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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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war früher Abend Ortszeit, die schlimmste Hitze war verweht, wenngleich immer noch eine hohe Temperatur herrschte. Onttril-Gukzz' beschädigter SERUN bedeutete zumindest in dieser Hinsicht kein Handicap mehr.
    Im Schutz der Insekten flogen Arun Joschannan und seine Begleiter weit in die Wüste hinaus, über die sich langsam die Nacht ausbreitete.
    Sie hatten eine Atempause gewonnen, mehr nicht. Darüber gab sich keiner Illusionen hin.

7.
     
    Bald hätte er nicht mehr daran geglaubt.
    Als endlich sein MultiKom ansprach, warf Arun Joschannan zuerst einen schnellen Blick auf die Datumsanzeige. Es war der 8. Februar 1470 NGZ, zwei Uhr und acht Minuten Terrania-Standardzeit.
    Die Kurznachricht kam von der TYLL LEYDEN. Die drei Schlachtschiffe hatten den Wüstenplaneten aufgespürt, nicht zuletzt, weil die drei großen Diskusraumer und ihre ausgeschleusten Beiboote schwer zu übersehende Energieechos abgaben.
    Die Kugelraumer flogen bereits Entlastungsmanöver, wurden aber immer wieder zurückgedrängt – obwohl die Feindschiffe der APOLLO-Klasse größenmäßig unterlegen waren, erwiesen sie sich als schneller und wendiger, und ihre Schutzschirme zeigten sich außergewöhnlich stabil.
    »Unsere Unterstützung ist da«, sagte Joschannan zu seinen Begleitern. »Trotzdem klingt das alles nicht gerade gut. Wir haben bestenfalls eine Pattsituation, die sich tendenziell für unsere Einheiten verschlechtern kann. Vor allem, wenn die Gegner uns aufspüren und in ihre Gewalt bringen.«
    Er setzte seinerseits eine verschlüsselte Kurznachricht ab, die dem Gegner keine große Möglichkeit bot, den Sender anzumessen.
    »Ich erwarte, dass unsere Schiffe Distanz zum Gegner halten und keinesfalls den eigenen Abschuss riskieren!«, wies er Oberst Woitell an. »Außerdem untersage ich, eigene Beiboote auszuschleusen, die in die Suche nach uns eingreifen könnten. Diese Schiffe wären hochgradig gefährdet. Es gibt andere Lösungen.«
    Arun Joschannan behielt recht.
    Nicht einmal eine halbe Standardstunde später materialisierte eine Flotte von einhundert Kampfraumschiffen der Jülziish.
    Die Diskusraumer nahmen sofort Kurs auf den zweiten Planeten und gruppierten sich in Kampfformation zu jeweils fünf Einheiten. Das war ein Vorgehen, das vor allem gegen deutlich überlegene Gegner eingesetzt wurde.
    Dabei standen einhundert schwere Kampfraumschiffe lediglich drei kleineren Einheiten gegenüber.
    Und als sei dieses Kräfteverhältnis noch zu ungleich, stellten sich der Flotte nur zwei der fremden Diskusraumer entgegen, während der dritte die eigenen Bodeneinheiten auf dem Wüstenplaneten aufsammelte oder sie durch gezieltes Wirkungsfeuer vernichtete.
    Es war gerade dieses dritte Schiff, dem letztlich die Flucht gelang. Die beiden anderen wurden total vernichtet, wenngleich der Preis dafür mit elf Schiffen aus Admiral Ipthey-Hüriits Einsatzflotte sehr hoch war.
     
    *
     
    Knapp zwei Stunden später trafen sich der Erste Terraner Arun Joschannan und der Apaso-Admiral Ipthey-Hüriit auf dem Wüstenplaneten.
    »Ich danke unseren Freunden.« Joschannan streckte dem Jülziish die Hand entgegen, Ipthey-Hüriit schlug in typisch menschlicher Manier ein. »Ihr habt sehr große Opfer auf euch genommen ...«
    »Weil ich wissen wollte, wer die Fremden sind«, unterbrach ihn der Admiral.
    »Die Bauweise der Schiffe erkennt jeder«, kommentierte der Erste Terraner vorsichtig.
    »Natürlich.« Der Admiral neigte den Tellerkopf. »Das bestreite ich auch nicht. Ich zweifle nur daran, dass sich Jülziish an Bord dieser Schiffe befunden haben sollen.«
    »Seltsam«, entgegnete Joschannan. »Genau diese Feststellung wollte ich ebenfalls treffen.«
    »Bei der goldenen Kreatur der Zufriedenheit, wir sind uns also einig in unserer Einschätzung, Terraner.«
    »So ist es, Admiral – obwohl ich mich darüber wundere.«
    »Ich verstehe nicht.«
    Joschannan verzog die Mundwinkel zu einem leicht zynischen Lächeln. »Ich bin niemand, der ein Leben gegen ein anderes aufrechnet. Aber du hast uns heute gerettet, damit sind wir quitt; die Vergangenheit ist abgeschlossen.«
    »Bislang war mir nicht bewusst, dass du in Rätseln sprichst.«
    »Vergiss es!«, sagte Joschannan.
    Ipthey-Hüriit spreizte beide Hände. »Du glaubst, du könntest mir befehlen? Auf einmal habe ich den Eindruck, dass zwischen uns eine Mauer steht.«
    »Du kannst sie einreißen, Admiral, indem du nicht darüber nachdenkst. Das ist das Beste für die Freundschaft zwischen Jülziish und

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