PR 2663 – Der Anker-Planet
verbanden.
Darüber hinaus wies Regius darauf hin, dass die Xylthen über die Transitadern der Kristallkugeln rasch Verstärkungstruppen ordern konnten, die Kaowens Macht weiter verstärkten. »Selbst wenn Ramoz Zehntausende Raumer in die Schlacht führt, kann das Zahlenverhältnis leicht zu unseren Ungunsten kippen.«
Högborn Trumeri schlug in dieselbe Kerbe; auch er zeigte sich alles andere als überzeugt und betonte mit seiner raschelnden Stimme, dass der Faktor Anker für große Unsicherheit sorgen musste. »Niemand weiß, was uns erwartet, wenn wir wirklich in die Anomalie eindringen können. Der Planet liegt inzwischen zwar den Informanten des Widerstands zufolge frei sichtbar in deren Zentrum, aber dennoch bleibt es eine Tatsache, dass wir nichts über ihn wissen. Welche Gestalt hat der Anker? Wo ist er verborgen? Wie schützt QIN SHI ihn?«
Ennerhahl brachte die Bedenken schließlich auf den Punkt. »Wir brauchen mehr Informationen. Detaillierte Nachrichten aus erster Hand, zugeschnitten auf das, was wirklich zählt!«
Es war nicht damit getan, einen Teil der Flotte loszuschicken und das Beste zu hoffen. Ein unauffälliger Erkundungstrupp hingegen, ein Team aus wenigen Mann Besatzung, konnte womöglich eine Schwachstelle des Ankers herausfinden.
Rhodan stimmte dieser Auffassung zu. »Ein dezenter Stoßtrupp, der nahezu unsichtbar agiert, kann den Schlag gegen den Anker vorbereiten. Eine solche Mission ist in dieser Situation mehr wert als ein großer militärischer Aufmarsch.«
Und vor allem war es ganz nach seinem Geschmack. Er hatte das Herumsitzen satt.
Nach dieser Besprechung hatte man sich geeinigt, dass die Lichtzelle mit MIKRU-JON an Bord diesen Erkundungsflug durchführen sollte. Ennerhahl, der sein geheimnisvolles Schiff steuerte, hatte einmal mehr auf die Mittel, Wege und Möglichkeiten der Lichtzelle und übrigens auch von mir selbst hingewiesen, ehe sie aufgebrochen waren.
Nemo Partijan war in letzter Sekunde vor dem Aufbruch des Obeliskenraumers in MIKRU-JON gewechselt; eigentlich wäre er in der Lichtzelle geblieben, um seine Untersuchungen des Sternjuwels fortzuführen. Er hatte jedoch um eine Unterredung mit Perry Rhodan persönlich gebeten und ihm etwas mitgeteilt, was sofort das Interesse des Terraners geweckt hatte.
*
»Du willst nur mit MIKRU-JON und der Lichtzelle den Anker angreifen?«, fragte Mondra Diamond fassungslos, während sie weiterhin die Holo-Datenbilder musterten. »Da draußen sind Tausende von Xylthenschiffen, von der RADONJU mit Protektor Kaowen persönlich an Bord einmal ganz abgesehen! Das klingt mir nach einem allzu waghalsigen Plan.«
»Und das sagst ausgerechnet du?«, fragte Rhodan.
Mondras Pupillen weiteten sich. »Was willst du damit sagen?«
Gucky hob einen Arm. »Unser guter Perry, allerorts bekannt als Erbe des Universums, hat es lediglich auf den Punkt gebracht. Denn du, liebe Mondra, bist ebenso allerorts bekannt als die größte Draufgängerin des Universums. Wahrscheinlich wird Perry es nur deshalb eines Tages erben, weil du es ... äh ... also ...«
»Ja?«
»Lassen wir das«, bat der Mausbiber. »Perry hat recht. Wenn dort draußen ein Feuerwerk losgeht, müssen wir bereitstehen, durch eine Lücke zu rasen, um unbemerkt in die Shikaqin-Anomalie einzufliegen.«
»Glaubst du wirklich«, fragte Mondra skeptisch, »dass dieser zusammengewürfelte Haufen eine Bresche in das Heer der Xylthen schlagen kann? Ganz zu schweigen davon, die Hülle der Anomalie mit ihren zahllosen Strukturrissen zu beschädigen?«
»Sieh genau hin«, sagte Rhodan. »Etwa ein Drittel der Schiffe sind Schwingenraumer der Quolnäer Keretzen!«
Gucky grinste. »Und wo die ihre Blitzwelle loslassen, bleibt kein Auge trocken!«
Was der Mausbiber auf seine typisch respektlose Art formulierte, hieß, dass es sich dabei um ein Machtmittel handelte, das allen Respekt einflößte; sogar die Xylthen kannten offenbar keine Möglichkeit, sich davor auf einem anderen Weg als durch Flucht zu schützen.
Die Quolnäer Keretzen verfügten über eine unbändige Willenskraft und extremen Zorn, den sie nur schwer unter Kontrolle halten konnten. Um sich selbst zu sichern, mussten sie Schutzschirme in ihren eigenen Schiffen schalten. Ihr Aggressionspotenzial war so hoch, dass sie sonst gegenseitig übereinander herfallen würden.
Wenn ihre ungestümen Angriffe nicht ausreichten, um ihre Gegner zu besiegen, schalteten sie ihr bewusstes Denken ab und überließen dem sogenannten
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