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PR 2663 – Der Anker-Planet

PR 2663 – Der Anker-Planet

Titel: PR 2663 – Der Anker-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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ständig aktualisierten. Derzeit bestrahlte er das vorgebliche Sternjuwel mit multifrequenten Hyperschauern und maß die n-dimensionalen Streuwerte, um Aufschluss über die exakte Kohäsion der Oberfläche zu erhalten.
    Die Falschfarbenbilder im Holoschirm zeigten die Hyperenergieballung als eine Art Knäuel, dessen dichte Energiestränge sich auf sonderbare Weise verdrehten. Davon gingen frei schwingende Ausleger ab, die teils bis in den sechsdimensionalen Bereich ragten.
    Gerade diese Fäden stellten den Hyperphysiker vor neue Rätsel. Das Bild zeigte sie als zitternde und bebende Fasern, deren Enden sich vielfach verästelten und in immer feinere Zweige aufteilten. Quanten sprangen im nahezu unendlich feinen Bereich wie bunte Lichtfunken hin und her.
    So wurde einst die drahtlose Kommunikation erfunden, kam Nemo ein alter Witz der Hyperphysiker in den Sinn. Man machte die Drähte dünner und dünner, bis sie schließlich gar nicht mehr vorhanden waren. Von dort zum Hyperfunk war es danach nur noch ein kleiner Schritt.
    Der unscheinbare Kristall mochte vielleicht kein echtes Sternjuwel sein, aber er barg Geheimnisse, die es zu entschlüsseln galt.
    Und exakt das würde er tun!
    Er war der Beste seines Fachs, und er ließ sich von einem kleinen Materieklumpen nicht in die Schranken weisen!
    Materieklumpen ... genau das war es. Der Kristall war nicht mehr als das. Er besaß weder einen eigenen Verstand noch einen Willen, der sich sträuben konnte.
    Je länger sich Partijan mit dem Objekt auseinandersetzte, umso deutlicher kam zutage, dass dessen Hyperpotenzial keineswegs an das Niveau von Psi-Materie oder gar Ultimatem Stoff heranreichte, wie es bei einem echten Sternjuwel der Fall gewesen wäre. Dennoch war es beachtlich.
    Doch das war bei Weitem nicht alles.
    Eine vage Idee entstand in Nemos Überlegungen. Er schaute sich bislang unverständliche Messwerte noch einmal an und setzte sie in einen neuen Kontext. Wenn man sie auf eine andere, völlig unübliche Weise interpretierte, konnte das ...
    Seine Gedanken stockten.
    Natürlich!
    Es sah ganz so aus, als gäbe es von vornherein eingebaute Sollbruchstellen in der Hyperenergieballung des Sternkristalls!
    Der Hyperphysiker ging mit neuem Elan an die Arbeit. Unter welchen Bedingungen griffen diese Sollbruchstellen, die die Energie des Sternjuwels spontan freisetzen würden? Gab es spezielle Voraussetzungen der Umgebung?
    Einmal auf diese Spur gekommen, erschlossen sich ihm völlig neue Zusammenhänge. Er rief eine andere Visualisierung auf, zoomte deren Randbereich und starrte auf die Wiedergabe der feinen Äste, die sich in der Sechsdimensionalität verloren.
    »Simulation!«, rief er und nannte einen Strahlen-Mix, der sich auf den Kristall ergießen sollte. Was würde geschehen, wenn es diese Bedingungen in der Realität und nicht nur in einem Laborversuch gäbe?
    Gespannt wartete er ab.
    Das Ergebnis enttäuschte ihn, doch das wunderte ihn nicht. Ein erster Versuch klappte so gut wie nie. Er definierte ein zweites Strahlenspektrum, dann ein drittes und viertes. Irgendwann hörte er auf zu zählen.
    Stunden später lag ihm der eindeutige Beweis vor: Es gab eine spezielle Umgebung, die das gefälschte Sternjuwel geradezu magnetisch anzog. Als sei er eigens dafür geschaffen, in ein solches Umfeld transportiert zu werden, damit die Sollbruchstellen griffen und der Kristall seine Energie verströmte!
    Um die Idee zu konkretisieren, waren allerdings weitere Messungen erforderlich. Mit wachsender Begeisterung ging Nemo Partijan an die Arbeit und vergaß alles um sich herum.
    Sogar seine Rückenschmerzen.
     
    *
     
    Perry Rhodan stand neben Mondra Diamond in MIKRU-JONS Zentrale. Er hatte gar nicht erst darauf bestehen müssen, dass sie mit ihm zurückkehrte, es war ganz selbstverständlich gewesen.
    Für einen flüchtigen Moment berührten sich ihre Hände, als sie beide gleichzeitig die Arme hoben, um auf eines der Panorama-Holos zu zeigen.
    Sie ist zurück, dachte der Terraner zufrieden.
    »150.000 voll funktionstüchtige Sternraumer und inzwischen 1750 Zapfenraumer des Verzweifelten Widerstands. Klingt gar nicht übel, Perry, wenn du mich fragst«, sagte Mondra, und in ihren Augen lag ein Lächeln, für das sie die Lippen nicht anzustrengen brauchte.
    »Stimmt«, sagte er.
    Viele Besatzungsmitglieder der Zapfenraumer waren inzwischen auf die Sternraumer gewechselt und durchliefen dort Hypnoschulungen, um die fremde Technologie bedienen zu können.
    Die Vorbereitungen

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