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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Geröll hatten sich abgelagert. Mit beiden Händen griff sie zu und verrieb sich das grobkörnige Sandgemisch auf der flach gedrückt wirkenden vorspringenden Schädelpartie. Ein immer wieder unterbrochenes Grollen drang aus ihrem Rachen. Joschannan identifizierte den Laut als Ausdruck körperlichen Unbehagens. Onttril-Gukzz litt stark unter der Hitze.
    Er selbst öffnete den Helm mit einer hastigen Bewegung und machte es seinem Sekretär und Tork-Trak nach, die ein paar Sekunden schneller gewesen waren. Die Luft schmeckte schal und abgestanden, aber sie war atembar.
    Die Scheinwerfer der SERUNS leuchteten die Höhle nur ungenügend aus. Die Lichtkegel brachen sich allerdings in wabenförmigen Plateaus, die keinesfalls natürlichen Ursprungs sein konnten, aber denen keine erkennbare Funktion zukam. Wie versteinert wirkten sie.
    »Wir ziehen uns in einen der höheren Bereiche zurück«, bestimmte Joschannan. »Hier können wir zumindest den Tag verbringen, ohne geschmort zu werden. Wir halten abwechselnd Wache. Egal, wie sicher wir hier sein mögen oder nicht, ich will auf keinen Fall eine Überraschung erleben.«
    Vergeblich versuchte er, Funkverbindung nach draußen zu bekommen. Es musste an den Felsen liegen, jedenfalls blieb alles ruhig.
    Nach einiger Zeit stand fest, dass sich der beschädigte SERUN von Onttril-Gukzz nicht selbst reparierte.
    »Damit ist es endgültig fast unmöglich, dass wir am Tag durch die Wüste fliehen«, sagte Arun Joschannan. »Wir bleiben hier, sammeln neue Kräfte und versuchen in der kommenden Nacht, das Beste aus unserer Situation zu machen.«
     
    *
     
    Träge verging die Zeit. Mittlerweile musste die Sonne nahezu im Zenit stehen
    Keine Jülziish kamen, um den Ersten Terraner gefangen zu nehmen. Sie schickten auch keinen Trupp Roboter, die ihnen die Mühe abnahmen. Es schien, als hätten sie die Jagd beendet.
    »Ich warne davor, genau das zu glauben«, sagte Maltczyk. »Womöglich warten die Tellerköpfe vor der Höhle auf uns, weil ihnen hier innen manches nicht geheuer ist. Welche ihrer schrecklichen Kreaturen ist für Höhlen und Ähnliches zuständig?« Der Sekretär verstummte, als ihn Joschannans verweisender Blick traf. »Irgendwann müssen wir wieder nach draußen«, stellte er sachlich fest.
    Joschannan döste schließlich vor sich hin. Er war müde, doch er fand keinen Schlaf. Seine Gedanken kreisten um die unbekannten Raumschiffe, um Admiral Ipthey-Hüriits verschwundene Flotte und den fingierten Notruf. Falls die TYLL LEYDEN und ihre Begleitschiffe nicht den Angreifern zum Opfer gefallen waren, mussten sie mittlerweile die Spur der TL-K1 aufgenommen haben. Ein schwieriges Unterfangen, aber nicht unmöglich, der Korvette bis ins MaJa-System zu folgen.
    Tork-Trak hatte die Wache übernommen. Die Augen geschlossen, lauschte Arun Joschannan den gleichmäßigen Schritten des Topsiders. Der Personenschützer machte zehn Schritte hin, hielt inne, kam zehn Schritte zurück, ein monotoner Kreislauf.
    Urplötzlich war da noch ein anderes Geräusch.
    Ein lauter werdendes Summen.
    Joschannan blinzelte. Das Summen war da, es schien überall zugleich zu sein, nicht zu lokalisieren.
    Durch ein Loch in der hohen Decke fiel Licht. Flirrende Sonnenstrahlen waren es mittlerweile, die nahezu senkrecht aus der Höhe herabstachen.
    Das Licht flackerte.
    Aber nicht, als würden sich leichte Wolkenschleier vor die Sonne schieben. Es flackerte hektischer. Viele tausend Schatten schienen sich mit der hereinfallenden Helligkeit zu vermengen und ihr die Kraft zu rauben.
    Das Summen war lauter geworden. Es klang wie schwerer Flügelschlag, eine monotone, an den Nerven zehrende Melodie.
    Urplötzlich waren sie da, und der Lärm wurde ohrenbetäubend. Sie sanken durch das Loch in der Höhlendecke herab.
    Arun Joschannan griff sich in den Nacken und zog den Helm nach vorn. Sofort wurde der Lärm viel erträglicher.
    Hunderte mussten es sein. Einige Augenblicke später schon mehrere tausend. Und weiterhin fielen die geflügelten, rotbraun bis schwarz gefärbten Leiber aus der Höhe herab und verteilten sich in der Höhle.
    Wespen!, durchzuckte es Joschannan.
    Sie erinnerten an terranische Wespen, wie es sie längst auf vielen von der Erde aus besiedelten Welten gab. Nur waren sie nicht gelb-schwarz gestreift, sondern der Wüste angepasst. Und sie waren groß. Riesig eigentlich. Joschannan schätzte die Größe der Soldaten in diesem Schwarm auf gut und gern zwei Meter; die etwas Kleineren mochten

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