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PR 2663 – Der Anker-Planet

PR 2663 – Der Anker-Planet

Titel: PR 2663 – Der Anker-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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grauen Material, das wie dickes, weiches Plastik aussah; wie ein Kinderspielzeug, das etwa fünf Zentimeter in der Kantenlänge maß.
    »Du hast nicht im Ernst das Sternjuwel da hineingepackt?«, hatte Gucky gefragt, als der Quintadim-Topologe an Bord gekommen war. Statt einer Antwort hatte Partijan nur nachdenklich auf den Würfel gesehen und ihn an zwei Spitzen zwischen Daumen und Zeigefinger geklemmt rotieren lassen.
    Die Orter zeigten, wie ein Dosanthi-Schiff aus den zusammengewürfelten Reihen der Rebellen plötzlich feuerte und eine Einheit der Quolnäer Keretzen in den Untergang riss. Die offenbar doppelten Verräter rasten los und reihten sich in den Pulk der Xylthen ein.
    Diese entsetzliche Aktion beantworteten ein Dutzend Quolnäer-Schiffe mit einem wütenden Angriff. Sie rasten in einem offensichtlichen Kamikaze-Kommando auf eine Xylthen-Front zu. Zweifellos jagten sie dabei ihre gefürchteten Blitzwellen los.
    Die Gegenwehr blieb zunächst lahm, kaum merklich; dann griffen wohl automatisierte Angriffsprogramme. Der Kampf verlagerte sich in ein Gebiet, in dem der Hypersturm heftiger tobte. Sämtliche Einheiten verschwanden plötzlich gleichzeitig von den Ortungsanzeigen. Vielleicht hatten sie sich gegenseitig zerstört, womöglich waren sie auch von einer Hyperfront verschlungen worden.
    Abgesehen von diesen vereinzelten Schlachten und der generellen Angriffswut der Quolnäer Keretzen blieb es erstaunlich ruhig. Die Angreifer verzichteten weitgehend auf direkte Attacken. Ob sie es aus Vernunft taten oder nur, weil sie noch abwarteten und strategische Informationen sammelten, stand auf einem anderen Blatt.
    »Sie schlagen nur selten zu und ziehen sich so schnell wie möglich wieder zurück«, brachte Rhodan es auf den Punkt. »Mit dieser Taktik der Nadelstiche sind sie den Xylthen gegenüber im Vorteil, die als Verteidiger versuchen müssen, eine geschlossene Front zu wahren.«
    »Kaowen hat die Flotte in erstaunlich große Entfernung zur Anomalie manövriert«, sagte Mondra Diamond.
    »Weil sie sich selbst schützt«, kommentierte Gucky trocken. »Die Angreifer können nicht eindringen, solange sie nicht wissen, wie sie die hyperphysikalisch aktive Begrenzung überwinden sollen. Die Strukturrisse würden ihre Schiffe zerfetzen und die Überreste in den Hyperraum abstrahlen.«
    Nemo Partijan beugte sich über ein Holo, auf dem unablässig Zahlenkolonnen abliefen. »Jedes Rätsel hat eine Lösung. Ich finde einen Weg, verlasst euch darauf.«
    In diesem Augenblick jagten sämtliche Schwingenraumer der Quolnäer Keretzen los, sammelten sich und rasten als Stoßkeil auf die Anomalie zu. Sie feuerten auf einen Punkt in der äußeren Begrenzung der Strukturriss-Blase.
    Die Xylthen wiederum beschossen die Angreifer. Das energetische Chaos explodierender Schiffe mitten in den ohnehin unablässig anbrandenden Hyperwellen überlastete die Sensoren.
    »Natürlich! Wir müssen dorthin!«, rief Nemo Partijan. Er rieb sich gedankenverloren das Kreuz. »Wenn sie eine Blitzwelle auslösen ... der hyperenergetische Impuls und die Detonationen ... es wird Wechselwirkungen mit den Strukturrissen der Hülle geben!« Er war so aufgeregt, dass er zu stottern begann. »Sie wird brechen oder zumindest durchlässig werden! Wir können in die Anomalie einfliegen!«
    »Bist du sicher?«, fragte Rhodan. »Die Blitzwelle wird uns ebenfalls treffen und uns töten! Wir dürfen nicht ...«
    »Es ist unsere beste Chance!« Partijan ballte die Hände zu Fäusten. »Wir müssen einen Weg finden, die Welle zu umgehen. Ihr auszuweichen! In der Anomalie wird sie keinen Bestand haben oder erst gar nicht in sie eindringen.«
    Der Terraner fluchte. Als MIKRU-JONS Pilot steuerte er den Obeliskenraumer mitten auf das Chaos zu, blieb aber noch in ausreichendem Abstand. Alles andere wäre glatter Selbstmord gewesen. Er befahl Mikru zu erscheinen.
    Die Luft neben ihm flimmerte. Der Avatar der Schiffsintelligenz entstand und sah ihn aus großen Augen an. »Ich kann euch nicht vor der Welle schützen.«
    »Das weiß ich«, sagte Rhodan. »Aber du kannst sie berechnen. Ihren genauen Umfang bestimmen!«
    »Du irrst dich. Ich weiß nicht, wie viele Keretzen an Bord der Schiffe sie zünden. Das macht einen großen Unterschied und ...«
    »Wenn sie gezündet ist«, rief Nemo Partijan, »erkennst du die exakte hyperphysikalische Ausdehnung. Dann erst reagierst du entsprechend. Das dürfte für dich nicht mehr als einige Mikrosekunden in Anspruch

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