die stumme Innenschau des alten Mannes so lange, dass Toufec schon fürchtete, ihn erbost zu haben.
    »Ich stimme zu«, sagte Delorian schließlich.
    Toufec machte wieder Anstalten, niederzuknien und den Segen des Alten zu erbitten.
    »Hör damit auf«, sagte Delorian scharf. »Du kniest vor niemandem! Und jetzt komm – ich stelle dir das Schiff vor, das dich in die Welt bringen wird, in der du ab jetzt leben

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