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PR 2663 – Der Anker-Planet

PR 2663 – Der Anker-Planet

Titel: PR 2663 – Der Anker-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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das nur darauf wartete, dass sich seine Beute in seiner Falle fing. Als würde er nur lauern, um Ramoz eine Schwäche nachzuweisen und ihm vorzuhalten. »Dein bisheriges Vorgehen war nicht sonderlich überzeugend. Oder täusche ich mich in der Einschätzung, dass du die Katastrophe im Kalten Raum ausgelöst hast? Das klingt nicht nach einer besonderen Empfehlung.«
    Ramoz' Hände krallten sich in den Stoff seiner Kleidung. Rhodan konnte sich nur zu gut vorstellen, was in ihm vorging. Nach allem, was er vor seiner Stasis-Zeit mit den Oraccameo erlebt hatte, schlug Trumeri nun in genau dieselbe Bresche, indem er Vorwürfe erhob. Offenbar waren sich die beiden Völker, deren Erscheinungsformen 300.000 Jahre trennten, doch nicht so fremd.
    »Darum geht es nicht!«, sagte der Terraner scharf. »Ramoz konnte die Katastrophe nicht verhindern. Niemand darf sie ihm anlasten.« Er legte größere Überzeugungskraft in seine Worte, als er eigentlich empfand. Er fragte sich, ob es sich tatsächlich so abgespielt hatte. Doch letztlich spielte es keine Rolle. Was geschehen war, ließ sich nicht mehr ändern.
    Ramoz war ihre einzige Hoffnung, diese Flotte in den leider notwendigen Krieg zu führen. Der Verzweifelte Widerstand stand ohne sie auf verlorenem Posten – wenn man sich dieses nüchterne Faktum in Erinnerung rief, entsprangen Högborn Trumeris Worte purer Torheit.
    Eine kurze Textnachricht ging in Rhodans SERUN-Positronik ein. Er schaute auf das Multifunktionsarmband und las.
    Trumeri gibt sich nur herablassend. Er ist beeindruckt von Ramoz' Fähigkeiten. Absender dieser Botschaft war Gucky, und im nächsten Augenblick folgten weitere Textzeilen. Ich habe einen konkreten Gedanken abgefangen: »Lassen wir Ramoz gewähren, solange wir dieselben Ziele haben, dann schlagen wir zu.«
    Rhodan nahm die Information dankbar auf. Der Oracca blieb undurchschaubar, wie er es schon die ganze Zeit über gewesen war. Dem Terraner gegenüber hatte er zunächst behauptet, der eigentliche Anführer des Verzweifelten Widerstands zu sein, was sich jedoch als falsch herausgestellt hatte – wenn überhaupt, führte Trumeri eine Fraktion innerhalb der Rebellen an. Die Informationen über die Oraccameo, die offenbar mit QIN SHIS Genese in enger Verbindung standen, erhellten weitere Schattenseiten dieses geheimnisvollen Volks, das sicherlich noch für einige Überraschungen gut war.
    Rhodan grinste. Wie auch immer – es blieb spannend.
    Eine Menge Gespräche und Verhandlungen schlossen sich an. Eins wurde dabei von Minute zu Minute deutlicher: Der Verzweifelte Widerstand war in sich zerstritten und lähmte sich bis zu einem gewissen Grad selbst.
    »Was können diese 100.000 Schiffe leisten?«, fragte Rhodan schließlich. »Diesen Aspekt dürfen wir nicht vernachlässigen. Ich will ehrlich sein, denn wenn wir als Verbündete voreinander Geheimnisse pflegen, stehen wir auf verlorenem Posten.«
    Er ließ diese Worte kurz wirken, ehe er fortfuhr: »Die Sternraumer sind 300.000 Jahre alt. Wären es Raumer aus meiner Heimat, der Milchstraße, hätten sie keinen Wert mehr. Gleich von welchem noch so genialen Volk sie stammten, wir müssten sie abschreiben. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie diese Zeitspanne in Stasis und damit gewissermaßen in einer schonenden Konservierung verbracht haben oder nicht.«
    »Du willst auf die physikalischen Grundlagen hinaus«, vermutete Mondra. »Also auf die völlig veränderten Grundbedingungen, die alte höherwertige Technik weitgehend nutzlos macht, weil sie nach der Hyperimpedanz-Erhöhung von 1331 NGZ nichts mehr taugt.«
    Der Mausbiber ergänzte: »Also alles Schrottraumer?«
    »In dieser Hinsicht kann ich Entwarnung geben«, sagte Ramoz. »In dieser Galaxis herrschten auch schon vor 300.000 Jahren extreme Bedingungen, genau wie heute. In Chanda entwickelte man deshalb ... robuste Technologie. Außerdem verwendeten die Oraccameo Kristalle, die keinerlei Einbußen durch die Höhe der Hyperimpedanz hinnehmen mussten. Die Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstands wirkt sich also nicht nachteilig auf die Sternraumer aus.«
    Rhodan hörte es mit Erleichterung, gab sich aber noch nicht zufrieden. »Kannst du uns genaue Werte nennen?«
    »Was willst du wissen?«
    »Beschleunigung, Waffenkraft, Überlichtfaktor ...«
    »Abwarten«, unterbrach die Seele der Flotte. »In den nächsten Tagen will ich mit den funktionstüchtigen Raumern Übungsmanöver durchführen. Dann wirst du es mit eigenen Augen sehen.«
    »Warum

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