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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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    Anker
     
     
    Wie im Einzelnen der Sprung von der Begrenzung körperlicher Individuen zu einem Kollektiv körperlos vernetzter Bewusstseine vonstattengeht, hängt von den jeweiligen Randbedingungen ab. Übereinstimmendes Merkmal ist jedoch, dass das Ergebnis stets »ganzheitlich« zu sehen ist und vor allem »unstoffliche Qualitäten« einschließt – also Dinge, die mit Zuckerman-Spektrum, ÜBSEF-Konstante, Vitalenergie, »latentes Zhy« beim Dagor, Individualaura, Geist, Seele, Bewusstsein und dergleichen ebenso mangelhaft wie vielfältig umschrieben werden.
    Vernetzung, Wechselwirkung, Interaktion und gegenseitige Durchdringung lösen bei einem höhergeordneten Blickwinkel zwangsläufig klassische Begriffe ab. Komplexität wird ein maßgebliches neues Kennzeichen, eine Komplexität, deren Verständnis nicht durch Spaltung in Einzelteile und deren separate Analyse zu erzielen ist, sondern das Ganze in seiner Struktur wie in seinen inneren Zusammenhängen zu erfassen hat: der alten Erkenntnis folgend, dass das Ganze mehr ist als die pure Summe seiner Teile. Umgekehrt formuliert: Je »tiefer« etwas im Zwiebelschalenmodell angesiedelt ist, desto materieller und eingeschränkter ist es und weniger Bedeutung und Einfluss haben die höhergeordneten Aspekte.
    Für viele Superintelligenzen gilt beispielsweise als kleinster gemeinsamer Nenner, dass sich – direkt oder mit der Zeit – ein Bewusstseinskollektiv ausbildet und als »eigentlicher« Aufenthaltsbereich das übergeordnete Gefüge des Hyperraums anzusehen ist. Um Kontakt mit »niederen Lebensformen« aufnehmen zu können, müssen sich diese Wesenheiten, die zumindest bis zu einem gewissen Grad außerhalb der konventionellen Raum-Zeit-Struktur stehen, »Gestalten« und »Anker« bedienen, die mehr oder weniger dauerhaft im Standarduniversum manifestiert sind oder werden.
    Im Fall von ES führte das inzwischen bessere Verständnis hyperphysikalischer Prozesse und Gesetze zu der These, dass es sich bei der Kunstwelt Wanderer in erster Linie um eine Kommunikationsplattform und Kontaktstelle handelt. Wanderers eigentliche Struktur muss weniger im Standarduniversum als vielmehr im übergeordneten Kontinuum angesiedelt sein und ist hierbei in der Funktion eines »Ankers« engstens an die der Superintelligenz geknüpft. Das in vierdimensionaler Raumzeit manifestierte Objekt wäre in diesem Sinne also eher Ausdruck einer Projektion als ein Stück natürlicher Materie ...
    Wie ein solcher Anker gestaltet ist, hängt unter anderem häufig mit dem Werdegang zur Superintelligenz zusammen. Bei BARDIOC war der Ursprung beispielsweise das Gehirn des Mächtigen Bardioc, bei der Kaiserin von Therm hatten wir es mit den nach dem Einfangen der Prior-Welle entstandenen Kristallstrukturen zu tun und bei Seth-Apophis mit dem weiblichen Heel an Bord des Verkünders.
    Letztlich muss die gesamte Mächtigkeitsballung einer Superintelligenz als deren Anker betrachtet werden – jener Einflussbereich, um dessen Stabilisation und Ausbau sich die Superintelligenz bemüht, was laut ES gewaltiger geistiger Anstrengungen bedarf. Von ES wissen wir auch, dass »positive energetische Substanz paranormaler Natur« benötigt wird, die ES Eiris nannte, »raumzeitliche Stabilisierungsenergie«.
    Bei einer positiven Superintelligenz handelt es sich um eine wechselseitige Interaktion, im positiven Sinne einer Symbiose ein gleichberechtigtes Geben und Nehmen zum beiderseitigen Nutzen – einerseits in Form des Aufbaus der stabilen Aura vonseiten der Superintelligenz, andererseits durch Zufuhr von Eiris durch oder über die Lebensformen der Mächtigkeitsballung wie »Hilfsvölker«, besondere Vertraute oder beispielsweise die Mutanten, die ES seinerzeit aufnahm.
    Bedingt durch Alter, Reife, Wissen, vorhandene Bewusstseinsstruktur, Größe der Mächtigkeitsballung und was es sonst noch für Parameter geben mag, gibt es zwischen Superintelligenzen deutliche Abstufungen qualitativer wie quantitativer Art. Ein Geschöpf wie ES hat selbstverständlich ein ganz anderes Kaliber als eine Baby-Pseudosuperintelligenz wie SEELENQUELL, die den Weg einer »Abkürzung« zu nehmen versucht hatte.
    Im Gegensatz zur Interaktion einer positiven Superintelligenz ist die einer negativen parasitärer Natur. Bestes Beispiel hierfür ist wiederum wohl Seth-Apophis: Es wurde nur Eiris aufgesogen und einverleibt, im Gegenzug jedoch nichts zurückgegeben. Statt einer stabilen Aura bildete sich eine Art Vakuum,

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