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PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure

PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure

Titel: PR 2669 – Wettstreit der Konstrukteure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Bein aus kybernetischen Prothesen bestand, stürmte auf die Bühne zu. Drei Schutzleute versperrten ihm den Weg und packten ihn mit routinierten Handgriffen.
    »Halt!«, rief Sholoubwa. »Bringt den guten Mann zu mir, ich will hören, was er zu sagen hat!«
    Die Schutzleute warfen sich kurz überraschte Blicke zu, dann führte einer von ihnen den Mann an der Bühne vorbei zur Treppe und stellte ihn dann drei Schritte von Sholoubwa entfernt auf.
    Mit einer Handbewegung gab er dem Schutzmann zu verstehen, dass er seinen Auftrag erfüllt hatte und nicht mehr gebraucht wurde.
    »Was hast du zu sagen, Versehrter?«
    Sofort erstarben die Rufe aus den Reihen der Zuhörer. Gespannt blieben sie an ihren Plätzen stehen und warteten darauf, was nun geschehen würde.
    »Mein Name ist Silobhan Chual'tor. Du wirst dich nicht mehr daran erinnern.« Die Stimme des Mannes zitterte vor Erregung. Sie wurde von einem Audiofeld aufgenommen und verstärkt. »Auf Nunngar haben wir Seite an Seite gekämpft. Zuvor hatte ich dir stundenlang zugehört, wenn du aus ›Liebe in Zeiten des Überflusses‹ vorgelesen hast. Ich ... wir alle haben an dich und deine Worte geglaubt. Wir verstanden dich und fühlten uns von dir verstanden!«
    Mit seinem kybernetischen Arm deutete er auf die Zellulosefetzen, die vom Wind sanft über den Bühnenboden getrieben wurden.
    »Du hast uns gesagt, dass diejenigen, die sich vom Staat abwenden, die nur ihr eigenes Weiterkommen anstreben, nichts weiter als Landesverräter sind. Die es nicht verdient haben, von all den Annehmlichkeiten zu profitieren, die ihnen der Staat bereitet.«
    Der Veteran war fast einen Kopf kleiner als Sholoubwa. Er trug eine Ehrenuniform des Reichsheeres, die an seinem ausgemergelten Körper hing wie ein nasser Sack. Farbige Bänder und zwei eiserne Orden deklarierten ihn als Kriegshelden.
    Ruhig wartete Sholoubwa ab, bis der aufgebrachte und schwer atmende Mann sich weit genug gefangen hatte, um fortzufahren.
    »Wer ist nun der Landesverräter?«, stieß der Veteran bitter aus. »Ich kann heute hier nur einen sehen, der das Opfer von Millionen treuer Patrioten in den Dreck zieht!«
    Anklagend zeigte er mit ausgestrecktem Arm auf ihn.
    Sholoubwa breitete die Arme aus. »Vergib mir, denn ich habe dir unrecht getan«, sagte er laut. »Wir beide waren Geblendete. Es war nicht richtig, dass ich dem falschen patriotischen Feuer in dir noch mehr Nahrung gegeben habe!«
    »Patriotismus ist nicht falsch!«, widersprach der Veteran wütend. »Liebe zur Heimat ist nicht falsch! Denn wer im Überfluss lebt, der hat dankbar zu sein. Er ist bereit, wenn das Vaterland ruft. Bereit, für die Freiheit zu kämpfen, bereit dafür, sein Leben zu geben, damit auch die Mowener, die nach ihm kommen, eine Heimat haben!«
    Sholoubwa warf den Kopf in den Nacken, lachte laut und demonstrativ. »Du willst im Ernst meine eigenen Worte gegen mich verwenden? Ja, wir haben Seite an Seite gekämpft. Ich kann mich an dich erinnern, Silobhan. Als unsere Suhabwe im Truppenlager der Orfenar eingekesselt war, habe ich die Angst in deinen Augen gesehen. Den Moment der Erkenntnis, als du endlich begriffen hast, was es heißt, für eine Sache zu sterben, die sich für dich, für mich immer verborgen gehalten hatte, weil sie das Kleid der Heimatliebe trug!«
    Dass er sich an den Mann erinnern konnte, war eine glatte Lüge. Aber er las in seinem Gesicht, dass der Veteran ihm glaubte.
    »Sie hat sich mir erschlossen«, gab Silobhan trotzig zurück. »Es spielt keine Rolle, ob Nunngar nun von strategischer Bedeutung war oder nicht. Wichtig war einzig und allein, dass wir dort für das Reich Mowen gekämpft haben!« Jubel und Rufe der Zustimmung kamen aus dem Publikum, gaben dem Versehrten Halt. »Das Reich ist groß und hat viele Widersacher. Wenn wir uns gegen die Orfenar und andere Imperien nicht wehren und unsere Grenzen vergrößern, werden wir schon bald von fremden Vögten regiert!«
    Sholoubwa machte einen Schritt auf den Veteranen zu. »Und genau das ist der springende Punkt! Diese Denkweise ist es, mit der das Reich seit seiner Gründung vor 4238 Jahren nach Expansion strebt, mit der es Milliarden junger Männer und Frauen in den Krieg schickt, wenn ihm gerade danach ist. Aber ich sage dir etwas, hier und heute: Wenn man etwas lange genau gleich macht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man es falsch macht!«
    Die Buhrufe machten ihm nichts aus. Sholoubwa hatte Feuer gefangen.
    »Schau dich doch an!«, rief er dem

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