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PR 2663 – Der Anker-Planet

PR 2663 – Der Anker-Planet

Titel: PR 2663 – Der Anker-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Schauplätze zu konzentrieren. Das erscheint mir suboptimal, um es vorsichtig auszudrücken.«
    »Worauf willst du hinaus?«, fragte Rhodan, der dem Oracca im Stillen Respekt zollte. Högborn Trumeri brachte es exakt auf den Punkt. Er konnte nun erahnen, wie überzeugend dieses Volk früher Propaganda für QIN SHI betrieben haben musste. Zumindest falls dieser Teil ihrer Historie zutraf und sie tatsächlich einst die ganze Galaxis bereisten, um QIN SHIS angeblich segensreiches Wirken anzupreisen.
    »Ihr schätzt meine Worte völlig falsch ein«, sagte der Kuttenträger. »Ich nenne lediglich die strategisch wichtigen Eckpunkte, auf denen unsere weiteren Schritte basieren müssen. Ist das in einer militärischen Situation wie dieser nicht unbedingt nötig?«
    »Und diese Eckpunkte muss man wiederum einschränken, sosehr sie auch vordergründig der Wahrheit entsprechen«, betonte Regius. »Unsere Feinde sitzen nicht in ihren Schiffen und warten auf irgendwelche Strukturerschütterungen – davon gibt es in Chanda übrigens Millionen! Ihre Kräfte sind an vielen Orten gebunden, vom Aufmarsch bei der Anomalie einmal ganz abgesehen.«
    Rhodan wusste sofort, worauf der Iothone hinauswollte, und er gab einige der Informationen weiter, die er vor Kurzem von Regius erhalten hatte. »Die Attacken des Verzweifelten Widerstands gegen die Weltengeißel haben sich ebenso herumgesprochen wie die Zerstörung der Werft APERAS KOKKAIA. Und QIN SHIS Verschwinden nicht zu vergessen. Inzwischen mehren sich deshalb Aufstände bei unterdrücken Völkern vor allem gegen die verhassten Dosanthi und Xylthen – zwar wild und unkoordiniert, aber dafür umso entschlossener. Unser großer Vorteil dabei ist, dass es die Aufmerksamkeit der feindlichen Truppen auf sich zieht.«
    »Außerdem«, ergänzte Regius, »mag die Strukturerschütterung gewaltig gewesen sein, vor allem für uns, die wir sie in derartiger Nähe erlebt haben – aber angesichts der Gesamtzustände in Chanda war sie wiederum doch nicht so außergewöhnlich, wie unser Oracca-Freund befürchtet.«
    »Das kommt ausgerechnet von dir?«, fragte Högborn Trumeri. »Wenn mich meine Erinnerung nicht sehr täuscht, bist du sonst stets übervorsichtig und bremst meinen Tatendrang seit Langem. Ich darf wohl daran erinnern, dass die Oracca immer dafür stimmten, gezielt und offensiv gegen QIN SHI vorzugehen.«
    Rhodan seufzte. Die Argumentation drehte sich im Kreis. Wieder kamen die alten Vorbehalte und Anfeindungen untereinander an die Oberfläche.
    Ein Wort ergab das andere, und am liebsten hätte der Terraner kräftig auf den nicht vorhandenen Tisch gehauen.
    Diplomatie kostete mehr Nerven, als er momentan aufzubringen bereit war.
     
    *
     
    Rückenschmerzen quälten ihn, aber das störte ihn nicht. An Bord der Lichtzelle setzte der Quintadim-Topologe Nemo Partijan die Untersuchung des angeblichen Sternjuwels fort.
    Das Objekt seiner Begierde war äußerlich recht unscheinbar – ein 1,5 Zentimeter durchmessender, blauweiß funkelnder Kristall, der einem Saphir ähnelte. Es wollte seine Geheimnisse nicht preisgeben.
    Wegen der zurückliegenden Explosion verzichtete Partijan auf weitere Resonanzmessungen und konzentrierte sich stattdessen auf eine exakte quintadim-topologische Erfassung der Hyperenergieballung im Kristall.
    Die Technologie der Lichtzelle, die ihm Ennerhahl glücklicherweise zur Verfügung stellte, bot ungeahnte Möglichkeiten, die den Wissenschaftler begeisterten. Der Berg gewonnener Daten wuchs ungehemmt – er kam kaum nach, sie alle durchzusehen und auszuwerten.
    Viele Messwerte bereiteten ihm Kopfzerbrechen, und seine anhaltenden Rückenschmerzen trugen nicht gerade dazu bei, dass er sich besser konzentrieren konnte. Es wurde immer schwerer, nicht daran zu denken oder die Schmerzen schlicht zu ignorieren.
    Stunde um Stunde klebte Nemo Partijan vor Holos und Bildschirmen, die mithilfe von Simulationsgrafiken die Datenfülle veranschaulichen sollten. Er war der Beste seines Fachs, aber dieses gefälschte Sternjuwel stellte auch ihn vor Rätsel, die er nicht knacken konnte.
    Er wanderte im Labor umher, ließ sich schließlich auf seinen speziell gefertigten Sessel fallen und schaltete die Massagefunktion der Rückenlehne ein. Schon bei den ersten Stößen durchzuckte ihn ein greller Schmerz, und es schien nur noch schlimmer zu werden.
    Dennoch, vielleicht half es.
    Nemo Partijan versuchte sich abzulenken, indem er sich wieder in die Simulationen versenkte, die sich

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