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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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flatternden Tiere nicht aus den Augen.
     
    *
     
    Geraume Zeit hatten sie die Insekten beobachtet und schließlich versucht, durch die Einflugöffnung in der Höhlendecke zu entkommen. Trotzdem gab es keinen Weg nach draußen. Im Bereich der Schlucht patrouillierten Dutzende großer Beiboote der Jülziish. Außerdem wimmelte es entlang der Felswände von Sonden unterschiedlichen Typs.
    »Sie suchen uns.« Henar Maltczyk schüttelte immer wieder den Kopf. »Das war eigentlich zu erwarten, wenn auch nicht in dieser Massierung. Sobald wir uns draußen blicken lassen ...« Er zog die hohle Hand durch die Luft, als wolle er ein lästiges Insekt fangen.
    »Womöglich haben sie uns schon bemerkt«, gab Tork-Trak zu bedenken.
    »Dann wären sie bereits hier«, widersprach Joschannan. »Das Dumme ist, wir haben nicht einmal nachts eine bessere Chance. Den Sensoren können wir nichts vormachen.«
    »Über kurz oder lang werden unsere Schiffe hier sein«, sagte der Sekretär. »Vielleicht ist Warten das einzig Richtige.«
    Er merkte auf, sein Blick sprang in die Höhe. Unruhe entstand zwischen den dicht unter der Decke schwebenden Insekten. Ein dumpfes, aggressiv klingendes Brummen erfüllte plötzlich die Höhle.
    Immer mehr Tiere stiegen in die Höhe.
    Augenblicke später zuckten Glutstrahlen auf. Mit brennenden Flügeln stürzten einige Insekten zu Boden und rollten in die Tiefe.
    Drei Suchsonden erschienen im Einflugloch. Langsam sanken sie tiefer. Weitere Insekten, die sich den Robotern näherten, wurden von Schüssen getroffen, die wohl vor allem die anderen Tiere auf Distanz halten sollten.
    Hunderte Wespen stürzten sich auf die Sonden, und es dauerte keine halbe Minute, bis die zerfetzten Metallreste zwischen weiteren toten Tieren am Boden aufschlugen.
    Schon verschwanden die Ersten in der Höhe. Als sich die Aufregung endlich legte, hatte sich der halbe Stock geleert. Aber immer noch hingen die Tiere dicht gedrängt unter dem Einflugloch, als wollten sie verhindern, dass weitere Sonden eindringen konnten.
    »Vielleicht sind deshalb so viele im Stock zurückgeblieben«, vermutete Maltczyk. »Dann müssen wir den Jülziish sogar dankbar sein, dass sie vorhin schon versucht haben, hier einzudringen. Hätten sie erst alle Tiere ausfliegen lassen, wäre es uns schlecht ergangen.«
     
    *
     
    Erst nach vier Stunden kamen die Insekten zurück, und sie transportierten große, schillernde Tropfen zwischen den Vorderbeinen, Nektar für ihre Larven.
    »Jetzt bin ich mir sicher, dass wir mit dem nächsten Schwarm hinausfliegen können.« Onttril-Gukzz klang zuversichtlich, als sie das sagte. »Bei der großen Zahl von Individuen ist es unwahrscheinlich, dass wir entdeckt werden, solange wir uns in ihrer Mitte halten.«
    Die Topsiderin hatte kaum zu Ende gesprochen, da tauchten an mehreren Stellen Sonden und Roboter auf. Sie schwebten durch die Deckenöffnung, kamen aus dem Stollen, den Joschannan und seine Begleiter benutzt hatten, und erschienen auch an der Einmündung eines eher unbedeutend erscheinenden Tunnels gut einen halben Kilometer entfernt. Sie setzten Thermowaffen und Paralysatoren gegen die Insekten ein. Ein fürchterlicher Gestank nach verbranntem Fleisch breitete sich aus.
    »Wir greifen ein!«, entschied Arun Joschannan spontan. »Ich kann diesem Massaker nicht zuschauen. Außerdem sind wir die Ursache.«
    Sie kamen gegen die Roboter nicht an, das mussten sie schnell einsehen, als Onttril-Gukzz von einem Paralyseschuss getroffen wurde und in sich zusammensackte.
    Joschannan konnte gerade noch verhindern, dass die Topsiderin in die Tiefe stürzte.
    Inzwischen ließ die Gegenwehr der Insekten eine deutliche Linie erkennen. Ob die Tiere dabei lediglich ihrem Instinkt folgten oder tatsächlich über einen Hauch Intelligenz verfügten, ließ sich allein daraus nicht erkennen. Jedenfalls stellten sich die Soldaten dem ungleichen Kampf, damit die Arbeiterinnen mit den Larven flüchten konnten.
    Joschannan zeigte auf den Schwarm, der lärmend in die Höhe stieg und sich vor dem Einflugloch drängte.
    »Wir nehmen Onttril-Gukzz zwischen uns, koppeln ihren SERUN mit unseren Systemen und schließen uns den Tieren an. Ich bin sicher, wir schaffen es auf diese Weise.«
    Die Wespen ignorierten sie in ihren mit Dung verschmierten Schutzanzügen. Ungehindert schwebten sie inmitten Tausender Insekten unter der Höhlendecke, zwängten sich mit ihnen in das nahezu vollgestopfte Einflugloch und gelangten ungehindert ins Freie.
    Es

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