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PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs

Titel: PR 2670 – Der Weg des Konstrukteurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Messwerte.
    Wie er sie vorausberechnet hatte.
    Die Kristallwelt Tolmar, Eckpunkt im gleichseitigen Dreieck mit der Hyperperforation und der Singularität des Schwarzen Lochs, sandte eine Strahlung aus, die sich hyperschnell ausbreitete.
    Als sie das Schwarze Loch erreichte, begann dieses in Form einer Hyperresonanz von wechselnder Intensität mitzuschwingen.
    »Das Schwarze Loch singt«, sagte Iregord Turnsan ergriffen.
    Das Schauspiel mochte für die Organischen beeindruckend sein, Sholoubwa interessierte es nicht sonderlich, da es nur kurzzeitig neue Daten zum Analysieren produzierte.
    Viel wichtiger war die Hyperperforation.
    Gemäß seinen Berechnungen eröffnete ihm der Riss im Zeit-Kontinuum völlig neue Forschungsmöglichkeiten. Der Konstrukteur gebar erste Ideenkonglomerate zu den Sonden, die er durch die Perforation auf eine Reise durch die Zeit – oder möglicherweise auch durch Paralleluniversen – würde entsenden können.
    Plötzlich aktivierte sich ein zusätzlicher Funkkanal. Ein Holofeld bildete sich in der transparenten Scheibe der Kapsel.
    »Ich muss dich leider stören, Gebieter«, sagte das Wesen, das ihm entgegenblickte.
    Sholoubwa musste erst einen Filter über das Bild legen, bevor er seinen Gesprächspartner auch optisch erkannte.
    Er hatte den Zwergandroiden seit Hunderten von Jahren nicht mehr gesehen, hatte ihn mit einem scheinbaren Auftrag ins Abseits manövriert. Als ob seine Welt einen Hüter benötigte ... Nachdem er über eigene Raumschiffe verfügte, hatte er sowohl auf die SCHRAUBE-B wie auch auf ihren Piloten verzichtet.
    Ab und zu hatte das Kunstwesen nachgefragt, ob er etwas für ihn erledigen könnte, aber Sholoubwa hatte angesichts einer Vielzahl von kompetenten Organischen keinen Bedarf am Zwergandroiden.
    Hinzu kam, dass der Konstrukteur eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür berechnete, dass Neuntau weiterhin im Kontakt mit seinen Herren von Evolux stand. Je weniger diese über Tolmar wussten, desto höher war die Chance, dass sie ihn weiterhin in Ruhe ließen.
    Sholoubwa war davon ausgegangen, dass der Zwergandroide früher oder später das Zeitliche segnen würde. Aber diesen Gefallen hatte der Pilot der SCHRAUBE-B ihm offensichtlich nicht getan.
    Nikomus Neuntau wirkte alt und krank. Sein Körper war eingesunken wie eine Pflanze, die langsam vertrocknete. Die verknitterte Haut schien dünn, fast transparent.
    »Was gibt es?«, fragte Sholoubwa.
    »Nach der langen Zeit haben sich die Hohen Mächte gemeldet. Ich soll dich mit der SCHRAUBE-B nach Escalian bringen.«
    Sholoubwa überlegte lange. »Ich verstehe«, sagte er dann.

16.
    Die Gabelung des Weges
    Escalian, 0CD-52E-5A8B
     
    Ein Ter später.
    Neuntau landete die SCHRAUBE-B nahe dem Turm der einzigen Stadt des ehemaligen Baustellenplaneten. Sholoubwa hatte ihn damals »Zentrum« genannt, weil er von dieser Welt aus die Arbeiten an der Zeitrose koordiniert und den Prototyp der Blütenblätter konstruiert hatte.
    Zusammen mit dem Zwergandroiden verließ er das Beiboot und schwebte auf den Turm zu, in dem er viel Zeit zugebracht hatte. Er wirkte wie damals, als er ihn zuletzt verlassen hatte.
    Nur die Tür stand offen. Sholoubwas Speicherinhalt zeigte, dass er die Tür damals verschlossen, den Turm aber nicht mit dem umfassenden Energiefeld abgesichert hatte. Nach dem Tod des Boten Renyi-Hemdebb hatte er Escalian verlassen, ohne sich um seine persönlichen Dinge zu kümmern.
    Der Konstrukteur folgte mithilfe seiner Sensoren der Wärmespur des Eindringlings. Nikomus Neuntau stolperte schwerfällig neben ihm her.
    Sholoubwa hatte sich nie für die Biodaten des Kunstwesens interessiert. So wusste er nicht, wann sich dessen Genmaterial so weit erschöpft haben würde, dass es bei der Zellerneuerung zu derart vielen Fehler kam, dass der Zwergandroide starb.
    Der Eindringling wartete in der großen Produktionshalle für Technogardisten auf ihn. Sholoubwa erkannte, dass es sich um einen Hoapono handelte. Er fand eine teilweise Übereinstimmung mit seinem Datenbestand.
    Sholoubwa blieb stehen. Er überprüfte die Funktionsfähigkeit seiner Sensoren und rechnete das Bild nochmals durch, bis er die Abweichungen fand, die er gesucht hatte.
    »Du bist nicht Voosla«, stellte er fest.
    »Ich grüße dich auch, Konstrukteur Sholoubwa«, sagte der Hoapono mit leicht gereiztem Unterton in der Stimme. »Ich bin Vuusla, direkter Nachkomme von Voosla. Ich bin der Auflösungskommandant.«
    »Ich verstehe die Funktion eines

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