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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Flugaggregate der SERUNS einzuschalten, um den Felsriss zu überwinden und schnell eine größere Distanz zwischen sich und den Shift zu bringen. Da sie die Felsspalte nicht verließen, wurde die Ortungsgefahr nicht übermäßig groß. Das Gestein schirmte die ohnehin nur schwachen Triebwerksimpulse ab.
    Gut zwei Kilometer legten sie danach im schnellen Lauf zurück, bis sie im Sichtschutz eines Felsvorsprungs innehielten. Von dieser Position hatten sie einen guten Blick bis zum Shift.
    Nach kurzer Zeit stieß Onttril-Gukzz Joschannan an. Sofort wollte er sich aus seiner am Felsen kauernden Haltung aufrichten, aber die Topsiderin hielt ihn zurück, weil sie etwas entdeckt zu haben schien. Ihre heftigen Gesten konnte Joschannan nicht deuten, bis sie mit ihrem Helm an den seinen stieß.
    »Suchsonden, vier Stück!«, hörte er ihre Stimme. »Der Größe nach zu schließen, sind sie bewaffnet. Ich fürchte ...«
    Onttril-Gukzz verstummte. Sie packte Joschannan lediglich am Oberarm als Zeichen, dass er sich mit ihr zurückziehen sollte.
    Arun sah, dass Tork-Trak schon mit dem Sekretär in geduckter Haltung weiterhuschte. Es half ihnen jedoch denkbar wenig.
    Unmittelbar bevor eine der Sonden auf die beiden schoss, schrie Onttril-Gukzz eine Warnung über Helmfunk. Da die Gegner ohnehin aufmerksam geworden waren, spielte der Ruf keine Rolle mehr.
    Kraftvoll schnellte Tork-Trak zur Seite, er kam fast bäuchlings auf und rollte sich geschmeidig ab. Federnd kam er wieder auf die Beine. Wo er bis eben gestanden hatte, flirrten Paralysatorstrahlen über den Fels.
    »Wir teilen uns auf!«, hörte Joschannan Onttril-Gukzz' Stimme im Helmempfang. »Jeder muss es unabhängig von den anderen versuchen. Es kommt nur darauf an, dass sich keiner einfangen lässt. Die Sonden müssen wir unschädlich machen, bevor mehr davon erscheinen.«
     
    *
     
    Die neue Vorgehensweise behagte dem Ersten Terraner nicht, andererseits hatte er keine Alternative dazu. Onttril-Gukzz' kompromisslose Art überraschte ihn. Doch hatte er das nicht erwarten können? Sie geriet nach ihrer Mutter.
    Arun Joschannan hatte sein Flugaggregat hochgeschaltet. Ein wenig schneller, und er verlöre die Kontrolle. Langsamer bedeutete, dass ihn die Verfolger erwischten.
    Im Zickzack wand er sich zwischen mächtigen Steinsäulen hindurch, die den Eindruck erweckten, als wären sie von abtropfender Lava geformt worden.
    Zweimal fauchten Paralyseschüsse haarscharf an ihm vorbei. Vor ihm endeten die Säulen. Im langsamer werdenden Flug schaltete Joschannan das Tornisteraggregat ab und stürzte aus zwei Metern Höhe zu Boden. Er schaffte es nicht, sich abzufangen, aber als er aufschlug, rollte er sich seitlich ab. Der SERUN dämpfte den Aufprall.
    Er hob die Waffe. Schon in der nächsten Sekunde konnte die ihn verfolgende Sonde heran sein.
    In Gedanken zählte Joschannan bis drei, länger wollte er nicht ausharren. Er beschleunigte gerade in dem Moment, als die Sonde wieder da war. Sie kam von der anderen Seite und löste sofort den Paralysator aus. Hätte er sich nicht schon in Bewegung befunden, wäre er getroffen worden.
    Joschannan schoss. Eine Salve von sechs oder sieben Thermoschüssen jagte er der Sonde entgegen, aber sie wich ebenso geschmeidig aus. Als er beschleunigte und geradlinig davonjagte, hatte er bestenfalls einige Meter Distanz gewonnen.
    Die Sonne stand mittlerweile zwei bis drei Handbreit über dem Horizont, und sie brannte schon gnadenlos auf den Planeten herab. Die einigermaßen erträglichen Temperaturen des frühen Morgens wichen sengender Hitze. Selbst schroffe Felszinnen schienen in der flirrenden Luft plötzlich auseinanderzufließen. In letzter Sekunde wich Joschannan einem Hindernis aus, von dem er den Eindruck gewonnen hatte, dass es sich vor ihm teilte.
    Nicht sehr weit entfernt schimmerte ein See zu ihm herüber. Zwei der kegelförmigen TARA-Kampfroboter tauchten aus dem Wasser empor. Sofort änderte Joschannan seine Flugrichtung. Dass er sich von einer Luftspiegelung narren ließ, erkannte er zum Glück ziemlich schnell, bevor er sich zu weit von den schützenden Felsen entfernte.
    Die Sonde war wieder hinter ihm. Ein Streifschuss wurde vom Schutzschirm des SERUNS absorbiert, dann jagte Joschannan unter einem brüchigen Baldachin aus glitzerndem Gestein hindurch.
    Jäh warf er sich herum und schaltete den Tornister auf Rückwärtsflug. Einen Thermoschuss nach dem anderen feuerte er auf die brüchige Gesteinsdecke ab. An einigen Stellen brach

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