PR 2664 – Hinter dem Planetenwall
Terranern.«
Arun Joschannan wandte sich um und ging auf das Beiboot zu, das auf ihn wartete. Er hatte noch nicht die Hälfte des Weges hinter sich, da schloss Ipthey-Hüriit zu ihm auf. Der Admiral hielt ihn an der Schulter fest und zog ihn zu sich herum.
»Ich verstehe«, sagte Ipthey-Hüriit leise. »Du bist Administrator im Plejadenbund gewesen, bevor du zum Kommissarischen Ersten Terraner gewählt wurdest.«
Joschannan schwieg, er machte aber auch keine Anstalten, sich aus dem Griff des Apaso zu lösen.
»Du denkst an das fünfte Kontingent der Galaktischen Flotte in Andromeda. An Bord einer Flottille der Plejaden war in hohem militärischen Rang der amtierende Administrator Joson Rajanor. Er starb während der Kämpfe, wenn ich mich recht erinnere.«
»Du erinnerst dich richtig«, sagte Joschannan. »Joson starb unter deinem Kommando. Ich habe damals einen väterlichen Freund und politisch engen Vertrauten verloren, immerhin haben wir von 1458 bis 1461 NGZ eng zusammengearbeitet, als ich Handelsminister des Plejadenbunds war. Josons Tod zwang mich, in der Heimat zu bleiben.«
»Gibst du mir die Schuld an seinem Tod?«
»Ich hielt dich als Befehlshaber für wenig geeignet.«
»Und nun? Deine Meinung hat sich geändert, nur weil ich aufgrund einiger merkwürdiger Beobachtungen entlang der Flugroute zwischen dem Nabeg-Fünfeck und dem Khamashnam-Planetenwall vorsorglich Beobachter und Aufklärer postieren ließ? Leider haben sich die drei fremden Diskusraumer nicht nur mit deinen Schiffen, sondern auch mit meinen Einheiten vergleichsweise lange ein Verwirrspiel geliefert. Deshalb lief meine Rettungsaktion verzögert an.«
»Ich erwarte keine Rechtfertigung von dir, Admiral. Ich sagte doch, dass die Vergangenheit ruht.«
*
Es dauerte Stunden, dann war zumindest eine erste Sichtung der gegnerischen Wrackteile abgeschlossen. Die damit befassten Spezialisten bestätigten, dass keine spezifische Technik der Jülziish verwendet worden war. Ihre Vermutungen gingen in Richtung galaktischer oder auch arkonidischer Standardlösungen, die allerdings auf unbekannte Weise robuster und leistungsfähiger modifiziert worden waren.
Nirgendwo in den Wracksegmenten fanden sich genetische Spuren. Offensichtlich war die Technik weitgehend automatisiert und personalarm.
Arun Joschannan sah sich in seiner Vermutung subversiver Tätigkeiten der Interessengruppe Ark'Tussan bestätigt. Allerdings blieb für ihn unklar, ob Ark'Tussan aus eigener Initiative oder von Invasoren beeinflusst gehandelt hatte – von jenen außergalaktischen Intelligenzen, die mit einiger Wahrscheinlichkeit für die Entführung der BASIS und des Solsystems verantwortlich waren.
Einiges sprach dagegen, dass es sich bei dem Zwischenfall schon um das auf Travnor angekündigte Attentat gehandelt hatte. Er musste wohl auf weitere Versuche dieser Art vorbereitet bleiben.
Der Erste Terraner und seine Begleiter kehrten auf die TYLL LEYDEN zurück. In gut einem Tag würden sie im Theatrum-System eintreffen.
*
Sie hatten sich an einem geheimen Ort zusammengefunden, um über das Geschehene zu reden.
»Wie wird das galaktische Echo auf den Anschlag ausfallen?«, war die erste und wohl brennendste Frage, die sie sich momentan stellten. »War er nur ein Fehlschlag, oder hat die Liga Freier Terraner durch diesen Vorfall doch an Reputation eingebüßt?«
Es war schwer, die richtige Antwort darauf zu finden
»Wie wird sich Bostich als Imperator und als Vorsitzender des Galaktikums verhalten? Sollen wir alles in die Wege leiten, um über Tormanac da Hozarius die intimen Details zu erhalten?«
Vor allem aber war der Verlust zweier Diskusschiffe zu verkraften – zwei von nur sechs Einheiten, die für die Eastside gebaut worden waren. Es hatte etwas Verblüffendes, dass die Jülziish in der Lage gewesen waren, so unerwartet schnell und professionell einzugreifen, wie sie es getan hatten.
Eigentlich widersprach das allen Erwartungen.
ENDE
Arun Joschannan muss sich seinen geheimen Feinden ebenso stellen wie den offenen politischen Gegnern, wenn er sein Amt als Erster Terraner erfolgreich ausfüllen will. Seine nächste Mission nach der Eastside-Konferenz führt ihn ins Theatrum-System – und damit in weitere Gefahren.
Marc A. Herren firmiert als Autor des Romans, der sich mit den dortigen Ereignissen befasst und der in einer Woche überall im Handel erscheinen wird. Der Titel von PR 2665 lautet:
GEHEIMNIS DER
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