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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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lesen.
    »Offensichtlich haben wir etwas bessere Ortungsmöglichkeiten, als sie den Apaso zur Verfügung stehen«, sagte Pateng. »Starke Interferenzen und Störungen durch die Ausläufer des Hypersturms sind leider auch für uns ein Handicap. Hinweise auf die Herkunft der Schiffe lassen sich nicht erkennen, nur das ...«
    Wahllos tippte sie einen der Schemen in dem Holo an. Die Darstellung veränderte sich hin zu einem im spitzen Winkel von oben gesehenen diskusförmigen Objekt.
    »Eindeutig ein Blues-Raumer. Leider können wir nicht mehr feststellen.«
    »Das ist nicht viel«, bestätigte Joschannan. »Ich hatte mehr erhofft.«
    »Mehr ...? Der Sturmausläufer da draußen tobt ziemlich heftig. Die Werte liegen zwischen 130 und 150 Meg, in der Spitze einiges mehr. Auf jeden Fall gibt es starke Schwankungen.« Oberstleutnant Pateng schüttelte den Kopf. »In dem Bereich dürfte sich kein Raumschiff aufhalten. Mich wundert, dass sie das überstehen.«
    »Haben wir Hinweise auf auftreffende Fremdortung?«, fragte Joschannan.
    »Bislang nicht. Wer immer sich in der Gefahrenzone herumtreibt, es hat nicht den Anschein, als nähme er von uns die geringste Notiz.«

4.
     
    Kurz vor Mitternacht endete die letzte Linearetappe.
    Leichte Sturmausläufer hatten zwar zu weiteren zeitlichen Verzögerungen geführt, doch letztlich zählte für den Ersten Terraner, dass der Flug ohne ernst zu nehmenden Zwischenfall verlaufen war.
    Es hatte keine weitere Sichtung unbekannter Raumschiffe gegeben. Arun Joschannan beschloss, die verschiedentlichen Ortungen während der Konferenz zur Sprache zu bringen. Handelte es sich um einen Feldtest neuer Entwicklungen, würde sich hoffentlich ein Volk dazu bekennen.
    Ansonsten blieb nur, gezielt Jagd auf die Unbekannten zu machen, um mehr über sie in Erfahrung zu bringen. Kein leichtes Unterfangen angesichts der besonderen Leistungsstärke dieser Diskusschiffe. Es würde eine Portion Glück dazu gehören, überhaupt nahe genug an sie heranzukommen.
    Auf den Schirmen erschien die Zielsonne Khamashnam, ein weißlich blauer Stern.
    Die Sonne an sich war wenig imposant. Sterne der Klassifikation F2V konnte man in jedem Winkel der Milchstraße im Dutzend finden.
    Interessanter war das unmittelbare Umfeld, ein Sektor, der in manchem dem Orionnebel glich. Über ein Gebiet von knapp fünfzig Lichtjahren erstreckte sich ein diffuser Nebel mit ausgedehnter HII-Region. In der optischen Wiedergabe waren die Turbulenzen aus Gas und Staub deutlich zu erkennen. Einige protoplanetare Scheiben zeichneten sich darin wie winzige Einschlüsse ab – reglos auf die Distanz, aber dennoch von wilden Strömungen getrieben. Längst nicht alle Ansätze im Entstehen begriffener Sonnensysteme würden über diesen Keim hinauskommen. Die meisten würden von der heftigen Strahlung großer und extrem heißer Sterne in ihrer kosmischen Nachbarschaft zerrissen werden, bevor ihre Planeten zu mehr heranwuchsen als tief eingefressenen Rillen in der Staubscheibe. Für eine Beobachtung waren diese Zeiträume viel zu groß; jeder Raumfahrer musste sich mit einer Momentaufnahme begnügen.
    Die Bilder zeigten Dutzende Materiejets, die mit brodelnden Säulen aus Gas und Staub bis zu hundert Lichtjahre weit in den Raum hinausgriffen.
    Ortung, optische Erfassung und vorliegende Daten vermischten sich zu einem Gesamtbild. Der Sektor, in dessen Randbereich Khamashnam lag, war ein üppiges Sternentstehungsgebiet mit gut und gern fünfzehntausend Sonnenmassen. Ungefähr viertausend Sonnensysteme hatten die Geburtswehen schon vor langer Zeit hinter sich gelassen, etwa vierhundert relativ junge Sterne befanden sich in mehr oder weniger klumpenförmiger Struktur zwischen diesen älteren Systemen.
    Positronisch markiert, wurden viele Bok-Globulen, Herbig-Haro-Objekte und T-Tauri-Sterne erkennbar. Auch etliche Braune Zwerge wurden angezeigt.
    Zwangsläufig war dieser Raumsektor von jeher ein permanentes Hypersturmgebiet. Werte um die 50 Meg durften dabei als moderat bezeichnet werden, verglichen mit der relativ nahen Roten Kreatur.
    »Distanz zur Zielsonne eineinhalb Lichtwochen!«, wurde gemeldet. »Soeben werden wir von den Quicheramos über Hyperkom angesprochen und eingewiesen.«
    Der Frontbereich des Panoramaholos verwischte und machte dem Konterfei eines Jülziish Platz. Tief eingeprägte Hautfalten vor allem im Bereich des Kopfrandes sowie die grau verfärbte, faltig wirkende Haut verrieten das besonders hohe Alter des Anrufers. Dieser

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