PR 2663 – Der Anker-Planet
hältst du dich so bedeckt?«, fragte der Terraner.
»Bedeckt? Da täuschst du dich.«
Das sah Perry Rhodan allerdings gar nicht so. Ramoz ließ sich jedoch auch durch eine Nachfrage nichts mehr entlocken, sondern antwortete erneut ausweichend.
Damit musste man sich wohl zufriedengeben.
*
Die Runde blieb weiter bestehen.
Nach einer Stunde mehr oder weniger fruchtloser Diskussionen über Detailfragen schickte Gucky eine neue Textnachricht. Ich beneide die Iothonen. Die können in den Tanks wenigstens sitzen. Oder was immer die machen.
Rhodan verkniff sich ein Lachen. In der Tat hatte Ramoz nicht gerade den geeignetsten Besprechungsraum ausgewählt. Nach wie vor standen sie in der völlig kahlen Lagerhalle.
Im nächsten Augenblick hob Gucky vom Boden ab und schwebte im Schneidersitz telekinetisch gehalten einen halben Meter hoch. Sein Biberschwanz baumelte in die Tiefe wie ein Pendel. Alle schauten in seine Richtung, was wohl genau in der Absicht des Mausbibers lag.
»Fassen wir zusammen, um das Ganze zu einem Ende zu bringen«, sagte der Multimutant lässig. »Alle sind der Meinung, dass wenigstens einige Angehörige des Verzweifelten Widerstands auf Sternraumer wechseln sollten, um per Hypnoschulung als Besatzungsmitglieder angelernt zu werden. Wenn irgendein Zufallstreffer die ZASA trifft, hätten wir sonst jede Menge Ärger am Hals. Irgendein Widerspruch, von irgendjemand?«
Bislang hatte diese Forderung niemand so direkt gestellt. Ramoz, in die Enge getrieben, stimmte zu.
»Das wäre geklärt«, sagte Gucky. »Kommen wir ...«
»Moment«, unterbrach Ramoz. »Es gibt zwei Bedingungen. Oder einen Hinweis und eine Bedingung, um genau zu sein. Erstens: Ich behalte als Seele der Flotte die Möglichkeit, sämtliche Einheiten mental zu steuern, auch diejenigen, die eine echte Besatzung aufweisen. Davon mache ich jedoch nur im Notfall Gebrauch. Zweitens: Keines der Schiffe wird mit Oracca besetzt, und ich werde mit niemandem aus diesem Volk zusammenarbeiten.«
»Aber ...«, begann Högborn Trumeri.
»Kein Aber. Du bist hier geduldet, bis diese Besprechung beendet ist. Danach gehst du. So war die Abmachung. Ich habe mich über die Geschichte deines Volkes informiert, und ich will nichts mit den Oracca zu tun haben.«
»Aber ...«, setzte der Kuttenträger erneut an.
»Nichts«, fiel Ramoz ihm kalt ins Wort. »Und wenn du noch einmal widersprichst, verweise ich dich augenblicklich der ZASA! Sie ist mein Schiff, das solltest du nicht vergessen.«
Der Oracca schwieg. Wahrscheinlich kochte er vor Zorn. Einst waren die Oraccameo die Herren der Zasa gewesen, doch davon konnte nun keine Rede mehr sein.
Um das Thema zu wechseln, damit die Situation nicht völlig eskalierte, warf Rhodan ein weiteres Problem auf. »Wir müssen noch etwas zur Sprache bringen. Die QIN-SHI-Garde verfügt über einen gut strukturierten Nachrichtendienst. Es wird unseren Feinden also nicht lange verborgen bleiben, dass es in diesem Sektor eine gewaltige Strukturerschütterung gegeben hat. Sie werden Botschafter schicken und entdecken, dass eine Flotte unbekannter Herkunft ...« Er zögerte. »... erschienen ist. Das Versteck des Kalten Raumes mag ja all die Jahrtausende über nicht entdeckt worden sein, aber damit ist es nun vorbei.«
»Ein guter Hinweis«, sagte Högborn Trumeri zufrieden. »Der Zusammenbruch des Miniaturuniversums ist nicht mehr und nicht weniger als eine Katastrophe. Die Sternraumer sind wehrlos der Entdeckung und allen daraus folgenden Angriffen ausgeliefert. Damit ist wieder einmal bewiesen, dass ...«
»Das genügt!«, fiel Rhodan ihm ins Wort. »Du hast deinen Standpunkt hinreichend deutlich gemacht. Wir wissen, dass du Ramoz anklagst.«
»Ich zeige lediglich seine Schuld auf und weise darauf hin, dass mein Volk – sollten wir wirklich die Nachfolger der Oraccameo sein – einen großen Verlust erlitten hat. Ich protestiere folglich dagegen, dass wir von den Sternraumern ausgeschlossen werden.«
»Dann bist du sicher auch bereit«, fragte Ramoz erstaunlich ruhig, »für alles einzustehen, was die Oraccameo womöglich zu verantworten haben?«
»Noch einmal – das genügt!«, verlangte Rhodan scharf. »Keiner von uns ist ohne Fehler. Wenn der Verzweifelte Widerstand in sich derart zerstritten ist, wird er nicht bestehen können. Wenn eine Macht sich selbst bekämpft und nicht geschlossen gegen den Feind vorgeht, geht sie unter. Wollt ihr das? Die Rebellion gegen QIN SHI ist auf die Seele der Flotte
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